Kerzen, Enthaarungswachs, Wachsmalstifte: Da geht schnell etwas daneben. Zum Glück lassen sich Wachsflecken von fast allen Materialien entfernen! Dieser Ratgeber erklärt Dir genau, wie Du welche Wachsflecken entfernen kannst!

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Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

• Wachsflecken lassen sich mit Hitze und mit Kälte entfernen.
• Kälte lässt Wachs steinhart werden. Dann kannst Du es einfach abbröckeln.
• Hitze lässt Wachs schmelzen. Das flüssige Wachs nimmst Du mit einem Tuch auf.
• Föhn, Bügeleisen und heißes Wasser sind wichtige Helfer, wenn Du Wachsflecken entfernen willst.
• Nutzt Du die Kältemethode, um Wachsflecken zu entfernen, helfen Dir Gefrierschrank, Kühlkompressen oder Eiswürfel.
• Rückstände in Textilien entfernt die Waschmaschine bei 60 Grad Celsius zuverlässig. Alternativ können Spiritus oder Essigwasser eingesetzt werden.
• Mit Hitze oder Kälte lassen sich Wachsflecken auch von Naturstein, Holz, Polstern, Fliesen und Glas entfernen.

Wachsflecken auf Tischtüchern, Kleidung oder Böden lassen sich mit einfachen Methoden und etwas Physik leicht entfernen. Der Trick ist, das Wachs entweder zu erwärmen oder zu kühlen, je nachdem, was am besten zum Material passt.

Auf glatten Oberflächen wie Holz, Glas, Keramik oder sogar festeren Stoffen wie Denim reicht es, das Wachs trocknen zu lassen. Ist es ausgehärtet, kann man es vorsichtig mit dem Fingernagel oder der Kante eines Lineals abheben – oft springt es dann wie ein kleiner Chip weg.

Bei Textilien, in die das Wachs eingezogen ist, braucht es etwas Wärme. Das Schmelzen hilft, das Wachs aus dem Gewebe zu lösen, ohne es weiter einzuarbeiten.

Wachs wieder schmelzen

1. Schritt: Lasse das Wachs antrocknen.

2. Schritt: Lege Küchenrolle, Papierservietten, Toilettenpapier oder Löschpapier auf den Wachsfleck. Je größer der Fleck ist, desto großzügiger solltest Du ihn abdecken.

3. Schritt: Bringe das Wachs mit einem Föhn zum Schmelzen. Das Papier nimmt das flüssige Wachs auf und saugt es aus dem Stoff heraus, sodass keine Flecken zurückbleiben.

Vorsicht: Manche Materialien vertragen Hitze gar nicht gut – sei es nun der seidene Morgenrock, der im Badezimmer Enthaarungswachs abbekommen hat, oder ein Teppichboden, der mit Kerzenwachs gesprenkelt wurde.

Auch hier gilt: Warte ab, bis das Wachs ausgekühlt ist. Kleine, hitzeempfindliche Materialien kannst Du über Nacht in die Tiefkühltruhe oder das Gefrierfach legen. Das gefrorene Wachs wird noch härter. Du bröselst die feinen Wachsstücke anschließend einfach aus den Textilien.

Manche Gegenstände sind allerdings zu groß für das Gefrierfach. Willst Du Wachsflecken entfernen, die das empfindliche Sofa aus Kunstleder zieren, ist die Tiefkühltruhe keine Option. Nimm stattdessen eine Kühlkompresse oder einen Kühlakku, wahlweise auch einen Beutel mit Eiswürfeln. Lege den jeweiligen kühlenden Helfer auf den Wachsfleck und warte ab, bis das Wachs hart und porös wird.

Wachs kann man nämlich sozusagen vereisen. Und dann kann man die harten Wachsflecken entfernen, ohne dass Rückstände bleiben.

Die Kältemethode funktioniert auch bei Polstermöbeln, Matratzen, Teppichen und anderen großen Flächen. Ist das Wachs auf ein kleines Stück Stoff getropft, gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten. T-Shirts, Blusen, Hosen oder Stoffservietten kann man auch mit dem Bügeleisen "entwachsen":

1. Schritt: Lege eine dicke Lage Küchenrolle, Papierservietten oder dergleichen auf das Bügelbrett.

2. Schritt: Darauf legst Du das Stoffstück oder Papier mit dem Wachsfleck.

3. Schritt: Obendrauf kommt eine weitere Lage Papiertücher.

4. Schritt: Stelle das Bügeleisen auf Stufe 1 ein und fahre damit so lange immer wieder über die dicken Papierlagen und den Wachsfleck, bis der Fleck verschwunden ist.

Aus den meisten Textilien lassen sich Wachsflecken entfernen, ohne dass man spezielle Reinigungsmittel benötigt. Eine Ausnahme sind stark eingefärbte Wachse und Wachsmalstifte. Die hinterlassen nämlich bei der Methode mit Föhn oder Bügeleisen gerne ihre Farbe. Idealerweise hast Du einen Fleckentferner im Haus, der speziell für Öle oder ölhaltige Speiseflecken geeignet ist.

Dieser Fleckentferner löst nämlich auch die letzten kleinen Fettteilchen aus den Textilien, mit denen sich die Farben in den Stoffen gebunden haben.

Wachstropfen auf Kleidung können auch in der Waschmaschine entfernt werden. Allerdings sollte man die Textilien vorher mit der Kältemethode behandeln, um wenigstens den größten Teil vom Wachs schon einmal zu entfernen. Die Wachsreste, die dann noch in den Textilien verbleiben, schafft die Waschmaschine. Allerdings sollte man den 60-Grad-Waschgang einstellen, sofern die Stoffe das erlauben.

Wachs gehört zu den Lipiden, daher bringt Hitze bzw. Wärme es beim Waschen zum Schmelzen.

Die meisten Kleidungsstücke vertragen Temperaturen bis etwa 60 Grad Celsius sehr gut, oft sogar mehr. Du kannst Wachsflecken entfernen, indem Du die Kleidungsstücke...

• bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine wäschst,
• zwischen zwei Lagen Löschpapier packst und den Wachsfleck heraus bügelst oder
• den Wachsfleck vereist und abbröckelst.

Faustregel: Kann man das Kleidungsstück ohne Bedenken bügeln, kann man auch Wachsflecken heraus bügeln.

Allerdings sollte man bei farbigem Wachs vorsichtig sein, denn manchmal bleibt die Farbe in der Kleidung. Bei farbigem Wachs ist es besser, die Textilien zu kühlen.

Die Tischdecke behandelst Du generell wie jedes andere Kleidungsstück auch: Lasse das Wachs abkühlen. Vielleicht reicht es schon, wenn Du das Tischtuch mit dem kalten, harten Wachs darauf ein paarmal kräftig bewegst und die Stelle mit dem Wachsfleck knickst. Meist springt das Wachs dann einfach herunter. Du kannst dem Wachs auf die Sprünge helfen, indem Du es vorher mit einer Kühlkompresse vereist.

Bleiben Rückstände, kann man vor allem weiße Tischtücher mit Essigwasser oder Spiritus behandeln. Diese Mittel lösen die fettigen Rückstände aus den Fasern und nehmen meist auch die Farben des Wachses mit. Die Methode funktioniert auch gut bei Wachsmalkreiden!

Sollte die Kühlkompresse nicht ausreichen, kann man auch einfach das ganze Tischtuch ins Tiefkühlfach legen und es dort über Nacht lassen.

Große Wachsflecken kann man meist ganz einfach abnehmen, wenn das Wachs kalt ist. Aber vor allem Kerzengläser, -ständer und -leuchter, die voller kleiner Wachstropfen sind, können richtig viel Arbeit machen bei der Reinigung.

Ist das Material kratzfest, kann man so viel Wachs wie möglich abkratzen mit Metall oder hartem Plastik. Empfindliche Kerzenleuchter können mit einem Küchenutensil aus Holz bearbeitet werden.

Noch einfacher geht's mit dieser Methode:

Vorsicht: Warte einige Zeit, bevor Du den Gegenstand aus dem Backofen holst, besonders wenn er aus Metall ist, denn trotz der niedrigen Gradzahl kannst Du Dir am aufgeheizten Leuchter ganz schön die Finger verbrennen.

Mit warmem Seifenwasser kannst Du später die letzten Wachsreste lösen und abspülen – der Kerzenleuchter sollte nun wieder in altem Glanz erstrahlen.

Tapeten passen weder in die Gefriertruhe noch kann man ihnen mit Bügeleisen oder Waschmaschine zu Leibe rücken. Versuche stattdessen von dem ausgehärteten, kühlen Wachs so viel wie möglich mit den Fingern oder einem Kratzer zu entfernen. Achte darauf, dass Du mit dem Kratzer die Tapete nicht verletzt!

Erfahrungsgemäß bleiben noch einige Wachsflecken, die sich nicht entfernen lassen. Halte ein bis zwei Blätter Löschpapier oder Küchenpapier auf die Stelle mit den Wachsflecken. Du erwärmst die Flecken jetzt mit einem Föhn oder einer Wärmflasche. Das Papier sollte das flüssige Wachs aufsaugen.

Auch bei eher unempfindlichen Tapeten solltest Du die Hände vom Bügeleisen lassen. Denn Du weißt nicht, wie der Tapetenkleister und die darunterliegende Wand oder Dämmschicht auf die starke Hitze reagieren.

Wachsflecken vom Vinylboden entfernen

Der Vinylboden erfreut sich deshalb so großer Beliebtheit, weil er relativ unempfindlich ist. Hitze und Wasser machen ihm nicht viel aus. Haben sich Wachsreste in der Oberflächenstruktur des Bodens festgesetzt, erhitzt man sie einfach mit etwas heißem Wasser oder einem Föhn. Das Wachs wird durch die Hitze weich und man kann die Wachsflecken entfernen, indem man sie mit einem Küchentuch auftupft.

Ebenso funktioniert es gut, das Wachs trocknen zu lassen und dann einfach abzuschaben. Dabei sollte man natürlich keinen zu scharfen Gegenstand nehmen, sonst schneidet man womöglich ins Vinyl.

Lasse das Wachs erst einmal auskühlen und hart werden. Versuche vorsichtig, es mit den Fingern zu lösen. Wenn Du Glück hast, lassen sich die Wachsflecken entfernen, ohne Rückstände zu lassen. Ist das nicht der Fall, legst Du ein altes Handtuch auf den Wachsflecken und gießt vorsichtig etwas warmes Wasser (kein kochendes!) darüber.

Das Handtuch saugt das Wasser auf und hält die Wärme, sodass der Wachsfleck schmilzt und ebenfalls vom Handtuch aufgesaugt werden kann. Lass das Handtuch nicht zu lange auf dem Holz liegen, denn Holz reagiert auf Wärme und Feuchtigkeit!

Mit Bügeleisen oder Föhn sollte man dagegen vorsichtig sein. Nicht alle Holzböden bzw. -möbel, insbesondere Möbellacke vertragen große Hitze.

Bei versiegelten Steinböden stellen Wachsreste in der Regel kein Problem dar. Auf porösen Steinplatten und auf Naturstein kann Wachs aber trotz Reinigung Flecken hinterlassen.

Generell hilft Kälte, um grobe Wachstropfen lösen zu können. Wachsreste können auch auf Naturstein mit Wärme und saugfähigem Papier beseitigt werden.

Bleiben hinterher Flecken zurück, muss aber ein spezielles Reinigungsmittel verwendet werden. Hier ist Essigwasser keine gute Idee, das kann die Struktur des Steins angreifen!

Je nach Oberfläche kann man Wachsflecken mit Kälte oder Wärme relativ schnell loswerden. Trotz der einfachen Tricks und Hausmittel kann es passieren, dass leichte Wachsreste im Material zurückbleiben, gerade wenn es eine grobe Struktur aufweist, die das Entfernen erschweren.

Bei Kleidungsstücken ist das besonders ärgerlich, aber so ein alter Holztisch kann mit solchen Flecken auch an Charme gewinnen – er erzählt eben eine Geschichte, vielleicht die, als man an seinem Geburtstag mit besonders viel Enthusiasmus die Kerzen ausgeblasen hat.

Um Wachsflecken zu vermeiden, sollte man Kerzen immer auf einen unempfindlichen (und nicht brennbaren!) Untergrund stellen, der sich einfach reinigen lässt, und die Flamme am besten mit einer Löschkappe ausmachen.