Wann sollte man gießen im Garten - besser morgens oder abends?

Mittagswärme - die Sonne knallt aufs Gemüsebeet oder Deine geliebten Kübelpflanzen - jetzt lieber schnell gießen, bevor die Pflanzen austrocknen? Bloß nicht! Wie Du mit einer gut gemeinten Maßnahme schnell viel falsch machen kannst und wann Du Deine Pflanzen gießen solltest im Garten, erfährst Du hier.

Für gesund aussehende Pflanzen und Rasenflächen sollte man beachten, wann die beste Zeit ist, um den Garten zu gießen.
Für gesund aussehende Pflanzen und Rasenflächen sollte man beachten, wann die beste Zeit ist, um den Garten zu gießen.  © 123RF/zelmabrezinska

Ob die Balkonpflanzen, das Gemüsebett oder der gute englische Rasen - gerade im Sommer brauchen sie viel Pflege. Aber Pflanzen zu gießen, ist ja eigentlich kein Hexenwerk. Was kann man da schon falsch machen?

Gerade, wenn man seine Nachbarn aber morgens und abends gemeinschaftlich aus ihren Häusern und Wohnungen kommen und ihre Pflanzen gießen sieht, stellt man sich vielleicht die Frage: Wann sollte man den Garten gießen?

TAG24 klärt, wann die beste Zeit zum Gießen im Garten ist und was sonst noch beachtet werden sollte.

Weitere Artikel mit Tipps und Wissenswertem zu wichtigen Pflegemaßnahmen findest Du im Gartenpflege-Ratgeber.

Am frühen Morgen ist die beste Zeit zum Gießen im Garten

Am besten gießt man seinen Garten im Sommer - sowie bereits im Frühjahr - in den frühen Morgenstunden zum Sonnenaufgang. Wer ein automatisches Bewässerungssystem hat, für den bietet sich das Gießen im Garten zwischen 3 und 4 Uhr morgens an.

Wer nicht so gut gießtechnisch ausgestattet ist und zudem kein Nachtmensch ist, für den gilt 5 bis 7 Uhr morgens als beste Zeit, die Pflanzen und den Rasen zu gießen.

Dann ist die Erde von der Nacht noch kühl und idealerweise feucht. So verdunstet das Wasser nicht, sickert gut ein und bereitet die Wurzeln auf den heißen Tag vor.

Nicht optimal, aber abends darf man im Garten gießen

Wer abends gießt, tut seinen Pflanzen nicht immer unbedingt etwas Gutes. Zum einen reagieren die Pflanzen womöglich mit Schock auf das kalte Wasser. Das lässt sich durch abgestandenes, erwärmtes Wasser vermeiden.

Nach einem sonnigen, heißen Tag sind Erde und Pflanzen jedoch sehr aufgeheizt. Das sorgt dafür, dass das Wasser eher verdunstet und nur wenig Wasser die Erde versorgt. Wer keine andere Wahl als abends zu gießen hat, sollte dies daher so spät wie möglich tun.

Was dann jedoch passieren kann, ist, dass durch den feuchten Boden am Abend Schnecken angelockt werden. Diese können dann die Pflanzen zerfressen.

Um Sonnenbrand bei Pflanzen zu verhindern, sollte man diese nicht in der schlimmsten Mittagssonne gießen.
Um Sonnenbrand bei Pflanzen zu verhindern, sollte man diese nicht in der schlimmsten Mittagssonne gießen.  © 123RF/khairil77

Niemals in der Mittagssonne gießen!

Im Frühjahr sowie im Sommer sollte der Garten nie um die Mittagszeit gegossen werden - erst recht nicht auf oder über die Blätter.

Die pralle Mittagssonne kann nämlich wie bei einem Lupeneffekt für Verbrennungen sorgen.

Ab wann sollte man im Frühjahr den Garten gießen?

Trotz eventuell noch kühlerer Temperaturen kann man schon im April anfangen, seinen Garten regelmäßig zu bewässern, denn die Sonne leistet schon im Frühling ganze Arbeit.

Was die Regelmäßigkeit angeht, so hängt die Häufigkeit von den herrschenden Wetterbedingungen sowie den Pflanzen ab. Generell wird empfohlen, seinen Garten alle drei bis vier Tage zu bewässern. Das gilt auch noch beziehungsweise wieder im September.

Weitere Tipps zum Gießen im Garten

Wie viel sollte man gießen?

Vor allem die Menge ist beim Gießen bedeutend. Daher sollte lieber regelmäßig ausreichend gegossen werden anstatt ständig nur ein bisschen, denn zu wenig Wasser kann sich negativer auf die Pflanzen auswirken, als gar kein Wasser. Mit kleinen Wassermengen konditioniert man Pflanzen praktisch, sodass sie nur sehr flach Wurzeln bilden. Wenn dann einmal nicht gegossen werden sollte, fehlt ihnen dieses Wasser sofort.

Topfpflanzen können daher aus ihrem Topf genommen und in einem Wasserbehälter getränkt werden, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen. So geht man sicher, dass auch die Wurzeln in der Tiefe ausreichend mit Wasser versorgt sind.

Das abgestandene Wasser in der Regentonne eignet sich perfekt zum Gießen von Gartenpflanzen und Rasenflächen.
Das abgestandene Wasser in der Regentonne eignet sich perfekt zum Gießen von Gartenpflanzen und Rasenflächen.  © 123RF/gastas

Womit sollte man am besten seinen Garten gießen?

Am besten eignet sich abgestandenes Wasser aus der Regentonne. Im Vergleich zu Leitungswasser hat dieses einen niedrigeren pH-Wert, enthält weniger Kalk und ist somit weicher.

Zudem ist es durch die Sonnenaussetzung in Regentonne oder Gießkanne leicht erwärmt, was auf die Pflanzen nicht so strapazierend wirkt.

Fazit:

Wie Du siehst, solltest Du nicht einfach drauflos gießen, wenn Du die Mittagspause oder den Feierabend ohnehin im Garten verbringst. Anstatt Deine Pflanzen oberflächlich mit etwas Leitungswasser zu besprenkeln, solltest Du sie - sofern möglich - morgens oder abends großzügig mit Regenwasser tränken.

Titelfoto: 123RF/zelmabrezinska

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