Funktioniert Essig als Weichspüler oder ist das totaler Quatsch?

Nicht wenige schwören auf Essig als Weichspüler, aber macht er Wäsche wirklich weicher oder ist das einfach nur ein Waschmythos? TAG24 klärt auf.

Weitere Fakten zu Wäsche und Co. gibt's im Reinigungsratgeber.

Risiken von Essig als Weichspüler

Ist es wirklich sinnvoll, Essig als Weichspüler einzusetzen?
Ist es wirklich sinnvoll, Essig als Weichspüler einzusetzen?  © Fotomontage: 123RF/alenaloginova, TAG24/MN

Experten des Bundes für Umwelt und Naturschutz warnen davor, Essig als Weichspüler einzusetzen. Bei zu hoher Konzentration kann der beliebte Haushaltshelfer Waschmaschine und Kleidung beschädigen.

Schaden an der Waschmaschine

Setzt man Essigessenz oder Haushaltsessig mit mehr als fünfprozentiger Konzentration ein, riskiert man Korrosion und Schäden an Gummidichtungen, Schläuchen und Kunststoffteilen. Im schlimmsten Fall endet das mit einem Wasserschaden und den braucht wirklich niemand.

Darum sollte man diese Textilien auf links waschen
Reinigungsratgeber Darum sollte man diese Textilien auf links waschen

Schaden an Kleidung

Manche Fasern können durch Kontakt mit Essig in ihrer Struktur verändert oder sogar zerstört werden. Das kann vor allem bei synthetischer Wäsche passieren. Will man so ein Risiko vermeiden, lässt man besser die Finger von Essig als Weichspüler. Ein Blick auf das jeweilige Waschetikett ist auf jeden Fall ratsam.

Gibt es dennoch Situationen oder Möglichkeiten, Essig statt Weichspüler zu verwenden?

Taugt Essig trotzdem als Weichspüler?

Wer sich über die genaue Konzentration von Essig und die Menge des Wassers beim Waschgang im Klaren ist, der könnte das Risiko von Schäden minimieren und Essig statt Weichspüler nutzen. Man sollte aber bedenken, dass Essig die Wäsche nicht automatisch weicher macht. Er befreit sie lediglich von Kalkrückständen.

Das Umweltbundesamt erklärt dazu, dass trockene oder starre Wäsche nicht durch Kalk allein ausgelöst wird, sondern durch den gesamten Waschprozess. Dabei werden Fasern z. B. durch Reibung in der Waschmaschine aufgeraut.

Im Gegensatz zu Essig kann Weichspüler an solchen Fasern haften bleiben, um sie geschmeidiger zu machen.

Tipp: Warum man auch Weichspüler vermeiden sollte, steht unter: Ist Weichspüler schädlich?

So kann man Essig beim Waschen nutzen

Man kann Essig direkt in das Fach für Weichspüler geben.
Man kann Essig direkt in das Fach für Weichspüler geben.  © Christin Klose/dpa-tmn

Obwohl Essig allein nicht für weiche Wäsche sorgen kann, hilft er gegen Kalkrückstände in der Waschmaschine und an der Wäsche.

Wann kann man Essig doch als Weichspüler nutzen?

  • Fünfprozentige Konzentration von Essig wird nicht überschritten.
  • Man verwendet ausschließlich Haushaltsessig, keinen Apfel- oder anderen Fruchtessig.
  • Etwa 30 bis 60 Milliliter Essig in das Weichspülerfach geben.
  • Essig kann auch bei der Handwäsche eingesetzt werden.
So kann man Sekundenkleber entfernen - Von Haut, Kleidung und Co.
Reinigungsratgeber So kann man Sekundenkleber entfernen - Von Haut, Kleidung und Co.

Apfelessig und anderer Fruchtessig sind tabu, weil sie Wäsche verfärben können. Riecht die Wäsche selbst nach dem Trocknen noch nach Essig, hat man es mit der Menge übertrieben.

Achtung! Essig sollte man nicht zusammen mit Bleiche nutzen. Dabei können gefährliche Gase entstehen.

FAQ: Was man zu Essig als Weichspüler wissen muss

Wie gut ist Essig als Weichspüler?

Es ist nicht allzu sinnvoll, Essig statt Weichspüler zu verwenden, weil er die Wäsche nicht wirklich weich macht, sondern nur von Kalk befreit.

Warum kein Essig in die Waschmaschine?

Man sollte Essig eher nicht als Weichspüler für die Waschmaschine einsetzen, weil Teile der Maschine dadurch kaputtgehen können - z. B. Gummidichtungen und Schläuche.

Welcher Essig eignet sich zum Wäsche waschen?

Wenn man Essig wegen seiner entkalkenden Wirkung beim Waschen verwenden will, darf der Säuregehalt nicht mehr als fünf Prozent betragen. Zudem sollte man nur Haushaltsessig einsetzen. Fruchtessig kann Kleidung verfärben.

Wie viel Essig braucht man, um Kleidung weich zu machen?

Es klappt nicht immer Kleidung weich zu machen, weil die trockene, starre Wäsche nicht nur an Kalk liegt. Möchte man es dennoch mit Essig als Weichspüler probieren, dann gibt man etwa 30 bis 60 Milliliter in das Weichspülerfach.

Dank seiner entkalkenden Wirkung schwören einige auf Essig als Weichspüler. Da das Entkalken allein aber in der Regel nicht ausreicht, um Wäsche weicher zu machen, ist das nur bedingt sinnvoll.

Die meisten modernen Waschmittel enthalten ohnehin schon Entkalker. Es braucht also nur ein solches Waschmittel, damit man gänzlich auf Essig beim Waschen verzichten kann.

Titelfoto: Fotomontage: 123RF/alenaloginova, TAG24/MN

Mehr zum Thema Reinigungsratgeber: