Ob kuschelig warme Stricksocken, schöne Wollpullis oder klassische Norwegerpullover - Wollkleidung gehört einfach zum Herbst und Winter wie buntes Laub und Schnee. Doch wie soll man eigentlich Wolle waschen?

Weitere Artikel für saubere Wäsche und Co. gibt's im Reinigungsratgeber.

Das Wichtigste in Kürze

Viele Menschen freuen sich jedes Jahr in den kalten Monaten darauf, endlich wieder kuschelig gemütliche und ästhetische Woll- und Strickklamotten zu tragen.

Es dauert nicht lange, bis man sich dann fragt, wie man Wolle am besten waschen sollte. Schließlich will man, dass Form, Farbe und Fasern des Lieblingspullis erhalten bleiben.

Durch Fehler beim Waschen kann der Wollpulli schnell mal einlaufen, verfilzen oder seine Farbe verlieren.

Reinigungsratgeber Darum sollte man diese Textilien auf links waschen

Ähnlich wie Haare sind die einzelnen Wollfasern von einer Schuppenschicht umgeben. Um diese bei der Wäsche nicht zu zerstören, sollte man einiges beachten.

Ob und wie man das Naturprodukt Wolle waschen sollte, ob man dabei Weichspüler verwendet und was man lieber sein lassen sollte, erklärt dieser Ratgeber.

Wollfasern sind sehr empfindlich und sollten nicht unnötig gewaschen und strapaziert werden. Generell wird Wollkleidung eher selten gewaschen. Eine Wäsche nach jedem Tragen wäre etwas exzessiv, ist aber auch nicht nötig.

Viele hochwertige Wollen sind zum Teil sogar selbstreinigend: Alpaka-, Merino- und reine Schurwolle haben nämlich geruchs- und schmutzabweisende Eigenschaften. Ein Auslüften der Wollstücke, insbesondere in leicht feuchten Räumen, reicht oft schon aus, um eventuelle Gerüche loszuwerden.

Müssen die Kleidungsstücke dennoch gewaschen werden, sollten einige Dinge beachtet werden. Denn beim Waschen von Wolle kann einiges schiefgehen.

Um verfilzte und eingelaufene Teile zu vermeiden, muss man Wolle richtig waschen. Erste Anlaufstelle ist dabei das Pflegeetikett, wenn vorhanden. Dieses gibt Auskunft zur empfohlenen Temperatur und darüber, ob das Stück in der Waschmaschine gewaschen werden darf.

Besonders schonend ist natürlich die Handwäsche - sofern man sie denn richtig macht. Kreisend und nur sehr leicht drückend kann man die Wollkleidung in einer Wanne oder dem Waschbecken mit kaltem Wasser und etwas Wollwaschmittel waschen.

Besonders wichtig ist beim Wolle waschen die Temperatur. Wolle verträgt keine Hitze und sollte bei höchstens 30 Grad also nicht einmal lauwarmem Wasser gewaschen werden.

Handelt es sich um mehrere Teile aus Wolle, lohnt sich, sofern es das Etikett erlaubt, eine Wäsche in der Waschmaschine. Verwendet werden kann ein Wollwaschprogramm oder gegebenenfalls ein Handwäsche- beziehungsweise Feinwäsche-Programm.

Wichtig ist auch hier die Temperatur. Diese sollte nicht höher als 20 bis 30 Grad sein. Zudem sollte man auf Schleuder-Durchgänge möglichst verzichten, um ein Wringen und Reiben zu verhindern.

Wollwaschmittel

Um Dreck und Flecken effektiv aus einem Wollpullover herauszubekommen, wird das richtige Waschmittel für Wolle benötigt. Wollwaschmittel enthalten in der Regel rückfettende Substanzen wie Lanolin, die die Fasern schützen und die natürliche Geschmeidigkeit der Wolle erhalten. Wollwaschmittel hat einen neutralen pH-Wert und ist schon bei niedrigen Temperaturen effektiv.

Shampoo für Babys

Aber auch ohne dieses kann man im Notfall Wolle waschen. Mit Shampoo für Babys ist es ebenfalls möglich. Dieses ist mild und strapaziert dank neutralen pH-Wertes nicht die Wollfasern.

Wollspülung mit Lanolin

Alternativ kann eine spezielle Wollspülung verwendet werden. Löse dazu etwas Lanolin, auch Wollwachs genannt, in Wasser auf und wasche die Stücke in der Lösung. Das Wollwachs erneuert den Schutzfilm auf den Fasern und macht sie wieder weich.

Essig für leuchtende Wollwäsche

Nicht nur die Weichheit, auch die Farbe kann beim Waschen von Wolle verloren gehen. Essig ist dagegen ein mögliches Hausmittel, das die Farben wieder zum Leuchten bringen kann.

Talkum-Puder

Bei spezifischen Flecken sollte das Stück möglichst schnell gewaschen werden. Auch bei Fettflecken muss es schnell gehen. Allerdings wird bei Fettrückständen Talkum-Puder, das aus geriebenem Speckstein gewonnen wird, auf den Fleck aufgetragen, einwirken gelassen und später vorsichtig abgebürstet.

So schonend, wie man Wollsocken und Wollpullover waschen soll, werden sie auch getrocknet. Ohne den Schleuder-Durchgang enthält die Wäsche noch viel überschüssiges Wasser und ist somit sehr schwer. Damit die Wollstücke ihre Form nicht verlieren, darf man sie nicht auswringen oder aufhängen. Stattdessen sollten sie im Liegen trocknen.

Wolle sollte niemals in einem Trockner getrocknet werden, da dies zu Verformungen führen kann.

Vorher können sie auf einem Frotteetuch ausgebreitet und vorsichtig eingerollt werden. Dabei wird etwas überschüssiges Wasser leicht herausgedrückt.

Anschließend kann die Wollkleidung auf einem Wäscheständer liegend zum Trocknen in Form gebracht werden.

Wer seine Wollsocken oder den neuen Wollpullover waschen möchte, sollte generell mit Bedacht vorgehen, um länger etwas davon zu haben.

Damit Wollprodukte nicht ihre Form verlieren oder verfilzen, müssen sie schonend gewaschen und getrocknet werden. Heutzutage ist das aber sowohl mit als auch ohne Waschmaschine möglich.