Ist Holzasche als Dünger schädlich oder hilfreich?

Vom Kamin in den Garten: Vielleicht hast Du schon einmal von Holzasche als Dünger gehört. Aber ist das wirklich ratsam?

Weitere hilfreiche Artikel findest Du im Gartenpflege-Ratgeber.

Kann und sollte man mit Holzasche düngen?
Kann und sollte man mit Holzasche düngen?  © 123RF/sanhanat

Brennholz aus dem Garten im Kamin verbrennen und anschließend als Dünger zurück in den Garten? Holzasche als Dünger zu verwenden, klingt nach einem nachhaltigen Kreislauf.

Bei Asche handelt es sich um ein nährstoffreiches sowie ein günstiges und schnell verfügbares Abfallprodukt.

Doch so perfekt, wie es scheint, ist es natürlich nicht.

Kann man Holzasche als Dünger verwenden? Erfahre nun Genaueres.

Holzasche als Dünger: Nährstoffe vs. Schadstoffe

In der Theorie klingt Holzasche als Dünger genial: Preiswert sowie schnell und einfach erhältlich enthält Holzasche außerdem mit beispielsweise Eisen, Kalk, Kalium und Phosphat wichtige Nährstoffe für Pflanzen.

Mit einem pH-Wert von etwa 11 bis 13 ist sie zudem basisch und kann übersäuerte Böden neutralisieren.

Ganz so einfach ist das jedoch nicht, denn dieses Düngemittel birgt verschiedene Risiken - sowohl für Menschen als auch Pflanzen.

Schäden durch Überdüngung

Zum einen enthält Asche Nährstoffe in sehr hohen Mengen. Viele Pflanzen vertragen diese nicht oder sind bereits mit Nährstoffen wie Phosphor und Kalium überdüngt.

Insbesondere, da genaue Zusammensetzungen sowie ihre Mengenanteile nicht bekannt sind, ist eine richtige Dosierung schwer einzuschätzen und eine Überdüngung schnell passiert.

Diese greift den Boden an und hinterlässt Schäden an den Pflanzen.

Zwar regen die Nährstoffe in Asche das Pflanzenwachstum an, enthalten häufig aber auch viele Schadstoffe.
Zwar regen die Nährstoffe in Asche das Pflanzenwachstum an, enthalten häufig aber auch viele Schadstoffe.  © 123rf/tassev

Verbrennungen durch Branntkalk

Besonders hoch ist der Anteil an Calciumoxid, also gebranntem Kalk, auch Branntkalk genannt. Dieser ist besonders alkalisch und aggressiv. Aufgrund seiner alkalischen Eigenschaft ist Branntkalk gefährlich für die Pflanze und den Boden, denn es kann zu Blattverbrennung kommen und das Bodenleben zerstört werden.

Einzig schwere, tonreiche und übersäuerte Böden können von diesem profitieren, etwas auflockern und sich neutralisieren.

Vergiftung durch Schadstoffe

Doch nicht nur benötigte und für Pflanzen wichtige Stoffe finden sich, wenn auch in übermäßigen Mengen, in der Asche. Je nach Verbrennungsmaterial sowie dessen Ursprung ist die Asche außerdem durch Schadstoffe belastet.

So können sich Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Chrom, aber unter Umständen sogar radioaktive Spuren in der Asche befinden. Diese gelangen durch das Düngen in den Boden, wo sie lange Zeit bleiben und nicht abgebaut werden. So landen sie bei Nutzpflanzen als Schadstoffe im Gemüse.

Ohne eine Analyse der Asche besteht die Gefahr, dass man den Boden oder die Pflanzen durch das Düngen mit Schadstoffen anreichert und beides dadurch zerstört.

Wann kann man mit Holzasche düngen?

Wer dennoch darauf besteht, mit Holzasche zu düngen, sollte einiges dringend beachten.

  • Als Dünger sollte ausschließlich Asche von unbehandeltem Holz, Stroh und anderen Naturmaterialien genutzt werden.
  • Zudem sollte man die Herkunft oder den Ursprung dieser Materialien kennen. Stammt es aus industriellen Regionen oder wurde für das Holz ein Baum nahe einer Autobahn gefällt? Das spricht beispielsweise für einen erhöhten Schwermetallgehalt. Aber auch woanders können Schadstoffe von Bäumen aufgenommen und in der Asche konzentriert werden.
  • Klarheit erhält man jedoch durch eine Analyse. Für etwa 100 bis 150 Euro kann man eine Probe einschicken und in einem Labor nach den häufigsten Schwermetallen testen lassen.Ob sich dieser Kostenaufwand für etwas Düngemittel lohnt, ist eine andere Frage.
  • Hat man diese Sicherheit nicht, sollte man nur Zier-, jedoch keine Nutzpflanzen mit Holzasche düngen. Aber auch das ist nicht unbedingt empfehlenswert, denn man weiß nie, ob die Erde in Zukunft für Nutzpflanzen genutzt wird.
  • Generell sollte man diese Art von Dünger nur für schwere, saure, lehmige und calciumarme Böden verwenden.

Kennt man die Herkunft des Holzes nicht und will sie auch nicht analysieren lassen, sollte man die Asche sicherheitshalber im Restmüll entsorgen.

In einem Labor kann man die Schwermetalle in der Asche untersuchen lassen.
In einem Labor kann man die Schwermetalle in der Asche untersuchen lassen.  © 123RF/liudmilachernetska

Welche Pflanzen kann man mit Holzasche düngen?

Schadstofffreie Holzasche kann man für Obst- und Gemüsepflanzen verwenden, die in neutralen oder basischen Böden gedeihen. Das sind beispielsweise die folgenden:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Kirsche
  • Pflaumen
  • Himbeeren
  • Stachelbeeren
  • Sellerie
  • Möhren
  • Lauch
  • Zwiebeln
  • Tomaten

Heidelbeeren und Preiselbeeren sowie Pflanzen wie Rhododendren, Pfingstrosen, Azaleen, und Kamelien vertragen das Düngen mit Holzasche jedoch nicht.

Unter Umständen kann man Holzasche als Dünger für Kartoffeln verwenden.
Unter Umständen kann man Holzasche als Dünger für Kartoffeln verwenden.  © 123RF/piterpike

Wie verwendet man Holzasche als Dünger?

Ist man sich sicher, dass die Holzasche unbedenklich ist, kann man sie auf verschiedene Weisen sparsam zum Düngen verwenden.

  • Verstreuen: Die Asche kann sparsam verstreut und eingeharkt werden, sodass sie nicht wegweht.
  • In den Kompost mischen: Verteile eine dünne Schicht Asche auf dem Kompost und bedecke sie anschließend mit einer dickeren organischen Schicht.
  • Mit Erde vermischen: Aus Erde und Asche kann ein Substrat für Kübelpflanzen gemischt werden. Verdünne die Asche vorher mit Steinmehl oder Sand, um eine Überdüngung zu verhindern.
  • Gießen: Zum Düngen kann auch etwas Asche zum Gießwasser dazugegeben und damit die Pflanzen gegossen werden. Man sollte jedoch nicht direkt auf die Blätter gießen.

Fazit: Mit Holzasche düngen ist oft nicht ratsam

Nicht sehr häufig ist das Düngen mit Holzasche sinnvoll. Neben Schadstoffen fügt man der Erde gegebenenfalls übermäßig Nährstoffe zu, die bereits reichhaltig vorhanden sind oder die Aufnahme von anderen Stoffen behindern.

Wer Holzasche als Dünger nutzen möchte, sollte sich all den möglichen Schäden bewusst sein und die richtigen Voraussetzungen kennen.

Entsprechen diese nicht den benötigten Bedingungen, sollte man die Asche sicherheitshalber im Restmüll entsorgen.

Titelfoto: 123RF/sanhanat

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