Erdaushub entsorgen: Wohin muss die Erde aus dem Garten?
Du träumst vom großen Gartenteich, Pool oder planst schon länger eine Zisterne im Garten? Bevor Du das jeweilige Projekt angehst, solltest Du wissen, wie man einen Erdaushub entsorgen kann.
Wie man andere Materialien loswird, steht im Ratgeberbereich zum Thema Entsorgen.
Egal ob für einen Gartenteich, einen bodenebenen Pool, einen unterirdischen Wassertank oder beim Hausbau - bei größeren Garten- und Bauprojekten wird die eine oder andere Grube ausgehoben.
Dabei wird dem Boden viel Erde entnommen - oft sogar mehr als man wiederverwenden kann. Aber wohin damit?
Bei reinem Erdaushub handelt es sich um verschiedene Erdschichten aus unterschiedlichen Bodenarten, wie Lehm-, Sand-, Gras- und Tonboden.
Wurzeln und ganze Wurzelwerke sowie große Steine gehören übrigens nicht zum Erdaushub.
Darf man Mutterboden im Erdaushub entsorgen? Wo und wie genau wird man diesen Aushub los? Und kann man Erdaushub auch kostenlos entsorgen? Erfahre es nun.
Wie kann man Erdaushub entsorgen?
Die geeignete Maßnahme, um Erdaushub zu entsorgen, ist abhängig von der Menge. Entsprechend kann man die Massen selbst abtransportieren oder in verschiedenen Behältern abholen lassen.
Erdaushub auf einer Deponie entsorgen
Kleinmengen an Bodenaushub lassen sich am günstigsten auf Deponien oder einem Wertstoffhof entsorgen. Dort wird je nach Region häufig bis zu einem Kubikmeter Erde angenommen. Ein Kubikmeter ist dabei gar nicht so wenig. Eine solche Menge Erdaushub wiegt etwa anderthalb bis über zwei Tonnen, abhängig von der jeweiligen Beschaffenheit.
Dennoch sollte man sich vorher beim jeweiligen örtlichen Abfallwirtschaftsbetrieb erkundigen, ob und wie viel Erde zu welchen Kosten angenommen wird.
Bodenaushub in Big Bags entsorgen
Bei Mengen von ungefähr einem bis zwei Kubikmetern Aushub sowie wenn die Möglichkeit zum selbstständigen Abtransport fehlt, eignen sich Big Bags.
Diese können einfach bestellt oder im Baufachgeschäft gekauft werden. Dann können sie mit Erde und sogar mit Fremdteilen wie Bauschutt oder Wurzeln gefüllt und anschließend nach Auftrag abgeholt werden.
Erdaushub mit Container loswerden
Bei Bauprojekten mit größeren Mengen an Erdaushub von drei bis 30 Kubikmetern ist es dagegen sinnvoll, sich einen Container zu mieten. Neben der Miete dieses Containers ist in der Regel auch die Anlieferung sowie die Abholung und Entsorgung inklusive.
Zudem wird für die angemessene Entsorgung manchmal in Container für reinen Erdaushub, für Erde, Pflanzen und Wurzeln, sowie für Erde, Steine und Bauschutt unterteilt.
Bodenaushub mit einem LKW abtransportieren
Beim Hausbau und ungewöhnlich großen Projekten mit Mengen von über 30 Kubikmetern Aushub ist ein Abtransport mit einem LKW ratsam.
Erdaushub wiederverwenden
Alternativ kann man den Erdaushub immer wiederverwenden und im Garten für beispielsweise Hügel und Beete benutzen. Dabei handelt es sich um die günstigste und nachhaltigste Maßnahme, um den Aushub loszuwerden.
Auch an Familie, Freunde und Bekannte kann man die Erde verschenken oder sie im Netz und über Kleinanzeigen an Hobbygärtner günstig verkaufen oder verschenken.
Übrigens: Den Erdaushub berechnen kann man mit der Formel: Länge mal Breite mal Tiefe eines Erdlochs.
Zum präziseren Einschätzen eines benötigten Behälters kann noch das Volumen der Mutterbodenschicht abgezogen werden, das ebenso ausgerechnet wird.
Erdaushub entsorgen: Was darf nicht enthalten sein?
Für eine sachgemäße Entsorgung des Erdaushubs in Containern, Big Bags und Co. muss dieser frei von bestimmten Materialien sein, die die Wiederverwertung negativ beeinflussen. Dazu zählen z. B. die Folgenden:
- Bauschutt wie Beton und Ziegel,
- Fremdteile wie Kunststoff, Metalle, Schwermetalle und Giftstoffe
- und natürliche Materialien wie große Steine, große Mengen Kies, Holz, Grassoden und Wurzelwerke.
Will man auch solche Materialien entsorgen, dann lassen sich Behälter für gemischten Inhalt buchen.
Darf man Mutterboden im Erdaushub entsorgen?
Nicht erlaubt ist eine Verschwendung des durch Paragraf 202 des Baugesetzbuches geschützten, kostbaren Mutterbodens.
Dabei handelt es sich um die fruchtbare, oberste, etwa 20 bis 60 Zentimeter dicke Erdschicht unter der Grasnarbe. Diese Erde darf nicht mit Bodenaushub entsorgt werden, da sie wichtige Nährstoffe und Mineralien für Pflanzen enthält.
Den begehrten Rohstoff wird man stattdessen separat bei Bodenbörsen, in der Nachbarschaft sowie bei Gärtnern und Landwirten los.
Erdaushub entsorgen: Kosten
Die Kosten einer Entsorgung von Erdaushub sind abhängig von der Menge sowie der Beschaffenheit beziehungsweise der Art des Materials. Reiner Erdaushub ist günstiger als beispielsweise ein Aushub mit Grasnarbe oder Steinen.
- Deponie, Wertstoffhof: etwa drei bis acht Euro pro Tonne; am günstigsten aufgrund von eigenem Transport.
- Big Bag: ab etwa 125 Euro pro Kubikmeter, Abholung und Entsorgung inklusive.
- Absetzcontainer: abhängig von Größe, Region und Zusammensetzung des Bodenaushubs. Für fünf Kubikmeter, was etwa fünf Tonnen entspricht, jedoch etwa 500 Euro. Der Preis umfasst in der Regel die Anlieferung, Miete, Abholung und Entsorgung.
- LKW: etwa 1300 bis 1800 Euro, sofern er selbst gefüllt wird, jedoch inklusive Transport und Entsorgung.
Fazit
Zu Bau- und größeren Gartenprojekten gehört es am Ende, den Erdaushub zu entsorgen, der sich aus dem Erdloch ergeben hat. Je nach Menge gibt es verschiedene Entsorgungsmöglichkeiten. Entsprechend kann es auch preisintensiv werden, Erde zu entsorgen.
Kostenlos ist es dagegen, den Aushub wiederzuverwerten oder an interessierte Menschen im Umkreis oder im Netz zu verschenken.
Titelfoto: 123RF/kinek00