Rasen mulchen - Ist der Rasen die Arbeit wert?
Ein gepflegt aussehender Rasen bedarf einer angemessenen Pflege. Als Teil dieser Routine sollte man den Rasen mulchen. Oder?
Weitere hilfreiche Tipps gibt's im Ratgeber zur Rasenpflege.
Die richtige Rasenpflege kann sehr aufwendig sein. Wer sich die Gartensaison über an einem ästhetischen Rasen erfreuen möchte, sollte sich jedoch entsprechend der Standort-, Boden- und Wetterbedingungen um seinen Rasen kümmern.
Eine pflegende Tätigkeit ist das Rasenmulchen, bei dem zerhäckseltes Gras einfach auf dem Boden liegen gelassen wird. Beim Aufbringen organischen Materials beziehungsweise kleiner Pflanzenteile auf dem Boden als schützende oberste Schicht handelt es sich um einen ökologischen Kreislauf. Nährstoffe aus diesem Material gelangen wieder in den Boden.
Dieses Vorgehen spart Arbeit, Zeit und Geld, denn es wird gemäht, Schnittgut entsorgt und gedüngt in einem Schritt.
Doch sollte man jeden Rasen mulchen? Wie man vorgeht, wann Rasen mulchen sinnvoll ist und mehr erfährst Du nun.
Infos für Schnellleser:
- Den Rasen mulcht man ab der zweiten Mahd des Jahres.
- Zum Mulchmähen kann ein spezieller Mulchmäher, ein Rasenmäher mit Mulchfunktion oder ein Mähroboter verwendet werden.
- Zum Mulchen mäht man trockenen Rasen auf etwa zwei Drittel herunter. Der kurze Rasenschnitt wird dabei automatisch verteilt.
- Durch das Mulchen ist der Rasen geschützt, gesünder, robuster und satt grün, und muss nicht mehr gedüngt werden.
Wann ist ein guter Zeitpunkt zum Rasenmulchen?
In der Gartensaison von Frühling bis Herbst sollte der Rasen regelmäßig gemulcht werden. Wann das am besten ist, richtet sich nach dem richtigen Zeitpunkt zum Rasenmähen.
Optimal ist eine trockene Witterung, sodass der Rasen selbst nicht feucht ist, jedoch keine zu hohen Temperaturen.
Ab wann sollte man den Rasen mulchen?
Wann man das erste Mal im Jahr seinen Rasen mulcht, ist ebenfalls abhängig vom ersten Rasenmähen im März oder April, denn danach sollte man erst einmal den Rasenschnitt entsorgen, sodass der Rasen ausreichend Luft und Licht bekommt.
Nach dem Mähen ohne Mulchen lässt man das Gras wieder wachsen.
Ist es wieder sechs bis acht Zentimeter lang, ist es Zeit, den Rasen zu mähen und mulchen.
Wie oft sollte man den Rasen mulchen?
Das Mulchen ist an sich etwas zeitaufwendiger als das Mähen, denn mulchen sollte man in kürzeren Abständen, sodass der Rasenschnitt nicht verklumpt. Dafür wird das Gras nicht so kurz geschnitten wie beim Mähen.
Generell sollte mindestens einmal pro Woche, also etwa alle sieben bis acht Tage, gemulcht werden. In starken Wachstumsphasen wie im Mai auch zweimal pro Woche.
Das häufige und regelmäßige Mulchmähen hat den Vorteil, dass Unkraut ständig gekürzt wird und daher nicht gedeihen kann. Beim Rasenmulchen trotz Unkraut ist daher wichtig, dass es in kurzen Abständen geschieht.
Passiert das nicht, haben die Unkräuter die Möglichkeit, Blüten und Samen zu bilden und sie beim nächsten Mähen zu verteilen.
Wie mulcht man den Rasen richtig?
Für diese Pflegemaßnahme benötigt man einen Mulchmäher oder einen normalen Rasenmäher mit Mulchfunktion, der das Schnittgut zusätzlich zerhäckselt, sowie ohne Auffangkorb.
Ein normaler Mäher ohne Mulchfunktion würde zu große Stücke schneiden, die dann verklumpen und dem Rasen das Licht nehmen. Das führt wiederum zu Fäulnis unter den feuchten Grasklumpen.
Ebenfalls zum regelmäßigen oder ständigen Mulchen geeignet ist ein Mähroboter.
Ganz egal, um welches Gerät es sich handelt - gehe sicher, dass die Messer scharf sind. Wenn manuelle Einstellungen möglich sind, stelle das Gerät auf die höchste Drehzahl.
Um richtig zu mulchen, sollte man den Rasen auf zwei Drittel mähen, jedoch nicht kürzer als drei Zentimeter. Bei Trockenheit oder nassem Rasen wird etwas weniger als um ein Drittel gekürzt. Auch Schattenrasen sollte nicht zu kurz werden, um noch ausreichend Sonne aufnehmen zu können.
Fahre dann in sich überlappenden Mähbahnen.
Abschließend sollte man das Gehäuse auf Schnittreste kontrollieren und sie entfernen.
Womit kann man mulchen?
Seinen Rasen mulcht man praktischerweise mit dem zeitgleich gemähten Rasenschnitt. Den Rasen mulchen kann man aber auch mit kleinen Mengen Laub, die beim Mähen zerkleinert und verteilt werden.
Aber auch die anderen Gartenbereiche können gemulcht werden.
Will man ein Gemüsebeet mulchen, kann ebenfalls eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht an getrocknetem Rasenschnitt, Laub (abgesehen von Buchen-, Eichen-, Holunder-, Walnuss-, Kastanie- und Nadelbaumlaub, was zuerst kompostiert werden sollte), Stroh und Kompost verwendet werden.
Für Obstbäume, Stauden, Sträucher und Büsche sowie Kräuter oder aber Gartenwege eignen sich auch Rindenmulch, Sägespäne, Kies und Splitt.
Rasen mulchen oder mähen?
Ob ein Hobbygärtner seinen Rasen mulchen oder mähen sollte, darüber sind sich viele nicht einig. Während es einige Vorteile des Mulchmähens gibt, finden sich natürlich auch Nachteile oder Bedingungen, die gegen ein Mulchen sprechen.
Warum man den Rasen mulchen sollte
Die Vorteile des Rasenmulchens sind insbesondere die Qualität des Rasens. Dieser ist nämlich satt grün, vitaler und robuster. Generell ist die Grasnarbe dichter.
Grasschnitt als Mulch schützt zudem vor Trockenheit und Hitze, denn der Boden unter der Mulchschicht bleibt länger feucht und beschattet.
Andererseits schützt das Mulchen vor starkem Regen oder niedrigen Temperaturen.
Außerdem zieht der Boden Nährstoffe aus dem Grünschnitt, sodass auf ein zusätzliches Düngen verzichtet werden kann, was trotz häufigem Mulchen zeitsparend ist.
Würmer und Bodenorganismen zersetzen den Grasschnitt zu natürlichem Dünger und verbessern das Bodenleben, sodass der Boden besser atmen kann.
Neben einer verbesserten Bodenqualität verhindert und bekämpft das Mulchen zudem Rasenfilz, Moos und Unkraut.
Wann sollte man den Rasen nicht mulchen?
Ein häufig genannter Nachteil ist der regelmäßige Aufwand, denn es ist essenziell, dass alle paar Tage gemäht und gemulcht wird. Andernfalls werden die Halme zu lang und der Rasen gewissermaßen mit Mulch überschüttet, was kontraproduktiv ist. Außerdem kann sich so Unkraut schnell verbreiten.
Das Mulchen kostet zwar Zeit; allerdings kann stattdessen auf das Düngen verzichtet werden. Auch muss der Rasenschnitt nicht entsorgt und kompostiert werden.
Das Rasenmulchen ist jedoch nicht immer geeignet:
- Bei Nässe oder nassem Rasen kann der Mulch nicht verrotten. Stattdessen verklumpt er. Die Folge sind Fäulnis sowie Moosbildung und Rasenfilz.
- Auf besonders schattigen Rasenflächen eignet sich das Mulchen aus denselben Gründen eher nicht.
- Ist der Boden schwer und lehmig sowie schlecht durchlüftet und undurchlässig, ist das Mulchen nicht besonders sinnvoll, denn ein natürlicher Kreislauf der Nährstoffe wird vermutlich nicht erreicht.
- Wenn der Boden dagegen ausgetrocknet oder sehr sandig ist, ist das Bodenleben ebenfalls zu inaktiv für das Mulchen, um sich als sinnvoll zu erweisen.
Auch das Erscheinungsbild wird nicht selten als Nachteil gesehen, da gemulchte Rasenflächen manchmal eher als weniger ästhetisch gelten.
Fazit
Ökologisch gesehen ist das Rasenmulchen - sofern die Boden- und Standortbedingungen es zulassen - sehr sinnvoll. Abhängig vom eigenen Geschmack und der Nutzung des Rasens sollte man seinen Rasen daher mit einem Mulchmäher bearbeiten.
Dabei handelt es sich zwar um eine wöchentliche, jedoch relativ unkomplizierte und wenig aufwendige Tätigkeit.
Titelfoto: IMAGO / Zoonar