Abfluss stinkt: Woher kommen die Gerüche und wie wird man sie los?
Dein Abfluss stinkt nach faulen Eiern? Ob in der Spüle, im Waschbecken oder in der Dusche - übler Geruch, der aus dem Abfluss strömt, kommt häufig vor und ist sehr unangenehm. Wie unangenehme Gerüche aus dem Abfluss entstehen und welches Hausmittel dagegen hilft - jetzt im Haushaltsratgeber.
Hier erfährst Du, warum der Gestank überhaupt entsteht, welche einfachen Hausmittel bei der Geruchsbekämpfung effektiv helfen und wie Du dem Mief vorbeugen kannst!
Weitere nützliche Tipps findest Du übrigens im Ratgeber zur Geruchsbekämpfung.
- Aus der Spüle stinkt es! Das sind die Ursachen
- Warum der Abfluss nach Regentagen stinkt
- Was hilft gegen einen muffigen Abfluss?
- Die besten Hausmittel gegen Gestank aus dem Abfluss
- Abfluss stinkt trotz Reinigung mit Hausmitteln?
- Abfluss stinkt, ist aber nicht verstopft: Was kann man tun?
- Das hilft, dem Gestank im Abfluss vorzubeugen
Die wichtigsten Infos für Schnellleser:
- Der Abfluss stinkt, weil Keime organische Substanzen wie Haut, Fett, Essensreste oder Haare zersetzen.
- Ein Abflusssieb hilft, Haare und größere Partikel aufzufangen, ehe sie in den Abfluss gelangen. Das beugt der Entstehung unangenehmer Gerüche vor.
- Regelmäßiges Durchspülen mit heißem Wasser minimiert die Vermehrung von Keimen und üblen Gerüchen im Abfluss.
- Hausmittel wie Backpulver (oder Natron) und Essig helfen effektiv, wenn der Abfluss stinkt. Auch Salz, Soda, Cola und Geschirrspülstabs sind geeignete Hausmittel, um den Mief zu beseitigen.
- Eine Rohrreinigung entfernt tiefer sitzende Ablagerungen und Verschmutzungen, die manchmal dafür verantwortlich sind, dass der Abfluss stinkt.
Aus der Spüle stinkt es! Das sind die Ursachen
Wenn die organischen Substanzen gären oder faulen, setzen sie Gase frei, die für die menschliche Nase höchst unangenehm riechen. Je nachdem, welcher Abfluss stinkt, kommen unterschiedliche Substanzen infrage:
In Badewanne und Dusche handelt es sich meist um eine Kombination aus Haaren, Seife, abgestorbenen Hautschüppchen und Hautfett. Auch Fäkalienreste schwimmen oft im Abwasser. Je mehr Haare sich im Abfluss verfangen, desto schlechter können Wasser, Seife und Schmutz ablaufen. Keime haften daran. Sie vermehren sich, zersetzen die organischen Stoffe und der Abfluss stinkt.
Im Waschbecken bietet ein Mix aus Seife, Hautfett, Zahnpasta und Haaren eine ideale Brutstätte für Mikroorganismen. Sie vermehren sich in Abfluss und Rohr und sorgen für den fiesen Mief.
In der Spüle setzen sich Essensreste und Fett ab. Ein idealer Nährboden für Bakterien, Pilze und andere Keime.
Abgesehen davon, dass der Abfluss stinkt, gibt es ein weiteres Risiko: Durch Fett und Speisereste kann es auch passieren, dass der Abfluss verstopft.
Warum der Abfluss nach Regentagen stinkt
Manchmal steckt auch ein ganz anderer Grund dahinter, dass der Abfluss stinkt. Vor allem, wenn Du einen Abfluss selten benutzt, kann altes, abgestandenes Wasser in den Rohren verantwortlich sein. Das alte Wasser enthält dann Keime, die sich ungebremst vermehren. Die Gase steigen auf und aus der Abfluss-Leitung stinkt es.
Teilweise kann ein Wetterumschwung das Problem mit dem stinkenden Abfluss verschlimmern. Insbesondere an Regentagen nimmt man verstärkt wahr, dass der Abfluss stinkt. Der Grund dafür ist ein Anstieg des Wasserspiegels in der Kanalisation. Dadurch werden üble Gerüche aus dem Abwassersystem durch die Rohre nach oben gedrückt. Besteht eine schlechte Rohrlüftung oder sind eingebaute Geruchsverschlüsse defekt, haben die Gase keinen anderen Weg, als über den Abfluss in Küche und Bad zu entweichen.
Wenn Du trotz der hier genannten Gegenmaßnahmen nach einem Wetterwechsel bemerkst, dass es aus der Rohrleitung mieft, sollte sich ein Fachmann die Rohrinstallation ansehen.
Was hilft gegen einen muffigen Abfluss?
Wenn der Abfluss stinkt, hilft ein Griff in den Küchenschrank. Denn in den meisten Haushalten stehen genau dort die effektivsten Hausmittel gegen einen stinkenden Abfluss: Essig und Backpulver. Auch Salz, Natron, Soda, Geschirrspülstabs und Cola können Abhilfe schaffen, wenn Dein Abfluss stinkt.
Eine zusätzliche Rohrreinigung beseitigt nicht nur den Gestank im Abfluss, sondern auch übel riechende Ablagerungen tiefer in der Leitung.
Die besten Hausmittel gegen Gestank aus dem Abfluss
1. Backpulver und Essig sind ein effektiver Mix, wenn der Abfluss stinkt. Sie wirken wie ein Abflussreiniger! Nicht nur übler Geruch, sondern sogar eine Verstopfung im Rohr lässt sich mit diesem Hausmittel-Mix loswerden. So gelingt es: vier Esslöffel Backpulver in den Abfluss geben und etwa eine halbe Tasse Essig nachgießen. Den Abfluss mit einem Lappen oder Handtuch abdecken. Das Ganze fängt an zu schäumen, daher nicht direkt am Abfluss stehen. Idealerweise ein Fenster in der Nähe öffnen. Nach etwa zehn bis fünfzehn Minuten mit kochend heißem Wasser nachspülen. Und siehe da: Der Abfluss stinkt nicht mehr!
2. Natron (ein Bestandteil von Backpulver, den es pur zu kaufen gibt) ist ein effektives Mittel, um üble Gerüche zu neutralisieren. Wenn Du Natron zur Hand hast, kannst Du vier Esslöffel davon in den Abfluss geben. Eine halbe Tasse Essig aktiviert das Pulver, es fängt an zu schäumen. Nach rund 15 Minuten mit richtig heißem Wasser nachspülen, damit der gelöste Dreck das Rohr hinunterfließen kann.
3. Hast Du Soda (Waschsoda) im Haus, brauchst Du keinen Essig. Schütte zwei Esslöffel Soda in den stinkenden Abfluss und lass das Pulver rund 30 Minuten wirken. Anschließend mit kaltem Wasser nachspülen. Fiese Gerüche und Ablagerungen dürften der Vergangenheit angehören.
4. Salz ist ein hilfreiches Mittel zur Geruchsneutralisation, wenn der Abfluss stinkt. Zwei Esslöffel Salz reichen. Eine halbe Stunde genügt, damit es nicht mehr mieft. Anschließend einfach mit Wasser nachspülen. Ablagerungen und Verstopfungen werden durch Salz allerdings nicht beseitigt.
5. Cola gilt als mögliches Hausmittel, um eine verstopfte Toilette wieder flottzumachen. Daher kann das Getränk hilfreich sein, wenn der Abfluss stinkt, weil sich darin zu viel angesammelt hat. Bis zu einem Liter Cola in den Abfluss schütten und mehrere Stunden einwirken lassen (bei verstopftem Abfluss auch über Nacht). Die in Cola enthaltene Phosphorsäure löst stinkende Ablagerungen und Verschmutzungen. Anschließend mit heißem Wasser nachspülen.
6. Ist keines der bisher genannten Hausmittel zur Hand, können auch Tabs für die Geschirrspülmaschine helfen. Die Tabs enthalten schmutz- und fettlösende Stoffe. Zwei Tabs in 500 Milliliter warmem Wasser auflösen und die Mischung in den Abfluss kippen. Auch hier ist etwas Geduld gefragt. Mindestens eine Stunde sollte das Ganze einwirken. Im Anschluss mit heißem Wasser nachspülen.
Abfluss stinkt trotz Reinigung mit Hausmitteln?
Wenn es trotz der Hausmittel immer noch stinkt oder bald wieder muffelt, kann eine Rohrreinigung helfen. Dafür muss der Siphon unter der Spüle oder unter dem Waschbecken abgeschraubt werden. Der U-förmige Siphon soll eigentlich verhindern, dass der Abfluss stinkt, denn eine Wasserbarriere im "U" stoppt alle stinkenden Gase aus der Kanalisation. Bilden sich jedoch Ablagerungen zwischen Ausguss und "U", hilft auch die Wasserbarriere nicht.
Nach dem Abschrauben kann das U-förmige Rohr gereinigt werden.
Wenn Wasser allein nicht reicht, kann eine spezielle Reinigungsspirale, eine alte Zahnbürste oder ein Stock helfen, Festsitzendes zu lockern.
Abfluss stinkt, ist aber nicht verstopft: Was kann man tun?
Ist keine Verstopfung ursächlich dafür, dass der Abfluss stinkt, kann manchmal schon kochend heißes Wasser gegen den üblen Geruch helfen. Auch Zitronensaft hat eine antibakterielle Wirkung.
Es reicht manchmal, den Abfluss regelmäßig mit einer ausgepressten Zitronenhälfte zu säubern, um unangenehme Gerüche in Spüle und Waschbecken zu beseitigen.
Das hilft, dem Gestank im Abfluss vorzubeugen
Benutze in jedem Abfluss ein Abflusssieb. Solche Siebeinsätze gibt es für kleines Geld aus Metall oder Plastik. Sie passen in alle Abflüsse, egal ob Bad oder Küche. Haare und größere Partikel bleiben im Sieb hängen und gelangen erst gar nicht in den Abfluss. Das reduziert das Risiko für eine Verstopfung der Leitung und dass der Abfluss stinkt.
Lasse nach dem Spülen von Geschirr einige Minuten heißes Wasser nachlaufen. Dadurch werden Fettreste gelöst und in die Kanalisation gespült. Auch in der Dusche und Badewanne kann es sich lohnen, den Wasserhahn kurz auf der heißesten Stufe laufen zu lassen. Vor allem, wenn Du Dusch- und Badeöle oder mit Ölen und gröberen Partikeln angereicherte Badekugeln verwendest, hilft das Nachspülen dabei, dass sich Fettrückstände gar nicht ansammeln können.
Eine vorbeugende Spülung mit Essig oder Zitronensaft hält zusätzlich potenzielle Keime in Schach. Gieße einfach regelmäßig etwas Essig oder Zitronensaft in den Ausguss.
Regelmäßiges Durchspülen mit möglichst heißem Wasser minimiert die Zahl an Bakterien, Pilzen und anderen Verschmutzungen im Abfluss und Rohr.
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