So kannst Du die Luftfeuchtigkeit im Raum senken
Muffiger Geruch, ständig feuchte Fenster, dunkle Flecken oder sogar Schimmel an den Wänden? Dann sollte man wahrscheinlich die Luftfeuchtigkeit im Raum senken. Wie man dabei vorgehen kann, verrät dieser Beitrag.
Weitere Artikel mit nützlichen Tipps findest Du im Reinigungsratgeber.
Schlechter Schlaf, eine verstopfte Nase, Erkältungssymptome und Atemwegsbeschwerden - all das lässt sich häufig auf eine zu hohe Feuchtigkeit im Raum zurückführen.
Neben diesen gesundheitlichen Beschwerden führt eine hohe Luftfeuchtigkeit im Zimmer zudem zu Stockflecken oder Schimmel, der sich schnell ausbreitet und die Wände angreift. Auch das schadet der Gesundheit.
Genau aus diesen Gründen sollte man eine zu hohe Luftfeuchtigkeit senken. Aber ab wann ist die Luftfeuchtigkeit wirklich zu hoch?
Die Antwort darauf sowie welche Ursachen es für hohe Luftfeuchtigkeit gibt und wie genau man die Luftfeuchtigkeit im Raum senken kann, erklärt TAG24.
Woher kommt zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung?
Im alltäglichen Leben versteht man unter Luftfeuchtigkeit den Anteil von Wasser(dampf) in der Luft. Über diesen kann ein Hygrometer Auskunft geben. Je nach Raum unterscheiden sich die optimalen Werte leicht.
Übersteigt die Luftfeuchtigkeit regelmäßig die 60-Prozent-Marke in Wohnräumen, ist es zu feucht und man sollte den Raum entfeuchten.
Bestimmte Tätigkeiten, wie das Duschen, Kochen und das Wäschetrocknen in der Wohnung sind oft ausschlaggebend für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ursachen können außerdem Baumängel oder -schäden sein, wie z. B. Rohrbrüche oder aber undichte Stellen und Fenster sowie Wärmebrücken.
Anzeichen für eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit im Zimmer sind die häufige Bildung von Kondenswasser an den Fenstern sowie Stock- oder sogar Schimmelflecken.
Wie kann man die Luftfeuchtigkeit im Raum senken?
Glücklicherweise ist man nicht ganz machtlos gegenüber der Feuchtigkeit. Denn es gibt einige Möglichkeiten, den Raum zu entfeuchten.
Hohe Luftfeuchtigkeit vorbeugen
Um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu senken, sollte man zuallererst hohe Feuchtigkeit vorbeugen und jeweilige Quellen einschränken. Dazu zählen schon kleine, banale Angewohnheiten, wie die Topfdeckel oder gegebenenfalls eine Dunstabzugshaube beim Kochen zu benutzen.
Darüber hinaus sollte man Küchen- und Badezimmertüren verschließen sowie bei starker Feuchtigkeitsbildung gründlich lüften. Wäsche sollte ausschließlich draußen trocknen oder vor dem Aufhängen wenigstens ordentlich geschleudert werden.
Zudem sollte man offene Wasserquellen wie Zimmerbrunnen, Aquarien oder sogar bestimmte Zimmerpflanzen vermeiden.
Bei regelmäßig hoher Feuchtigkeit ist es außerdem wichtig, den Ursprung zu kennen und eventuelle Baumängel auszuschließen oder zu beheben.
Ausreichend Lüften um Feuchtigkeit zu reduzieren
Die offensichtlichste aber wichtigste Maßnahme ist das angemessene Lüften. Feuchtigkeitsanfällige Räume sollten mindestens dreimal am Tag quer- oder stoßgelüftet werden. Öffne daher möglichst gegenüberliegende Fenster Deiner Wohnung weit und je nach Jahreszeit und Wetter fünf bis 30 Minuten. Dadurch wird die feuchte Zimmerluft hinausgelassen und mit trockener Luft ausgetauscht.
Herrscht dennoch eine hohe Luftfeuchtigkeit, trotz Lüften, ist die Außenluft eventuell mindestens genauso feucht, oder ein Bauschaden muss geklärt werden, da ein Bauteil eventuell weiterhin Feuchtigkeit abgibt oder zulässt.
Tipp: Wie man beim Lüften im Winter am besten vorgehen sollte, erfährst Du ebenfalls im TAG24-Ratgeber.
Richtiges Heizen für weniger Luftfeuchtigkeit
Ebenfalls entscheidend für das richtige Raumklima und daher für die Luftfeuchtigkeit ist das richtige Heizen. Die Luftfeuchtigkeit wird nämlich auch von der Zimmertemperatur reguliert.
Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann aufgenommen werden und desto weniger feucht ist die Luft. Soweit umsetzbar, sollte daher ausreichend geheizt werden.
Elektrische Luftentfeuchter und Lüftungsanlagen
Mit aktiven, elektrischen Luftentfeuchtern wird die Feuchtigkeit aus dem Raum eingesaugt und an einem kühlen Bauteil gesammelt. Von dort läuft das Wasser in eine Auffangschale, die regelmäßig ausgetauscht werden muss.
Solche Luftentfeuchter lohnen sich bei stark feuchtigkeitsanfälligen Räumen oder nach Wasserschäden, da sie mehrere Liter Wasser pro Tag aus der Luft ziehen können.
Allerdings ist es ratsam, diese nur übergangsweise zu nutzen und stattdessen lieber die Ursachen zu ermitteln und die Feuchtigkeit auf anderen Wegen zu senken.
So ein elektrischer Entfeuchter verursacht neben Störgeräuschen nämlich auch einen hohen Stromverbrauch.
Hausmittel gegen zu feuchte Luft
Es gibt aber auch passive Luftentfeuchter. Hausmittel, die sich eignen, sind wasserentziehende Granulate wie Salz, Reis oder Katzenstreu. Stelle sie in einer Schale in das feuchte Zimmer und tausche das Granulat regelmäßig aus.
Bei dieser Maßnahme handelt es sich ebenfalls eher um eine Methode für akute Fälle, aber nicht unbedingt um eine Dauerlösung, da sie eher verschwenderisch ist.
Hausmittel funktionieren übrigens wie Luftentfeuchter mit Granulat aus Calciumchlorid, die in Fachgeschäften erhältlich sind.
Die richtigen Zimmerpflanzen für geringere Luftfeuchtigkeit
Wie Du vielleicht weißt, geben die meisten Zimmerpflanzen einiges an Wasser an ihre Umgebung ab. Daher werden Pflanzen oft genutzt, um in trockenen Räumen die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Will man seinen Raum aber entfeuchten, sollte man seine Zimmerpflanzen also reduzieren oder austauschen und somit die Luftfeuchtigkeit senken. Pflanzen, die sich besser eignen, sind solche, die nur wenig Wasser brauchen und daher wiederum auch nur wenig Wasser an die Luft abgeben.
Zu diesen Pflanzen gehören z. B. Bogenhanf, Aloe vera, Dickblätter und Kakteen.
Luftfeuchtigkeit im Raum zu senken ist nicht schwer
Eine außergewöhnlich hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung schadet dem Zimmer und Deiner Gesundheit. Wichtig ist es daher, sich den Ursachen bewusst zu sein, um so auch langfristig für ein besseres Raumklima zu sorgen.
Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich der Raum kurz- sowie langfristig entfeuchten. Wer vor allem richtig lüftet und heizt ist schon mal auf einem guten Weg.
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