Muss man den Rhabarber im Herbst zurückschneiden?
Nach einer reichlichen Ernte vor dem Sommer bleibt auch im Herbst oft eine große Staude zurück. Muss man den Rhabarber zurückschneiden?
Ähnliche Ratgeber findest Du in der Rubrik Gartenpflege.
Im Herbst ist es für viele Stauden und Sträucher Zeit für einen Rückschnitt. Auch die Rhabarberpflanze hat seit der Ernte erneut Stangen produziert, sodass sich die Frage stellt, wie diese vor dem Winter zurückgeschnitten werden sollten.
Schließlich soll der Rhabarber bei richtiger, aber kaum aufwendiger Pflege fast ein Jahrzehnt lang gedeihen und etliche dicke und fruchtig-süße Stangen bilden.
Im Garten von Rhabarbermarmelade- oder Rhabarberkuchen-Enthusiasten darf er daher nicht fehlen.
Daher erfährst Du nun, ob und wie Du die Pflanze zurückschneiden und verjüngen musst.
Muss man im Herbst den Rhabarber zurückschneiden?
Anders als bei vielen anderen Stauden ist beim Rhabarber kein Rückschnitt nötig, geschweige denn sinnvoll.
Die vielen Blätter und Stangen werden im Herbst gelb und schlapp und vertrocknen. Das sieht zwar nicht ästhetisch aus, aber aus den Pflanzenteilen wird Energie gezogen, die als Reserven eingelagert wird.
Daher sollte man den Rhabarber nicht schneiden, sondern ihn so belassen, sodass die Pflanze sich im Winter in den Wurzelstock zurückzieht und oberirdisch abstirbt.
Im Frühling bilden sich dann neue Triebe aus dem Rhizom.
Ein Schneiden der Rhabarberpflanze birgt dagegen zum einen das Risiko für Fäulnis sowie den Eintritt von Krankheitserregern und folglich Infektionen.
Ein Rückschnitt ist somit nicht per se schädlich, bietet jedoch außer bei Platzmangel keine Vorteile.
Was passiert dann mit dem Rhabarber nach der Ernte?
Zum Ernten werden die Stangen nicht abgeschnitten, sondern gedreht und vom Ansatz in der Erde getrennt. Das ist bis zum Johannistag, dem 24. Juni, möglich. Danach wird von der Ernte aus zwei Gründen abgeraten.
Zum einen steigt der Oxalsäuregehalt, was die Stangen ungenießbar machen kann. Außerdem braucht die Pflanze ausreichend Schonzeit, um im nächsten Jahr für ebenso reichliche Erträge zu sorgen.
Aber auch nach dem Johannistag werden von der Pflanze neue Stangen gebildet. Daher wird sie erneut mit einem organischen Dünger, beispielsweise stickstoffhaltiger Brennnesseljauche, gedüngt und ansonsten wachsen gelassen.
Übrigens: Die Blüten kosten der Pflanze einiges an Energie, die dann bei der Bildung der Stangen fehlt, weshalb Blütenstiele zeitig entfernt werden sollten. Auch sie werden nicht abgeschnitten, sondern ebenfalls von der Basis abgedreht.
Kann man zu großen Rhabarber schneiden?
Wird einem die Pflanze zu groß, kann man natürlich auch nach dem Ernteschluss einige Stangen entfernen.
Rückschnitt ist dabei jedoch das falsche Wort, denn auch die Stangen, die nach der Ernte gebildet wurden und nun zu viel sind, werden nicht abgeschnitten, sondern aus dem Boden gedreht.
Diese Maßnahme ist schonender, hinterlässt keine Schnittstelle, und verhindert ein Infizieren mit Krankheitserregern wie Rhabarbermosaikvirus sowie ein Faulen am Blattansatz.
Rhabarber verjüngen und umsetzen
Nur weil Rhabarber nicht zurückgeschnitten wird, heißt das nicht, dass er keine Verjüngung vertragen könnte. Spätestens nach acht bis zehn Jahren sollte man daher dennoch den Rhabarber verjüngen.
Dazu schneidet man ihn nicht zurück, sondern teilt die Pflanze.
Die Staude wird dafür ausgegraben, mit einem scharfen Messer oder einem sauberen Spaten geteilt, sodass die einzelnen Pflanzen nur etwa ein Kilo schwer sind.
Anschließend werden die Schnittflächen trocknen gelassen, bevor sie erneut und verjüngt wieder eingepflanzt werden.
Im Gegensatz zu anderen Stauden und Sträuchern benötigen Rhabarberpflanzen keinen Rückschnitt. Dennoch kann die Pflanze über die Jahre wuchern und zu groß werden.
Überzählige Stangen können - auch noch nach der Erntezeit - zum einen durch ein leichtes Drehen abgetrennt werden. Die Pflanze kann aber auch durch ein Teilen verjüngt werden.
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