So übel muss Kompost nicht riechen: Tipps gegen den Gestank
Ein häufiger Mythos ist, dass Kompost stinkt, denn bei sachgemäßer Verwendung riecht das Material etwa wie frischer Waldboden. Üble Gerüche entstammen dagegen in der Regel bei ungeeigneten Bedingungen.
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Ein Komposthaufen darf im Reich eines jeden Hobbygärtners nicht fehlen. Garten- und gewisse Küchenabfälle werden effizient und nachhaltig entsorgt, während gleichzeitig natürlicher Biodünger hergestellt wird.
Ein Haken ist der strenge Geruch, den Kompost nun mal so mit sich bringt, oder?
Bei der Annahme liegt man allerdings falsch. Im Normalfall ist die Kompostierung keine übelriechende Angelegenheit. Stattdessen riecht die Komposterde eher nach Waldboden.
Unter bestimmten Umständen kann er aber tatsächlich streng riechen oder sogar an eine Geruchsbelästigung grenzen und so schnell für dicke Luft mit dem Nachbarn sorgen.
Wann stinkt Kompost und was kann man gegen den Geruch tun? Erfahre es nun.
Warum stinkt Kompost?
Manchmal klagen Gartenbesitzerinnen und -besitzer jedoch auch über einen sauren, faulen Geruch.
Grund dafür ist, dass das Material nicht wie gewünscht zersetzt werden kann. Statt einer nicht riechenden Rotte läuft ein Prozess der anaeroben Fäulnis ab.
Für die Rotte benötigen die verantwortlichen Mikroorganismen Sauerstoff. Ist dieser nicht verfügbar, kommt es zur Fäulnis, bei der übelriechende Gase entstehen.
Schuld an dem fehlenden Sauerstoff ist wiederum eine besonders hohe Feuchtigkeit. Ist der Kompost zu nass, fault das Material also.
Nimmt man einen stechenden Geruch von Ammoniak wahr, spricht das außerdem für einen sehr hohen Nährstoffreichtum im Kompost.
Kompost stinkt: Was tun?
Stinkt der Kompost sauer und faulig, sollte man die laufenden Fäulnisprozesse aufhalten. Durch ein regelmäßiges Umgraben und kräftiges Durchlüften des Komposts kann man ihn für die Rotte mit Sauerstoff versetzen.
Mit Trockenmaterial wie Häckseln, trockenem Schnittgut, Säge- oder Hornspänen sowie Sand kann die überschüssige Feuchtigkeit aufgenommen werden.
Trockenes, nährstoffarmes Material wie Stroh und Gehölzschnitt eignen sich außerdem bei üblem Geruch nach Ammoniak.
Auch etwas Kalk oder Steinmehl binden den strengen Geruch.
Will man den faulen Kompostgeruch verhindern, sollte das Material regelmäßig gelüftet werden und die Schichten sowohl aus grobem als auch feinem sowie feuchtem und trockenem Material bestehen.
Zudem sollte man den Komposter beispielsweise mit Folie abdecken, sodass er bei Regen nicht noch stärker durchnässt wird.
Kompost vom Nachbarn stinkt
Aufgrund der gelegentlich strengen Gerüche kann der Kompost vom Nachbarn als Geruchsbelästigung wahrgenommen werden.
Es gibt jedoch keine rechtlichen Beschränkungen wie einem Mindestabstand zum Komposter im Garten. Jeder darf Komposthaufen im Garten stehen haben, der von Nachbarn geduldet werden muss.
Dennoch gibt es einige Grundregeln des Kompostierens, an die man sich, nicht zuletzt wegen des Geruchs, halten sollte. Diese betreffen die Belüftung, Feuchtigkeit sowie geeignete Abfälle.
Außerdem sollten Komposthaufen nicht mehr als zumutbar stinken und keine Ratten sowie Ungeziefer anlocken.
Bei Störungen durch den Geruch sollte man freundlich das Gespräch suchen und generell Rücksicht nehmen. Einen Streitfall kann man sowohl außergerichtlich als auch gerichtlich klären.
Der jeweilige Ausgang, ob eine Beseitigung oder Verlegung infrage kommt, ist dabei immer abhängig vom Einzelfall.
Fazit
Auf einen Komposthaufen muss man auch mit empfindlichen Nasen nicht verzichten, denn der Kompost stinkt nur, wenn das Material aufgrund von falschen Bedingungen fault, anstatt zu verrotten.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/halfpoint, 123RF/file404