Rasen kalken: Wann und wie ist es richtig?
Nur wenn der Rasen ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist, bleibt er gesund und kräftig. Sobald der Boden allerdings übersäuert, wird die Nährstoffaufnahme blockiert und der Rasen wird träge und unansehnlich. TAG24 erklärt Euch, warum es sinnvoll ist, Euren Rasen zu kalken, und wie Ihr am besten vorgeht.
Weitere hilfreiche Tipps gibt's im Ratgeber zur Rasenpflege.
Rasen und Kalk: Wissenswertes über die Biologie des Rasens
Rasen besteht aus Gras und jeder Grashalm ist ein eigenständiges Lebewesen. Wie auch wir Menschen benötigt Rasen Nährstoffe, um wachsen und gedeihen zu können. Auch ein optimaler pH-Wert ist für Rasen wichtig, um gesund und vital zu sein.
Sobald wir Menschen übersäuern, der pH-Wert also niedriger als 7,35 ist, regieren wir mit Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen. So in etwa müssen wir uns das auch beim Rasen in unserem Garten vorstellen: Liegt eine Übersäuerung des Bodens vor, wird der Rasen müde und antriebslos. Folglich sieht er ungesund aus und büßt an Kraft ein.
Den Rasen zu kalken kann dabei helfen, die Übersäuerung zu beheben und ihn widerstandsfähiger gegen Schädlinge werden zu lassen.
Ein weiterer Nebeneffekt: Der gekalkte Rasen erstrahlt schon bald wieder in einem satten, gesunden Grün.
Daran erkennt man, dass der Rasen gekalkt werden sollte
Sobald sich Pilze oder Moos auf dem Rasen zeigen, kann das ein Indiz für eine Übersäuerung des Bodens sein. Allerdings lässt sich nicht pauschal sagen, dass Rasenkalk gegen Pilze und Moos hilft.
Den Rasen zu entkalken hat zwar eine Auflockerung des Bodens zur Folge, sollte aber wirklich nur bei einem sauren Boden ausgelegt werden.
Tipp: Eine Bodenanalyse kann Aufschluss darüber bringen, ob der Rasen gekalkt werden sollte. Spezielle pH-Tests sind im Fachhandel erhältlich und sind auf die Untersuchung von Bodenmischproben ausgelegt.
Für eine Mischprobe wird an verschiedenen Stellen etwas Erde entnommen, die Proben werden dann durchgemischt und anschließend etwas destilliertes Wasser hinzugegeben. Mithilfe des pH-Tests kann nun der pH-Wert ermittelt werden.
Sandige Böden sollten einen pH-Wert von 5,5 aufweisen, während lehmige Böden einen Wert von 6,5 haben sollten. Liegt das Ergebnis darunter, sollte der Rasen gekalkt werden.
Rasen kalken: Wann ist der beste Zeitpunkt?
Sofern Ihr Euren Rasen kalken möchtet, solltet Ihr das vor der Rasenpflege im Frühjahr tun. Sobald draußen wieder frostfreie Bedingungen herrschen, könnt Ihr den Rasenkalk walten lassen.
Prinzipiell könnt Ihr Euren Rasen auch im Herbst kalken - Hauptsache, das Grün ist frostfrei.
Der Sommer eignet sich hingegen gar nicht zum Kalken des Rasens, denn Hitze und Trockenheit könnten sich negativ auf Eure Wiese auswirken.
Rasen kalken und düngen - geht das gleichzeitig?
Sofern Ihr den Rasen im Herbst kalken möchtet, solltet Ihr ihn vorher mähen. Zu Beginn des Jahres sind diese Vorkehrungen in der Regel nicht nötig, da der Rasen im Winter ohnehin nicht wächst.
Wichtig: Zwischen dem Kalken und Düngen des Rasens sollten immer sechs bis acht Wochen liegen. Daher gilt: Kalken und Düngen sollten niemals gleichzeitig geschehen. Andernfalls würden sich die beiden unterschiedlichen Wirkungen gegenseitig aufheben.
Mitte bis Ende Februar ist demnach der ideale Zeitpunkt, um den Rasen zu kalken. Wenn zwei Monate später die Gartensaison startet, ist das Grün bereit für das Düngemittel.
So kalkt man seinen Rasen richtig: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Stellt Ihr fest, dass Euer Rasen gekalkt werden sollte, könnt Ihr dabei ähnlich vorgehen wie beim Düngen:
- Ein Streuwagen kann das Ausbringen des Rasenkalkes erleichtern, ist aber nicht zwingend erforderlich.
- Das Tragen von Arbeitshandschuhen ist jedoch zu empfehlen, da Eure Hände sonst sehr kalkig werden.
- Sobald der Kalk großzügig - etwa 100 Gramm pro Quadratmeter - auf dem Rasen verteilt ist, sollte er umgehend gewässert werden. Nur so kann der Kalk in den Boden sickern und ihn mit ausreichend Nährstoffen versorgen.
Es reicht grundsätzlich aus, wenn der Rasen alle zwei bis drei Jahre gekalkt wird.
Wichtiger Hinweis: Am besten achtet Ihr darauf, das Kalken des Rasens weder bei Regen noch bei direkter Sonneneinstrahlung zu tätigen. Regen kann den Kalk verkleben und direkte Sonne kann zu Schäden an den Gräsern führen.
Fazit:
Um sich Jahr für Jahr an einem satten Grün im eigenen Garten zu erfreuen, ist die Gesundheit des Rasens das A und O. Sobald Ihr den pH-Wert Eurer Wiese unter die Lupe nehmt und für eine ausreichende Balance sorgt, werdet Ihr mit kräftigem Grün dafür belohnt.
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