So kann man Sekundenkleber entfernen - Von Haut, Kleidung und Co.

Egal wie vorsichtig man ist - ein Tropfen Flüssigkleber schafft es immer daneben zu landen. Glücklicherweise gibt es einige Maßnahmen, mit denen man Sekundenkleber entfernen kann.

Weitere praktische Tipps und Tricks erhältst Du auch im Reinigungsratgeber.

Mit einfachen Hilfsmitteln lässt sich Sekundenkleber von der Haut entfernen.  © Bildmontage: 123RF/eyepark, 123RF/fauzi89

Sekundenkleber ist ein Cyanacrylat, also eine chemische Verbindung, die bei Raumtemperatur flüssig ist. Obwohl er als praktischer Superkleber gilt, führt er auch schnell zu Missgeschicken.

Selbst bei bester Feinmotorik landet etwas des Klebstoffes da, wo er nicht hin soll und verhärtet dort.

Für Bastler und Heimwerker, die sich häufiger in dieser Situation wiederfinden, lohnt sich vielleicht ein spezieller, professioneller Entferner.

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Es gibt aber ausreichend Tricks und Hausmittel, mit denen man auch hart gewordenen Sekundenkleber entfernen kann.

Wie man Hände sowie sämtliche Oberflächen von Sekundenkleber befreien kann, wird im Folgenden erklärt.

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Infos für Schnellleser:

  • Man sollte nie versuchen, verhärteten Sekundenkleber gewaltvoll abzureißen.
  • Von Haut löst sich Sekundenkleber in der Regel innerhalb einiger Tage von selbst.
  • Mit Hausmitteln kann man Superkleber von Haut und verschiedenen Materialien lösen.
  • Es klappt z. B. mit Öl, Seifenlauge und Nagellackentferner.
  • Hitze und Kälte können ebenfalls zum Lösen von Klebstoff eingesetzt werden.
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Sekundenkleber von der Haut entfernen

Ob beim Reparieren, Bauen oder Befestigen - passt man nicht auf, hat man schnell einen hartnäckigen Klebefilm auf den Fingerkuppen. So eine lästige Schicht Sekundenkleber ist ungefährlich, solange nichts in die Nähe der Augen oder des Mundes gelangt. Innerhalb einiger Tage löst sich der Klebefilm von selbst.

Sekundenkleber lässt sich mit verschiedenen Mitteln von Haut entfernen.  © 123RF/gritsiv

Um sich nicht vor Ungeduld die Haut zu zerstören, kann man das Ganze beschleunigen und Sekundenkleber unkompliziert mit Hausmitteln von Fingern entfernen.

Seife oder Spülmittel: Lässt man verklebte Finger in warmem Seifenwasser einweichen, löst sich der Klebstoff zwar nicht auf, jedoch werden die Finger weich und schrumpelig, sodass sich der Film leicht von der Haut lösen und abziehen oder abreiben lässt.

Zitronensaft: Alternativ können auch Zitronensaft und Wasser in gleichen Mengen gemischt und die verklebten Finger darin eingeweicht werden.

Öl oder auch Butter: Wenn es im Haushalt keinen Zitronensaft gibt, löst sich der Kleber auch durch Fett von der Haut. Öl oder Butter eignen sich daher, um in die Haut eingearbeitet zu werden.

Desinfektionsmittel: Da sich Sekundenkleber mit Alkohol lösen lässt, kann man versuchen, den Klebstoff mit alkoholhaltigem Desinfektionsmittel von der Hautpartie abzureiben.

Acetonhaltiger Nagellackentferner: Ebenfalls effektiv, jedoch sehr aggressiv ist Aceton. Das Lösungsmittel ist unter anderem in gewöhnlichen Nagellackentfernern enthalten. Dieser kann auf die Hautstelle getupft werden, um den Klebefilm zu entfernen.

Sekundenkleber aus Kleidung entfernen

Flüssigkleber auf Klamotten ist besonders frustrierend, denn dort verschmilzt er mit den Fasern und scheint sich nicht entfernen zu lassen, ohne das Material zu beschädigen. Aber Sekundenkleber lässt sich auch problemlos aus den meisten Textilien entfernen.

Unabhängig davon, für welche Maßnahme man sich entscheidet - mit einem Löffel kann man den gelösten Kleber schonend vom Stoff entfernen. Anschließend sollte das Kleidungsstück richtig gewaschen werden.

Hausmittel gegen Kleber

Öl: Ein mögliches Mittel ist Öl. Wird dieses in die Fasern eingearbeitet, löst sich der Kleber und lässt sich abziehen. Allerdings sollte man sich sicher sein, dass man den Fettfleck wieder aus dem Stoff bekommt!

Desinfektionsmittel: Eine weitere Möglichkeit ist alkoholhaltiges Desinfektionsmittel, das identisch angewendet wird.

Essig: Auch das Universalhausmittel Essig soll die Entfernung erleichtern. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass Essig bleichend wirkt und Farben verblassen lassen kann.

Auch mit Speiseöl kann man Sekundenkleber aus Kleidung entfernen.  © 123RF/kuprevich

Mit Hitze und Kälte: Sekundenkleber von Klamotten entfernen

Kälte: Gegen Sekundenkleber in Textilien kann auch Kälte helfen. Lege Jeans beispielsweise einige Stunden ins Gefrierfach oder besprühe die betroffene Stelle mit Kältespray.

Hitze: Im Gegensatz dazu hilft bei einigen Materialien aber auch Hitze. Mithilfe des Ofens oder eines Föhns kann ein fester Klebefleck verflüssigt werden.

Bügeln: Effektiv ist es auch, das betroffene Kleidungsstück durch ein Handtuch zu bügeln. Legt man ein Stück Küchentuch zwischen das betroffene Textil und das Handtuch, wird der flüssige Klebstoff von dem Küchentuch aufgenommen und kann einfach entsorgt werden.

Auch Wasserdampf oder ein langes Wasserbad bei über 80 Grad haben eine ähnliche Wirkung, sofern das Material hohe Temperaturen verträgt.

Weitere Oberflächen von Superkleber befreien

Nicht nur auf Kleidung, sondern auch auf anderen Oberflächen sind Klebstoffflecken oder Rückstände lästig und unansehnlich. Abhängig vom Material unterscheiden sich lösende Maßnahmen leicht.

Holz von Sekundenkleber befreien

Klebespuren auf Holz kann man mithilfe eines Wattestäbchen und Aceton beziehungsweise Nagellackentferner entfernen. Gehe vorher sicher, dass dieser farblos ist, sodass er keine Flecken hinterlässt. Anschließend lässt sich der Klebstoff in der Regel ganz einfach abziehen.

Generell ist es ratsam, das Mittel vorher an einer unauffälligen Stelle zu testen, weil Holz sehr empfindlich sein kann.

Alternativ kann man die Reste auch mechanisch per Hand oder mit einem Schaber entfernen. Minimale Klebereste können auch mit feinem Sandpapier abgeschliffen werden.

Sekundenkleber von Glas entfernen

Aus Sicherheitsgründen sollte man Glas nicht mit einem Messer von Klebstoff befreien!

Öl oder Butter: Stattdessen eignet sich Fett wie beispielsweise Öl oder Butter, um die Schicht zu lösen. Dazu gibt man etwas davon auf die jeweilige Stelle und lässt es einweichen.

Alkohol und Co.: Auch Nagellackentferner oder Alkohol, den man beispielsweise in einigen Desinfektionsmitteln findet, können auf diese Weise angewendet werden.

Anschließend sollte sich Sekundenkleber von Glas lösen lassen. Ein Schwamm kann hilfreich sein, um besonders hartnäckige Stellen zu schrubben - aber Vorsicht vor Kratzern.

Nicht nur bei lackierten Nägeln praktisch: Aceton in Nagellackentferner kann Sekundenkleber entfernen.  © 123RF/olhakozacheko

Sekundenkleber von Kunststoff entfernen

Will man Sekundenkleber von Plastik entfernen, kann man ebenfalls zu Alkohol oder einem fetthaltigen Mittel wie Öl greifen.

Das Mittel lässt man einfach auf dem Klebstofffleck einwirken, bevor man den losen Klebstoff mit einem Spachtel oder Ähnlichem abschaben kann.

Achtung! Auf pures Aceton sollte man bei Kunststoff verzichten, da es diesen angreifen kann.

Metall von Sekundenkleber befreien

Schaber: Von Metall lässt sich Klebstoff großflächig mit einem scharfen Schaber beseitigen. Dabei sollte man aber behutsam vorgehen, um keine Schäden zu riskieren.

Aceton: Alternativ oder wenn nach dem Schaben noch Kleberückstände bleiben, kann man Aceton oder acetonhaltigen Nagellackentferner verwenden.

Fett und Alkohol: Auch Öl und Fett bieten sich als Lösemittel an. Hartnäckige Klebereste kann man außerdem mit Alkohol wie Brennspiritus entfernen.

Fazit

Egal um welches Material es sich handelt - mit den richtigen Tricks oder Hausmitteln kann man selbst hartnäckigen Sekundenkleber entfernen.

Statt ungeduldig an den Klebstofffetzen zu ziehen und Verletzungen oder Materialschäden zu riskieren, findet man im Haushalt ein geeignetes Mittel zur Klebstoffentfernung.

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