Im Keller, Wohnzimmer, im Freien? So sollte der Oleander überwintern
Heimische Winter unterscheiden sich stark von denen im Süden? Wie sollte hier also ein Oleander überwintern?
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Der Oleander (Nerium oleander), auch Rosenlorbeer genannt, ist robust und blühfreudig und somit eine beliebte Kübelpflanze für Garten, Terrasse und Balkon. Da sie am Mittelmeer heimisch ist, ist sie allerdings nicht winterhart und übersteht nur gelegentlichen leichten Frost.
Verschiedene Arten sind jedoch unterschiedlich frostempfindlich, sodass es einige mit relativ hoher Frosttoleranz gibt. Beispielsweise sollen unter anderem die Sorten "Margarita", "Villa Romaine" und "Provence" bis minus 15 Grad Celsius geschützt sein - das jedoch nur kurzfristig, aber nicht über mehrere Wochen.
Von Frühling bis Herbst steht die mediterrane Pflanze möglichst sonnig und geschützt. Damit sie den frostigen Winter übersteht, muss man sie jedoch einwintern.
Wie und wo der Oleander überwintern sollte, erfährst Du nun.
So wird der Oleander aufs Überwintern vorbereitet
Damit das Nerium am geeigneten Standort gut durch den Winter kommt, wird er am besten schon für das Einwintern vorbereitet. Dazu wird die Pflanze ausgeputzt, ihre trockenen und abgestorbenen Blätter und Triebe entfernt, sowie auf Krankheiten und Schädlinge, wie Schild- und Wollläuse kontrolliert.
Auch eventuelles Unkraut sollte aus den Kübeln entfernt werden.
Bei Platzmangel im Winterquartier kann man sie auch etwas zurückschneiden. Ansonsten wird mit dem Rückschnitt bis zum Frühjahr gewartet.
So sollte der Oleander überwintern
Zum Schutz vor Frostschäden sollte der Oleander idealerweise bei zwei bis zehn Grad Celsius überwintern. Die immergrüne Pflanze braucht außerdem einen hellen und luftigen Platz.
Eingewintert wird die Pflanze jedoch am besten so spät wie möglich. Bis die Fröste streng und die Tage eisig werden, kann der Oleander noch geschützt an der Hauswand sowie beispielsweise mit Vlies geschützt werden.
Etwa ab Mitte November, wenn es dauerhaft eisig bleibt, geht es für die Oleanderpflanze ins Winterquartier.
Was eignet sich als Winterquartier?
Über die Wintermonate sollte der Oleander an einem kühlen Ort stehen. Optimal sind Temperaturen zwischen zwei und zehn Grad Celsius. Als Winterquartier geeignet ist daher ein unbeheiztes Gewächshaus, auch Kalthaus genannt, oder ein kühler, durchlüfteter Wintergarten.
Wenn keines von beiden vorhanden ist, ist der Keller ebenfalls möglich. Optimal ist dieser Ort aufgrund von fehlender Sonneneinstrahlung jedoch nicht. Je dunkler das Quartier ist, desto niedriger sollte die Überwinterungstemperatur sein.
Auch Flure, Treppenhäuser sowie Garagen machen geeignete Winterquartiere.
Nicht geeignet ist dagegen das Wohnzimmer. Dort ist es für die Oleanderpflanze zu warm zum Überwintern und sie wird anfälliger für Schildläuse.
Kann Oleander draußen überwintern?
Sofern es sich um einen milden Winter handelt und dauerhaft kein Frost angekündigt ist, kann der Oleander in milden Gegenden - beispielsweise an der Nordsee - auch im Freien überwintern.
Aber auch hier benötigt die Pflanze einen gewissen Winterschutz.
Ein Gartenvlies oder eine Frostschutzhaube schützt die Blätter und Triebe vor Frostschäden. Der Kübel kann mit isolierender Luftpolsterfolie oder Jutetüchern umwickelt werden.
Eine Kokosfaserscheibe oder eine Mulchschicht können die Erde abdecken und von oben schützen.
Zur Bodenisolation kann beispielsweise eine Styroporplatte dienen.
Wie lange bleibt Oleander im Winterquartier?
Wie lange die Oleanderpflanze im Winterlager bleibt, ist abhängig von der Überwinterungstemperatur, denn je kühler sie überwintert, desto früher kann man sie auswintern.
Bei unter 10 Grad im Winterquartier, kann sie schon etwa ab April ins Freie. Bei wärmerer Überwinterung sollte sie erst nach den Eisheiligen im Mai nach draußen, da die Pflanze dann bereits neue frostempfindliche Triebe hat.
Zur Gewöhnung sollte der Oleander anfangs am besten noch schattig stehen.
Muss man Oleander über den Winter pflegen?
Die besonders im Sommer sehr durstige Pflanze sollte auch im Winter gelegentlich etwas Wasser bekommen.
Etwa einmal wöchentlich sollte man daher möglichst bodennah statt über die Pflanze gießen, sodass der Wurzelballen nicht austrocknet. Der Oleander mag übrigens kalkhaltiges Wasser und bevorzugt daher Leitungswasser anstelle von Regenwasser. Dieses darf gerne auch bereits etwas angewärmt sein.
Außerdem sollte man die Pflanze im Winter regelmäßig nach Schädlingen wie Spinnmilben sowie Woll- und Schildläusen, aber auch nach Oleanderkrebs untersuchen und im entsprechenden Fall angemessen vorgehen.
Fazit
Anders als in seiner mediterranen Heimat muss der Oleander in unseren Breitengraden in einem Winterquartier überwintern. Geschützt vor eisiger Kälte und Frost sollte es dennoch nicht zu warm sein. Im Wohnzimmer sollte man den Oleander nicht überwintern.
Titelfoto: 123RF/lenokka