Wie kann ich Physalis überwintern?
Die Physalis ist nicht frosthart. Unter den richtigen Bedingung kann die Pflanz aber mehrjährig genutzt werden. Der richtige Standort und die passende Temperatur sind hier entscheidend, um eine Physalis überwintern zu lassen.
Ähnliche Ratgeber findest Du auch in der Rubrik "Gartenpflege".
Ist Physalis einjährig oder mehrjährig?
Die Physalis (Physalis peruviana) liebt es warm und sonnig. Vielen als Andenbeere oder Kapstachelbeere bekannt, liegt ihr Ursprung in den wärmeren Gefilden Perus und Chiles.
Der Winter in Deutschland ist eindeutig zu kalt, um die Pflanze einfach im Beet stehen zu lassen.
Wer seine Physalis überwintern lässt, kann dieses Nachtschattengewächs auch mehrjährig anbauen.
Spätestens vor dem ersten Frost muss die Physalis dafür unbedingt von draußen nach drinnen umziehen.
Fängt das Nachtschattengewächs an, gelbe Blätter zu bilden und wird es tagsüber nicht mehr wärmer als 10 Grad, darf die Pflanze ins Winterquartier umziehen.
Eine Kultivierung über mehrere Jahre ist auf jeden Fall möglich, braucht aber die richtigen Bedingungen.
Physalis überwintern im Freien
Bei einer Temperatur von 0 Grad Celsius und spätestens beim ersten Nachtfrost nimmt die Physalis irreversiblen Schaden. Sind bereits dunkle Flecken sichtbar, sind oft auch schon Triebe und Wurzeln abgefroren.
Solche Pflanzen können nicht mehr überwintern, da sie nie wieder zu alter Stärke zurückfinden und neue Früchte ausbilden würden.
Achtung: Physalis reifen nicht nach. Werden sie grün geerntet, dürfen sie nicht verzehrt werden.
So kann Physalis im Topf überwintern
Nach der Haupternte von August bis September darf die Kapstachelbeere im Oktober oder November raus aus dem Beet. Die Pflanze wird mit einer sauberen Schere ungefähr um die Hälfte eingekürzt. Wer sie von vornherein nicht im Kübel angebaut hat, kann die Pflanze jetzt ganz einfach ausgraben und in einen Topf umpflanzen.
Um Physalis überwintern zu lassen, muss sie absolut gesund, also frei von Krankheiten und Schädlingen sein. Das gilt es regelmäßig auch während des Winters zu kontrollieren.
Um der Physalis das Überwintern in der Wohnung zu erleichtern, sollte sie hell bei ungefähr 10 bis 15 Grad stehen. Somit ist das heimische Wohnzimmer als Quartier definitiv zu warm. Dort könnten auch Blattläuse oder die Weiße Fliege leichtes Spiel haben.
Die Wurzeln dürfen nicht austrocknen. Daher wird die Physalis in ihrem Winterquartier regelmäßig aber nicht zu oft gegossen. Eine Dünger ist nicht nötig.
Werden diese Tipps berücksichtigt, kann die Physalis-Pflanze überwintern und in der folgenden Gartensaison neue Früchte ausbilden.
Der richtige Standort für die Pflanzen:
- Gewächshaus mit Frostschutzheizung
- Wintergarten
- Keller
- Treppenhaus
- Dachboden
Gut zu wissen: Reife Früchte der Physalis, die aus samenfestem Saatgut angebaut wurden, können selbst wieder zur Saatgutgewinnung genutzt werden. Dafür werden die Samen der reifen Frucht im Herbst vorsichtig mit dem Messer oder einer Pinzette herausgelöst und getrocknet.
Physalis Stecklinge überwintern
Physalis-Stecklinge überwintern ganz einfach in einer nährstoffarmen Kräuter- oder Aussaaterde. Anfang November wird ein Steckling mit fünf bis sieben Blättern mit einer sauberen Gartenschere von der Mutterpflanze abgeschnitten. Die Stecklinge der Kapstachelbeere einfach 14 Tage bei 18 bis 20 Grad Celsius in ein Wasserglas stellen.
An einem hellen aber schattigen Standort sollten sich nach zwei bis drei Wochen Wurzeln gebildet haben. Für dieses Vorhaben eignet sich auch ein Minigewächshaus. Dabei muss aber auf eine gute Durchlüftung geachtet werden.
Nach Ausbildung einiger Wurzeln dürfen die Stecklinge in eine Aussaat- oder Kräutererde umgepflanzt werden.
Für die Überwinterung dieser Jungpflanzen gelten die gleichen Bedingungen wie bereits unter dem Punkt "Physalis im Topf überwintern" beschrieben.
Physalis wieder auspflanzen
Im März/April kann die Andenbeere langsam wieder an ihr Dasein im Garten oder auf dem Balkon gewöhnt werden. Der endgültige Umzug steht aber erst im Mai nach den Eisheiligen an. Dann bietet es sich an, im Beet einen Langzeitdünger auszubringen. Das kann eine Mischung aus Pferdemist, Urgesteinsmehl und Kompost sein.
Wer die Physalis im Herbst im Topf reinholt und sie hell aber nicht zu warm lagert, kann sie im nächsten Frühjahr wieder in den Garten pflanzen.
Titelfoto: 123RF/steidi