Blühfaul? Zum Schutz vor dem Vergreisen sollte man seinen Hibiskus schneiden
Intensiv und in unterschiedlichen Farben blühend ist ein Hibiskus ein für viele unverzichtbarer Blickfänger im Garten. Soll er nicht vergreisen und blühfaul werden, muss man den Hibiskus schneiden.
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Neben dem Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis), auch Zimmerhibiskus genannt, ist im Garten dagegen besonders der Gartenhibiskus, auch Strauch-Eibisch (Hibiscus syriacus), beliebt.
Um eine weitere mehrjährige Gartenpflanze, wenn auch etwas weniger verbreitet, handelt es sich beim Staudenhibiskus (Hibiscus moscheutos), auch Riesenhibiskus oder Sumpf-Eibisch genannt.
Ihre weißen, rosa, violetten oder roten Blüten kann man im Garten etwa von Juli bis September genießen.
Blühen können sie dabei nur an neuen, einjährigen Trieben. Treiben die Zweige nicht neu aus, entwickeln sich keine Blüten.
Deshalb ist ein Schnitt notwendig
Glücklicherweise sind die Gehölze schnittverträglich, denn ein Rückschnitt kontrolliert nicht nur die Form und Größe der Pflanze. Durch einen regelmäßigen Schnitt fördert man nämlich Neuaustriebe, Verzweigung sowie die Blütenbildung.
Ohne diesen würde der Zierstrauch verdichten und vergreisen, und an Vitalität und Blühfreudigkeit verlieren. Die Pflanze nimmt dem Gärtner radikale Schnitte nicht übel. Wer große Pflanzen stark zurückschneidet, sollte allerdings wissen, dass der Strauch nur langsam wächst.
Um im Sommer nicht auf das Blütenmeer verzichten zu müssen, muss man also den Hibiskus schneiden. Wann und wie viel man schneiden muss, erfährst Du nun.
Wann sollte man seinen Hibiskus schneiden?
Schnittmaßnahmen am Hibiskus sollten vom Spätwinter bis zum Frühjahr vollzogen werden.
Am besten geeignet ist meist ein frostfreier Tag im Februar bis März.
Dann befindet sich die Pflanze erst im Beginn der Wachstumsphase und ein Rückschnitt zieht noch nicht allzu viel Energie. Die Schnittmaßnahmen fördern dann außerdem Verzweigung und Sprossbildung.
Den Roseneibisch als Zimmerpflanze kann man dagegen ganzjährig schneiden.

Wie kann man einen Hibiskus schneiden?
Die notwendigen Schnittmaßnahmen sind abhängig vom Alter und dem Wuchs der Pflanze.
Bereits junge, neugepflanzte Hibisken profitieren von einem Erziehungsschnitt. Radikaler kann man einen alten Hibiskus schneiden. Gesunden, vitalen Pflanzen, die keinen Verjüngungsschnitt benötigen, gönnt man dagegen einen einfachen Erhaltungsschnitt.
Abgestorbene Zweige können jedoch prinzipiell immer entfernt werden.
Benötigt wird für diese Arbeit eine Gartenschere, bei dickeren Ästen auch eine Astschere beziehungsweise -säge.
Übrigens: Bei einem Rückschnitt sollte man generell dicht über einem nach außen zeigenden Auge sowie von diesem schräg nach unten zum Schnitt ansetzen und dabei scharfes Werkzeug verwenden.
Erziehungsschnitt
Junge Hibisken können bereits nach dem Pflanzen einem Erziehungsschnitt unterzogen werden. Dabei werden zunächst beschädigte und schwache Triebe entfernt.
Die restlichen Zweige werden um die Hälfte gekürzt, wodurch eine Verzweigung gefördert wird, die einen Neuaustrieb und somit neue Blütenbildung ermöglicht.
Damit der Strauch von Grund auf stark verzweigt, sollte der Hibiskus auch in den folgenden Jahren regelmäßig geschnitten werden.

Verjüngungsschnitt
Ist der Eibisch blühfaul, sollte man seinen alten Hibiskus schneiden. Bei einem Verjüngungsschnitt kann das Gehölz auf etwa 30 bis 50 Zentimeter Höhe zurückgeschnitten werden.
Große Sträucher werden auf die jeweilige Wunschhöhe getrimmt.
Für die typische Form werden dabei äußere Bodentriebe mehr gekürzt als die Triebe im Zentrum des Strauchs.
Aber Achtung: Kürze die Triebe nicht zu sehr. Der Hibiskus wächst nur langsam.
In den anschließenden Monaten treibt der Hibiskus in der Basis neu aus.
Dieser Neuaustrieb sollte im Sommer ausgelichtet werden. Dabei werden nur nötige Verzweigungen der Haupttriebe stehen lassen. Nach innen wachsende Triebe sowie Konkurrenztriebe werden ebenfalls entfernt. Bei Letzteren wird der kräftigere von beiden stehen gelassen.
Nach einem radikalen Schnitt fokussiert sich die Pflanze auf neue Triebe. Daher muss man sich für die vielen neuen Blüten bis zum nächsten Sommer gedulden.
Erhaltungsschnitt
Um eine gut entwickelte und wohlgeformte Krone zu erhalten, sollte man stattdessen auf einen Erhaltungsschnitt setzen.
Dabei wird nicht ins Wachstum eingegriffen, sondern lediglich schwache, beschädigte und eingetrocknete Triebe entfernt. Alte Blütentriebe aus dem vorherigen Jahr werden auf allen Ebenen auf wenige Knospen gekürzt.
Dadurch verzweigt und verdichtet sich der Hibiskus nach und nach, sodass er gelegentlich ausgelichtet werden muss.
Nach innen wachsende und der schwächere zweier Konkurrenztriebe werden also gekappt. Äußere Triebe sollten dabei immer kürzer enden als innere Zweige

Hibiskus zu einem Hochstamm schneiden
Um einen Eibisch zu einem Hochstamm zu ziehen, werden zunächst alle Triebe bis auf den kräftigsten dicht über dem Boden abgeschnitten.
Dann werden alle Verzweigungen dieses Haupttriebes entfernt. Dabei wird am Astring geschnitten, nicht direkt am Stamm.
Der Haupttrieb wird bis auf Wunschhöhe wachsen gelassen und im anschließenden Frühjahr dann die Spitze der Krone geschnitten, um die Knospen am Trieb zum Austreiben zu bringen.
Der Seitentrieb, der nach oben geht, wird durch Stütze weiter nach oben gelenkt, andere Seitentriebe werden um die Hälfte gekürzt, sodass sie verzweigen und eine Krone bilden.
Für das Stämmchen benötigt man etwas Geduld, da die Erziehung zu diesem einige Jahre dauern kann.
Fazit
Je nach Alter und Wuchs sollte man seinen Hibiskus schneiden, wenn man sich im Sommer erneut an bunter Blütenpracht erfreuen möchte. Am besten eignet sich dazu ein frostfreier Zeitpunkt im Spätwinter oder zum Frühlingsanfang.
Dann wird ganz einfach Verblühtes entfernt und Triebe gekürzt, um einen Neuaustrieb und somit eine Blütenbildung anzuregen.
Titelfoto: 123RF/hiperdino