Weinreben schneiden: für Anfänger sowie Profis kein Problem
Um süße Trauben ernten zu können, muss man jedes Jahr seine Weinreben schneiden. Für Anfänger und Anfängerinnen hat TAG24 folgende Tipps.
Ähnliche Ratgeber findest Du übrigens in der Rubrik "Gartenpflege".
Weinreben (Vitis vinifera) ermöglichen den Anbau von Tafeltrauben im Hausgarten und dienen sowohl als dekorative Kletterpflanze als auch als Sichtschutz.
Wie schon von vielen Gartenpflanzen bekannt, muss man auch die schnellwüchsigen Weinreben regelmäßig schneiden.
Dieser Schnitt ist nicht nur bedeutend für die Optik - die gewünschte Wuchsform und -richtung -, sondern auch für die Gesundheit und nicht zuletzt für zahlreiche und leckere Erträge.
Weinbeeren hängen nicht wie umgangssprachlich bekannt als Traube am Weinstock, sondern botanisch gesehen an einer Rispe.
Die Früchte der Tafel- und Weinreben wachsen dabei nur an neuen Trieben. Wer sich jährlich süße Trauben wünscht, muss die Weinreben schneiden.
Für Anfänger ist der richtige Schnitt bei all den Ästen und Trieben aber nicht immer ersichtlich.
TAG24 verrät daher, was Du für das richtige Schneiden von Weinreben wissen musst.
Wann sollte man den Wein schneiden?
Prinzipiell muss man die Weinreben jedes Jahr schneiden.
Der Hauptschnitt zur Verjüngung fällt in der Regel auf die Zeit kurz vor dem Frühling. An einem trockenen und frostfreien Tag werden die noch unbelaubten Triebe zurückgeschnitten. Generell eignet sich für diesen Rückschnitt aber die gesamte laubfreie Zeit von Herbst bis Spätwinter, sofern es trocken und frostfrei ist.
Ein leichter Schnitt überflüssiger Blätter und Triebe zum Auslichten kann im Sommer für eine bessere Lichtzufuhr der Pflanze sorgen.
Wie sollte man Weinreben schneiden?
Ein richtiges Schneiden von Weinreben ist für Ungeübte nicht immer gleich ersichtlich.
Hilfreich ist es daher, die Triebe im unbelaubten Zustand identifizieren zu können.
Ohne Laub erkennt man den mehrjährigen, verholzten Stamm, aus dem in der Regel zwei bis drei Haupttriebe (Schenkel) wachsen. Von diesem gehen die jungen Triebe aus, die zuletzt die Früchte getragen haben. Im Folgejahr sind jedoch auch sie zu alt, um Früchte zu bilden.
Welches altes Holz genau entfernt werden muss, damit ein Neuaustrieb und eine Fruchtbildung angeregt wird, und was Du für den Schnitt benötigst, erfährst Du nun.
Was benötigt man für den Rückschnitt von Wein?
Für diesen Hauptschnitt benötigt man vor allem eine scharfe und saubere Gartenschere. Beides sollte nicht unterschätzt werden, um zu verhindern, dass der Trieb beschädigt wird, ausfranst und anfällig für Krankheitserreger wird.
Hilfreich sind außerdem Handschuhe sowie Pflanzendrehbinder, Weidenäste oder Ähnliches zur Befestigung der neuen Haupttriebe am Draht oder der Rankhilfe.
Welche Äste sollte man beim Rückschnitt von Weinreben entfernen?
Bei dem Rebschnitt eines Weinstocks an einem Weinspalier oder Spannrahmen werden die waagerechten, mehrjährigen Haupttriebe so gekürzt, dass nur noch ein Teil mit je einem oder zwei kräftigen, senkrecht abgehenden einjährigen Trieben übrig bleibt.
Tipp: Gebraucht ist in der Regel jeweils nur ein Trieb, jedoch ist der zweite hilfreich, falls der erste beim Biegen abbricht. Ist das nicht der Fall, kann er im Nachhinein noch entfernt werden.
Dabei sollte dicht hinter dem Trieb oder Auge zum Schnitt angesetzt werden, sodass kein längerer Stummel zurückbleibt. Wird der Schnitt schräg gemacht, kann der Pflanzensaft zudem besser abfließen.
Der verbliebene einjährige Trieb wird nun vorsichtig umgebogen, um den Draht oder das jeweilige Rankgitter herumgewickelt und mit einem Bindematerial daran befestigt. Dieser Trieb stellt in der kommenden Saison den Haupttrieb dar, aus dem die neuen, dann fruchttragenden Äste austreiben.
Erkennbar sind diese an den Knospen (auch Augen genannt). Eine Vielzahl an Augen spricht für viele Äste, an denen wiederum viele Trauben gebildet werden. Je mehr Trauben wachsen, desto weniger süß sind sie.
Wer möglichst süße Trauben ernten will, sollte also die Zahl der Triebe reduzieren.
Tipp: Sinnvoll ist es, neu austreibende zu kappen, anstatt den neuen Haupttrieb stark zu kürzen. Dadurch sorgt man für regelmäßige Abstände und ausreichend Platz zwischen den Trieben.
Der ideale Abstand zwischen Fruchttrieben ist dabei etwa zehn bis 20 Zentimeter.
Fazit
Für ein gesundes und ästhetisches Wachstum sowie ertragreiche Ernten sollte man jährlich seine Weinreben schneiden. Für Anfänger ist dies so problemlos möglich wie für Erfahrene.
Ganz einfach können an einem trockenen und frostfreien Tag von Herbst bis Spätwinter die alten Triebe von der unbelaubten Pflanze geschnitten werden.
Titelfoto: 123RF/wittybear