Koniferen schneiden? Achtung - nur mit Bedacht

Die beliebten Heckenpflanzen wachsen sehr schnell. Für einen ansehnlichen Wuchs sollte man regelmäßig seine Koniferen schneiden.

Ähnliche Ratgeber findest Du auch unter: Gartenpflege.

Ob mit elektrischer Heckenschere oder Gartenschere - mindestens jährlich sollte man Koniferen schneiden.
Ob mit elektrischer Heckenschere oder Gartenschere - mindestens jährlich sollte man Koniferen schneiden.  © 123rf/encierro

Bei Koniferen handelt es sich um Nadelgehölze, die in vielen Gärten als Heckenpflanzen dienen. Sie sind immergrün und bieten blickdichten Sichtschutz. Die beliebtesten Koniferenarten sind Kiefern, Fichten, Eiben, Zypressen und Scheinzypressen wie vor allem Thujen (auch Lebensbaum genannt).

Sie sind pflegeleicht, frosthart und wachsen schnell.

Damit sie nicht so weit in Höhe und Breite gehen, muss man Koniferenhecken schneiden.

Im Gegensatz zu schnittverträglichen Eiben sind andere Koniferen, insbesondere die Thuja deutlich empfindlicher gegenüber starken Rückschnitten. Während ein gelegentlicher Erhaltungsschnitt unerlässlich ist, sollte man daher mit Bedacht vorgehen, anstatt einfach drauf loszuschneiden, um braune und kahle Stellen zu vermeiden.

Für einen gesunden und ästhetischen Blickschutz sollte man die Koniferen schneiden. Wann das sinnvoll ist und wie man dabei vorgeht, erfährst Du nun.

Infos für Schnellleser:

  • Vorsichtig zurückschneiden kann man die Koniferen nach dem letzten Frost im Frühling bis in den Spätsommer vor dem ersten Frost.
  • Schneide niemals bis in die braunen, verholzten Pflanzenteile, sondern kappe stattdessen nur die jungen, grünen Triebe.
  • Verwende für die Pflegeschnitte ausschließlich scharfes Werkzeug für einen sauberen Schnitt und ein gesundes Wachstum.
  • Nach dem Schnitt sollte die Pflanze gewässert und gedüngt werden.

Wann kann man Koniferen schneiden?

Koniferen wachsen relativ schnell und geraten daher ebenso schnell aus der Form, sofern sich nicht um sie gekümmert wird. Daher ist es ratsam, sie einmal im Jahr einem Rückschnitt zu unterziehen.

Dafür eignet sich generell der Frühling oder Spätsommer; etwa ab April bis spätestens September. Der September bietet sich dabei vor allem an, wenn - insbesondere junge - Pflanzen mehrmals im Jahr getrimmt und angepasst werden sollen.

Dabei sollte es sich um einen frostfreien, bedeckten, aber trockenen Tag handeln. Bei Hitze und praller Sonne trocknen die frisch geschnittenen Äste jedoch schnell aus.

Im Spätsommer sollte allerdings mit Bedacht vorgegangen werden. Ein zu später Schnitt kann weiterhin das Wachstum neuer Triebe ankurbeln, die bis zum Winter jedoch nicht immer ausreichend verholzen, um den Winter schadenfrei zu überstehen.

Im Winter und bei Frost werden Koniferen nicht geschnitten.
Im Winter und bei Frost werden Koniferen nicht geschnitten.  © 123RF/donaluna

Wie sollte man Koniferen schneiden?

Koniferenhecken verlangen gelegentlich einen pflegenden Erhaltungs- sowie einen Formschnitt.

Aber Achtung: Dieser sollte mit Bedacht durchgeführt werden, denn die Pflanze wächst nur aus jungen Triebspitzen. Verholzte Pflanzenteile haben ihr Wachstum komplett eingestellt und somit auch keine schlafenden Triebe mehr.

Bei Koniferen wie der Thuja sollte man dabei von außen nur junge, grüne Triebe und maximal zehn Zentimeter zurückschneiden, ohne das Holz der Pflanze zu beschädigen.

An diesem wachsen nämlich keine Triebe mehr nach, sodass unästhetische kahle Lücken zurückbleiben würden, die das braune Innere des Gehölzes sichtbar machen.

Das ist auch der Grund, warum keine Radikalschnitte durchgeführt werden sollten. Von März bis Ende September ist aufgrund der Brutzeit von Vögeln jedoch ohnehin ein radikales Koniferenschneiden verboten.

Wer die jungen Triebe seiner Thuja Jahre lang nicht trimmt, muss sich in der Regel irgendwann mit der Form abfinden, denn die Pflanze ist dann meist schon zu verholzt für einen Rückschnitt.

Koniferen schneiden: Formschnitt

Koniferen wuchern und sollten regelmäßig in Form gebracht werden.
Koniferen wuchern und sollten regelmäßig in Form gebracht werden.  © 123RF/fentonroma

Durch einen Formschnitt bleibt die Hecke ansehnlich.

Bei einem solchen Heckenschnitt ist es sinnvoll, die Pflanze oben schmaler und unten breiter zu lassen. So gelangt zum einen ausreichend Licht an die Pflanze; andererseits herrscht im Winter bei viel Schnee ein geringeres Durchbruchrisiko durch angesammelten Schnee auf der Hecke.

Zudem wird geraten, die Konifere von unten nach oben zu schneiden, denn so lässt sich einfacher verhindern, dass man versehentlich zu tief schneidet.

Die Krone oder Spitze der Gehölze sollte nur gekappt werden, wenn die Hecke zu hoch wird und nicht weiter wachsen soll.

Dieser verholzte Teil wächst dann nicht mehr weiter.

Bei hohen Hecken, insbesondere bei der Arbeit mit Scheren ohne Teleskoparm, sollte eine Leiter sowie bestenfalls eine zweite Person zur Seite stehen.

Letztere hat auch einen besseren Blick auf die Hecke und kann sichergehen, dass die Hecke gerade geschnitten wird.

Tipp: Auch mit einer befestigten Schnur oder einem Seil kann eine gerade Linie gezogen werden, um die Hecke gleichmäßig zu kürzen und in Form zu bringen.

Pflegeschnitt der Thujen

Ein regelmäßiger Pflegeschnitt sorgt dafür, dass das Gehölz vital und gesund bleibt, und dicht und buschig wächst.

Überflüssige Äste - ob umgeknickt, vertrocknet oder abgestorben - können gekappt und die dichte Pflanze somit ausgelichtet werden. So gelangt mehr Licht sowie Luft an die Pflanze und Krankheitserreger haben weniger Chancen.

Schneidet man diese Zweige tief im Inneren der Pflanze, bleibt der Schnitt verborgen.

Haben von Krankheiten oder Schädlingen befallene Koniferen braune Stellen, kann man die jeweiligen Triebe ebenfalls bis kurz vor den verholzten Teil schneiden.

Was benötigt man, um Koniferen zu schneiden?

Wichtig ist beim Erhaltungsschnitt das richtige Schnittwerkzeug.
Wichtig ist beim Erhaltungsschnitt das richtige Schnittwerkzeug.  © 123RF/editapa

Um die Thujahecke zu schneiden, braucht man eine scharfe Gartenschere oder eine elektrische Heckenschere.

Für eine gesunde Pflanze ist ein sauberer Schnitt essenziell. Daher benötigt man sauberes und vor allem scharfes Werkzeug. Sind die Klingen zu stumpf, kann es zu Quetschungen der Triebe kommen. Eine Wundheilung kostet der Pflanze jedoch unnötig viel Energie.

Neben einer Schnur, die man spannen kann, um gerade zu schneiden, ist auch ein bereitstehender Eimer mit Wasser ratsam.

Insbesondere, wer gleich mehrere Pflanzen schneiden muss, kann darin gelegentlich sein Werkzeug säubern, um es scharf zu halten und einen möglichst sauberen Schnitt zu gewährleisten.

Thuja schneiden: nach dem Rückschnitt

Anschließend sollte die Pflanze außerdem gut bewässert und mit Dünger versorgt werden. Verwendet werden können dafür beispielsweise Kompost, Hornspäne sowie Gesteinsmehl.

Nach dem Heckenschnitt sollte man das Schnittgut zudem zusammenharken und entsprechend entsorgen. Sofern es gesund und frei von Schädlingen oder Krankheitserregern ist, kann es auf dem Kompost landen. Da sich ein Nadelbaum nur sehr langsam zersetzt, sollte das Schnittgut der Konifere zerhäckselt werden, um den Prozess etwas zu beschleunigen.

Zudem sollte es mit anderen Materialien gemischt werden, sodass der Kompost nicht übersäuert wird.

Mehr Infos zum Thema erhältst Du auch unter "Grünschnitt entsorgen: Hier gehört der Gartenabfall hin".

Fazit

Lieber regelmäßig ein bisschen anstatt einmal radikal sollte man seine Koniferen schneiden, denn schneidet man zu viel und bis in die verholzten Teile, kann die Pflanze nicht neu austreiben. Stattdessen werden nur grüne Triebspitzen mit scharfem Werkzeug gekappt.

Titelfoto: 123rf/encierro

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