Bei wie viel Grad sollte man Bettwäsche waschen?

Wer erholsamen Schlaf in einem sauberen Bett genießen will, der sollte regelmäßig seine Bettwäsche waschen. Grad und Programm sollten dabei richtig gewählt werden. Ob 60 oder nur 40 Grad reichen, erklärt dieser Beitrag.

Noch mehr Tipps für einen sauberen Haushalt gibt's im Reinigungsratgeber.

Wie man Bettwäsche waschen sollte, hängt vom Material ab.
Wie man Bettwäsche waschen sollte, hängt vom Material ab.  © 123rf/detry

Hautschuppen, Haare, Schweiß: All das landet beim Schlafen auf der Matratze und an der Bettwäsche.

Als wäre das nicht schlimm genug, schaffen Wärme und Feuchtigkeit auf Dauer eine ideale Umgebung für Bakterien und Milben. Total ekelhafte Vorstellung, sich in so ein Bett voller Keime zu legen, oder?

Klar ist also, dass man seine Bettwäsche waschen muss - nicht nur, um das wohlige Gefühl frischer Bezüge erleben zu können, sondern auch der Hygiene wegen.

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Erst ab einer hohen Temperatur wird die Wäsche hygienisch sauber, es müssen aber nicht immer 90 Grad sein.

Bettwäsche bei 60 Grad waschen - Zu viel oder zu wenig?

Man sollte Bettwäsche in der Regel bei möglichst hoher Temperatur waschen - am besten bei 60 Grad. So stellt man sicher, dass die Bezüge von Bakterien, Keimen und Milben befreit werden.

Früher war eine höhere Temperatur nötig. Moderne Waschmittel haben aber eine derart starke Waschleistung, dass 60 Grad normalerweise ausreichen, damit das Bettzeug hygienisch sauber wird.

Wann sollte man Bettwäsche bei 90 Grad waschen?

Trotz der Fortschritte in Sachen Waschmaschine und Waschmittel, kann es in Ausnahmefällen sinnvoll sein, mit einer Temperatur von 90 Grad (Kochwäsche) zu waschen.

Krankheit

Es empfiehlt sich, Bettwäsche bei 90 Grad zu waschen, wenn man krank ist - z. B. bei ansteckenden Krankheiten wie Erkältungen oder Magen-Darm-Infektionen. Obwohl die meisten Viren und Bakterien schon bei 60 Grad absterben, geht man im Krankheitsfall mit der Kochwäsche auf Nummer sicher.

Parasitenbefall

Man sollte Bettwäsche und Co. ebenfalls bei 90 Grad waschen, wenn man mit Parasiten zu kämpfen hat. Das können z. B. Läuse oder Bettwanzen, aber auch Flöhe von Haustieren sein.

Achtung! Bei farbigen Textilien können sehr hohe Waschtemperaturen ein Verblassen der Farbe bewirken.

Beim Waschen von Bettwäsche kommt es auf die richtige Temperatur an.
Beim Waschen von Bettwäsche kommt es auf die richtige Temperatur an.  © 123RF/ekaterinagovorina

Wird Bettwäsche bei 40 Grad sauber?

40 Grad sind grundsätzlich etwas zu niedrig für die Reinigung von Bettzeug. Da aber nicht jedes Material höhere Temperaturen verträgt, sollte man vorab immer die Waschsymbole auf den Pflegeetiketten prüfen.

Darf Bettwäsche aufgrund des Stoffes nicht so heiß gewaschen werden, sollte man zusätzlich zum normalen Waschmittel einen Hygienespüler nutzen.

Welches Waschprogramm nimmt man für welches Bettzeug?

  • Baumwolle und Biber-Bettwäsche: Koch- oder Buntwäsche
  • Leinen, Mikrofaser, Satin: Schonwaschgang oder Waschprogramm für Feinwäsche
  • Woll- und Seidenbettwäsche: Handwaschgang oder spezieller Wollwaschgang

Bettwäsche ist also nicht gleich Bettwäsche. Für Menschen mit Allergien gibt es z. B. spezielle Allergiker-Bettwäsche oder sogenannte Encasing (engmaschige Überzüge). Es lohnt sich immer ein Blick auf das Pflegeetikett.

Passendes Waschmittel für Bettbezüge

Die Wahl des Waschmittels hängt von Material und Farbe der Bezüge ab. Wer Bettwäsche waschen will, ohne Verfärbungen oder Schäden zu riskieren, der sollte Folgendes beachten.

Waschmittel je nach Beschaffenheit

  • Baumwolle und Biber-Bettwäsche: Color- oder Feinwaschmittel
  • Leinen, Mikrofaser, Satin: Feinwaschmittel
  • Wolle und Seide: Fein- oder Wollwaschmittel

Waschmittel je nach Farbe

  • schwarze Bettwäsche: spezielles Waschmittel für schwarze Textilien
  • bunte Bettwäsche: Colorwaschmittel
  • weiße Bettwäsche: Vollwaschmittel

Für strahlend weiße Bettwäsche kann man diese zusätzlich bleichen, indem man ein Päckchen Backpulver und einen Teelöffel Salz vor dem Waschgang zum Vollwaschmittel dazu gibt.

Wenn man farbige Bettwäsche waschen will, braucht man anderes Waschmittel als bei weißer.
Wenn man farbige Bettwäsche waschen will, braucht man anderes Waschmittel als bei weißer.  © 123RF/rakop

Hygienespüler

Will man Bezüge säubern, die keine allzu hohen Gradzahlen vertragen, kann man auf Hygienespüler setzen. Wenn man damit farbige Bettwäsche waschen will, sollte ein Hygienespüler allerdings keine Bleichmittel enthalten. Ansonsten schwindet die Farbintensität.

Richtige Dosis

Neben der Art des Waschmittels spielt auch die Menge eine wichtige Rolle. Bei zu wenig Waschmittel wird Bettwäsche womöglich nicht richtig sauber, bei zu viel können Reste davon in der Maschine und an der Wäsche zurückbleiben. Deswegen ist es wichtig, sich an die vom Hersteller empfohlene Dosis zu halten.

Weitere Tipps zur hygienischen Reinigung von Bettwäsche

Nach dem Waschen sollte man Bettwäsche an der frischen Luft trocknen lassen.
Nach dem Waschen sollte man Bettwäsche an der frischen Luft trocknen lassen.  © 123rf/nightlyviolet

Vor dem Waschen

  • Bettwäsche auf links drehen.
  • Reißverschlüsse und Knöpfe zumachen.
  • Bezüge nach Farbe sortieren.
  • Flecken wie Erbrochenes, Blut oder Urin vorab mit Hausmitteln oder Waschmittel einweichen und ausspülen.

So wird alles sauber, ohne dass sich Aufdrucke ablösen und sich Bettwäsche verfärbt oder sogar kaputtgeht.

Während des Waschgangs

  • Auf Weichspüler verzichten, um Saugfähigkeit nicht zu reduzieren.
  • Waschmaschine nicht mit zu viel Bettwäsche vollstopfen.

Nach dem Waschen

  • Bettwäsche an der frischen Luft trocknen.
  • Es gibt Ausnahmen: Auf Pflegeetiketten steht, ob Bettwäsche in einen Trockner darf.
  • Die Bezüge nach spätestens zwei Wochen wieder waschen. Mehr dazu unter: Bettwäsche wechseln.

Man sollte diese Hinweise sowie die richtigen Gradzahlen auf dem Schirm haben und daran denken, seine Bettwäsche regelmäßig zu waschen. So schafft man beste Voraussetzungen für dauerhaft hygienische Bedingungen beim Schlafen.

Titelfoto: 123rf/detry

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