So kann man einen Fahrradakku entsorgen, ohne sich strafbar zu machen
Ganze 40.000 Kilometer können gute Akkus auf dem Buckel haben, bevor sie ausgewechselt werden müssen. Dann sollte man den ausgedienten Fahrradakku entsorgen. Aber wohin damit?
Wie man andere Sachen richtig loswird, steht im Ratgeber zum Entsorgen.

Wenn er Hunderte bis eintausend Ladezyklen hinter sich hat, wird es Zeit, einen Fahrradakku auszutauschen. Er ist meist noch nicht komplett defekt, jedoch schwach und nicht besonders leistungsfähig.
Je nach Nutzung ist ein Austausch etwa alle sechs Jahre fällig. Ist er von außen beschädigt, kann ein Austausch früher ratsam sein, um Kurzschlüsse zu verhindern.
Für die richtige Entscheidung lässt man sich am besten im Fachhandel beraten. Muss er weg, ist es enorm wichtig, den alten Fahrradakku sachgemäß zu entsorgen.
Dank Batteriegesetz (Battg) ist die richtige Entsorgung von Altbatterien kostenlos möglich.
Wo kann man einen Fahrradakku entsorgen?
Wenn man einen Fahrradakku entsorgen muss, kommen verschiedene kostenlose Möglichkeiten infrage. Man sollte sie alle kennen, damit man die Entsorgung ohne großen Aufwand durchführen kann. Ansonsten riskiert man ein Bußgeld.
1. Annahmestellen und Fachgeschäfte

Für die sachgemäße Entsorgung von E-Bike-Akkus wendet man sich an Annahmestellen für Industriebatterien, zu denen auch Fahrradakkus gehören. Darunter fallen auch Vertreiber und Filialen, die E-Bikes und entsprechende Akkus verkaufen - beispielsweise die folgenden Fahrradhändler.
- B.O.C. Bike & Outdoor Company
- Fahrrad XXL
- Little John Bikes
- Lucky Bike
- Radwelt
- Zweirad-Center Stadler
Gut zu wissen: Man muss den alten Akku eines Elektrofahrrads oder Pedelecs nicht unbedingt im selben Fachgeschäft entsorgen, in dem man es mal gekauft hat.
2. Wertstoffhöfe
Auch einige öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger nehmen alte Fahrradakkus an Sammelstellen auf Wertstoffhöfen entgegen. Man sollte sich allerdings vorab erkundigen, ob das beim Wertstoffhof in der eigenen Nähe möglich ist.
3. Baumärkte, Supermärkte und Discounter
Viele Baumärkte, Supermärkte und Discounter, die Elektroräder und Pedelecs im Angebot haben, nehmen Akkus zur Entsorgung wieder an. Jedoch sollte man bei Unsicherheit und Zweifeln im Voraus anrufen oder sich online informieren.
In folgenden Betrieben kann man alte Fahrradakkus in der Regel kostenlos entsorgen:
- Baumärkte: Obi, Bauhaus, Hornbach, Toom, Hagebau
- Elektrofachgeschäfte: MediaMarkt, Saturn, Conrad Electronic, Euronics, Expert
- Supermärkte und Discounter: Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Kaufland
Dank des Rücknahmesystems GRS ("Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien") findest Du Rücknahmestellen in Deiner Nähe.
Achtung! Ist ein Akku sichtbar stark beschädigt, sollte man ihn nur mit Handschuhen anfassen. Eventuell austretender Elektrolyt könnte die Haut reizen.
Warum sollte man Fahrradakkus ordnungsgemäß entsorgen?

Bei falschem Umgang oder langer, unsachgemäßer Lagerung stellt eine Gerätebatterie ein Sicherheitsrisiko dar. Akkus enthalten nicht ganz ungefährliche Stoffe wie Lithium, das leicht brennbar und reaktionsfreudig ist. Der Austritt von Gasen kann außerdem sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt schädlich sein.
Im Hausmüll oder Metallschrott dürfen Fahrradakkus nicht landen. Werden sie auf einer Mülldeponie vernichtet, gelangen schädliche Stoffe in die Umwelt.
Enthaltene Rohstoffe wie Grafit, Kobalt, Lithium und Nickel sind zudem teilweise begrenzt und sehr kostbar, weshalb sie recycelt werden sollten.
Aus den genannten Gründen ist es strafbar, Fahrradakkus falsch zu entsorgen. Leider wird trotz Bußgeld nur ein kleiner Teil angemessen entsorgt.
Was passiert mit alten Fahrradakkus?
Aus korrekt entsorgten Fahrradakkus können Rohstoffe gewonnen werden. Was mit den anderen alten Akkus passiert und mit welchen Konsequenzen sie anderweitig "entsorgt" werden, ist schwer abzusehen.
Werden sie jedoch richtig entsorgt, gibt es die folgenden zwei Optionen für die Akkus.
1. Recycling
Es gibt Recyclingverfahren, durch die wertvolle Rohstoffe erneut verwendet werden können. Bei diesen werden entsorgte Fahrradakkus in Einzelteile zerlegt, die teilweise wieder in den Produktionskreislauf zurückgelangen.
Die Akkuzellen werden zu Pulver geschreddert oder geschmolzen, um daraus Rohstoffe wie Nickel, Kupfer und Kobalt wiederzugewinnen.

2. Aufbereitung und Wiederverwertung
Es ist ebenfalls möglich, Akkuzellen zu reparieren und E-Bike-Akkus nach einer Prüfung wieder aufzubereiten. Dabei werden defekte Teile ersetzt, während funktionierende Teile behalten werden.
Fazit
Zur eigenen Sicherheit und zum Schutz der Umwelt sollte man sachgemäß vorgehen, wenn man ein Fahrradakku entsorgen muss. Die richtige Entsorgung bei einer entsprechenden Annahmestelle ist außerdem entscheidend, um eine Verschwendung wertvoller Rohstoffe zu verhindern.
Diese können nämlich aufbereitet oder recycelt werden.
Titelfoto: dpa/Zacharie Scheurer