Unverwüstlich? So wirst Du Quecke im Garten endlich los
Stört man sich an den einzelnen Halmen Süßgras, die aus dem Rasen herausragen, sollte man möglichst schnell die Quecke bekämpfen, denn sie ist hartnäckig und verbreitet sich schnell.
Weitere Ratgeber zur Unkrautbekämpfung findest Du in der Rubrik "Gartenpflege".
Nicht jeden stört der Anblick der höheren Stiele und Ähren im Gras oder am Beetrand. Aber selbst wenn sie nicht direkt unerwünscht sind, kann man nicht leugnen, dass die Gemeine Quecke (Elymus repens), auch Kriechquecke genannt, aufdringlich ist.
Besonders an den behaarten, steifen Blättern, dem kurzen Blatthäutchen, der dichten Ähre mit vielen Ährchen an der Breitseite lässt sich Quecke erkennen.
Das Wurzelunkraut macht sich insbesondere in nährstoffarmen Grünflächen, in denen kahle Lücken entstanden sind, breit.
Dabei verbreitet sich das Unkraut sowohl oberirdisch mit Samen als auch unterirdisch über Wurzelausläufer (Rhizomen). Während der oberirdische Teil im Herbst abstirbt, überwintert die Wurzel, sodass die Pflanze im Frühjahr wieder austreiben kann.
Nicht nur aufgrund ihrer Ausbreitung verdrängen sie andere Pflanzen. Sie sondern zudem eine Substanz ab, die das Wachstum anderer Pflanzen negativ beeinflussen kann.
Wie man daher Quecke bekämpfen kann, erfährst Du nun.
So lässt sich Quecke bekämpfen
Quecken lassen sich durch ihre unterirdischen Ausläufer nur schwer restlos beseitigen. Mit folgenden Maßnahmen kann man vorgehen, um das hartnäckige Wurzelunkraut zu entfernen.
Das Unkraut manuell beseitigen
Einerseits kann man Quecke loswerden, indem man es per Hand entfernt. Das Süßgras hat relativ flache, aber sehr verzweigte Wurzeln, sodass man die Pflanze mindestens zehn Zentimeter tief ausstechen muss, dabei aber vorsichtig vorgehen muss.
Am besten verwendet man einen Unkrautstecher oder eine Grabegabel, lockert die Wurzeln und zieht möglichst ganze Wurzelschnüre aus der Erde.
Ein Umgraben des Bodens mit einem Spaten ist dagegen kontraproduktiv. Dabei zertrennt man die Wurzelausläufer in der Regel und hinterlässt kleine Wurzelteile, die sich weiter vermehren können.
Außerdem sollte man die Pflanze vor der Blüte ausstechen, sodass man währenddessen keine Samen verteilt.
Dennoch ist es fast unmöglich, das Wurzelunkraut auf diese Weise vollständig loszuwerden. Daher sollte man das Vorgehen regelmäßig wiederholen.
Mit Herbiziden Quecke loswerden
Auch chemische Unkrautvernichter sagen Quecken den Kampf an. Häufig werden sie aber dennoch nicht empfohlen, da sie auch anderen Pflanzen oder sogar Tieren schaden und gegebenenfalls das Grundwasser belasten können.
Quecke bekämpfen mit Hausmitteln?
Teilweise etwas harmloser sind Hausmittel. Effektiv ist es auch, Quecken mit Essig zu bekämpfen. Dafür wird Essig und Wasser im Verhältnis 1:15 vermischt und mit der Mischung der Boden behandelt. Dieser wird dadurch jedoch langfristig sauer.
Salz hat einen ähnlich abtötenden Effekt. 100 Gramm Salz werden dazu in einem Liter Wasser aufgelöst und über das Unkraut gegossen.
Das Pflanzenschutzgesetz erlaubt die beiden Mittel jedoch eigentlich nicht.
Alternativ kann man kochendes Wasser verwenden, um die Pflanzen zu verbrühen und abzutöten.
Aber auch bei all diesen Methoden wird nicht zwischen erwünschten und unerwünschten Pflanzen unterschieden.
Quecke durch Gründüngung verdrängen
Man kann ebenfalls versuchen, das Unkraut mit anderen bodendeckenden Pflanzen zu verdrängen. Das ist jedoch nicht mit vielen Pflanzen möglich.
Verwenden, um den Neuaustrieb von Quecken zu unterdrücken, kann man jedoch beispielsweise Pfennigkraut als Barriere, Frauenmantel, Kaukasus-Vergissmeinnicht, Schaumblüte, Haselwurz und Kleegras, aber auch Kartoffelpflanzen im Beet.
Quecke unter Folie abtöten
Effektiv ist auch die Maßnahme, das Kraut durch eine lichtundurchlässige Folie abzutöten. Diese schirmt das Süßgras mindestens sechs bis zwölf Monate lang vor Sonne und Regen ab, sodass die Pflanzen absterben. Anschließend werden alle Pflanzenreste beseitigt und im Bio-Müll - nicht auf dem Komposter! - entsorgt.
Bei dieser Maßnahme muss der Rasen danach jedoch erneut ausgesät werden. Wachsen Quecken nach, müssen sie sofort samt Wurzel entfernt werden.
Alternativ kann man auch mit unbehandelter Pappe abdecken. Mit Rindenmulch oder Kompost bedecken.
Die Pappe verrottet innerhalb eines Jahres, sodass die Fläche bepflanzt werden kann, ohne die Abdeckung entfernen zu müssen.
Kann man Quecke vorbeugen?
Die Pflanze ist zwar anspruchslos, was die Bodenbedingungen angeht, aber mit der richtigen Pflege lässt sich Quecke dennoch vorbeugen.
Wird die Rasenfläche wöchentlich gegossen, im Frühling oder Sommer sowie im Herbst gedüngt, vertikutiert sowie regelmäßig gemäht, ermöglicht man ein gesundes Graswachstum und macht es dem Süßgras schwer, durchzudringen.
Auch das Anpflanzen anderer Pflanzen kann Quecke verhindern. Beispielsweise bedeckt Kleegras die Fläche und verhindert ein Ansiedeln des Unkrauts.
Fazit
Quecke ist ein hartnäckiges Unkraut. Aber mit Geduld, Ausdauer und der richtigen Technik lässt sich Quecke bekämpfen. Wichtig ist dabei vor allem, die Wurzeln nicht zu zerstören und möglichst im Ganzen aus dem Boden zu entfernen.
Titelfoto: 123RF/orestligetka