Tipps für den erfolgreichen Rückschnitt von Gräsern

Die Gräser zu schneiden, gehört zu den Gartenarbeiten, die ab dem Spätwinter anfallen und auf jeden Fall erledigt werden sollten. Worauf Du achten musst und zwischen welchen Gräsern es einen wichtigen Unterschied gibt, das erfährst Du im Anschluss!

Mehr wissenswerte Tipps findest Du übrigens im Ratgeberbereich für die Gartenpflege!

Infos für Schnellleser:

  • Anders als sommergrüne Ziergräser muss man immergrüne Gräser nicht zurückschneiden.
  • Da die abgestorbenen Halme als Winterschutz dienen, sollten sie nicht im oder sogar vor dem Winter abgeschnitten werden.
  • Beim Schneiden von Ziergräsern sollte man Arbeitshandschuhe tragen, um sich an den scharfen Halmen nicht zu schneiden.

Warum ist das Schneiden von Gräsern so wichtig?

Sommergrüne Gräser müssen einmal im Jahr geschnitten werden.
Sommergrüne Gräser müssen einmal im Jahr geschnitten werden.  © 123rf/vladdon

Ziergräser sehen toll aus und runden das Bild von einem prächtigen und gepflegten Garten ab. Zudem können sie als natürlicher Sichtschutz dienen und sind dabei sehr pflegeleicht.

Eine Pflegemaßnahme, die dennoch anfällt, ist ein Rückschnitt.

Um neue Triebe zu fördern und ein Eingehen zu verhindern, sollte man Ziergräser einmal im Jahr zurückschneiden.

Alte, abgeblühte Teile werden unansehnlich, wachsen dicht und nehmen Platz ein, und nehmen neuen Trieben das Licht.

Wann Ziergräser schneiden sinnvoll ist, wie man korrekt vorgeht, worin sich die verschiedenen Gräser und ihre Notwendigkeit für einen Rückschnitt unterscheiden, sowie weitere hilfreiche Tipps erfährst Du nun.

Wann und wie Ziergräser schneiden?

Um die Gräser nicht zu beschädigen, sollte man die Schnitte zum richtigen Zeitpunkt ausführen. Wann ein Schnitt notwendig ist, unterscheidet sich teilweise zwischen den Arten. Generell sollte man jedoch bis nach dem späten Winter warten und sie im Frühjahr schneiden.

Man sollte allerdings nicht zu lange warten, denn sonst treiben die Gräser von unten schon wieder durch und man beschädigt die frischen Halme beim Rückschnitt. Ganz besonders wichtig ist das bei dem Pampasgras. Dieses wird nämlich nicht geschnitten, sondern idealerweise nur ausgeputzt.

Früh austreibende Feder- und Reitgräser schneidet man teilweise ebenfalls schon im Februar.

Unterschied zwischen sommer- und immergrünen Gräsern

Die vertrockneten Halme der Gräser schützen die Wurzel im Winter vor Frost.
Die vertrockneten Halme der Gräser schützen die Wurzel im Winter vor Frost.  © 123RF/ramilf

Beim Ziergräserschneiden muss man vor allem zwischen zwei Typen von Gras unterscheiden, und zwar zwischen sommergrünen und immergrünen Gräsern.

Sommergrüne Gräser sind tolle Hingucker und haben meistens viele Fruchtstämme. Im Herbst vertrocknen sie langsam und gehen mit der Zeit ein, sofern sie nicht geschnitten werden.

Beispiele sind unter anderem

  • das Lampenputzergras
  • das Chinaschilf

Immergrüne Gräser sind den ganzen Winter lang grün. Bei ihnen handelt es sich häufig um Bodendecker. Sie werden nicht besonders hoch und wachsen auch auf anspruchsvollen Flächen, wie im Halbschatten oder auf nährstoffarmen Boden.

Beispiele für immergrüne Ziergräser sind

  • Arten der Gattung Seggen (Carex)
  • oder der Gattung Kalmus (Acorus)

Letztere, winterharte Gräser sind in der Regel pflegeleichter, denn sie müssen nicht unbedingt zurückgeschnitten werden.

Immergrüne Gräser: Weniger ist mehr

Immergrüne Gräser sind besonders pflegeleicht, denn diese müssen eigentlich gar nicht geschnitten werden.

Wer möchte, kann aus optischen Gründen hier und da braune Spitzen abschneiden. Notwendig ist das jedoch nicht, denn zum Wachsen regt ein Rückschnitt der Pflanze nicht an.

Sinnvoll ist es nur, bereits abgestorbene Halme abzuzupfen.

Bei immergrünen Gräsern schneidet man im Frühjahr die vom Frost beschädigten Spitzen leicht weg.
Bei immergrünen Gräsern schneidet man im Frühjahr die vom Frost beschädigten Spitzen leicht weg.  © 123RF/spring75

Sommergrüne Gräser schneiden

Bei sommergrünen Gräsern gilt genau das Gegenteil. Sie müssen jährlich durch einen Radikalschnitt stark gekürzt werden. Tut man das nicht, dann hindern verwelkte Halme neue Triebe am Wachsen, die Pflanze kann letztendlich nicht überleben und geht mit der Zeit ein.

Sommergrüne Ziergräser sind sehr kälteempfindlich und mögen keine Staunässe. Dass man sie nicht schon im Herbst schneidet, hat den einfachen Grund, dass die vertrockneten Blätter der perfekte Schutz vor eisiger Kälte sind.

Stattdessen kann man die Gräser winterfest machen, indem man die einzelnen Gräser einfach in der Mitte zusammenbindet. So fließt der Regen an den Halmen entlang nach unten und die Wurzel wird vor Staunässe und Frost geschützt.

Im Frühjahr folgt dann der Rückschnitt:

1. Schritt: Die Blütenstämme abschneiden.

2. Schritt: Die Halme circa zehn Zentimeter über dem Boden abschneiden.

3. Schritt: Gegebenenfalls das Band vom Zusammenbinden entfernen.

4. Schritt: Laub und abgeschnittene Halme entsorgen.

An den übrig gebliebenen Halmen kann man erkennen, ob es das Gras ohne Schäden durch den frostigen Winter geschafft hat.

Auf dem Bild erkennt man ganz gut, dass vereinzelt grüne Halme aus dem Boden sprießen. Aber auch, wenn das nicht der Fall ist, kann man an einem leichten lila Schimmer auf den alten Halmen ausmachen, dass die Pflanze bald austreiben wird.

Sommergrüne Gräser werden in der Regel komplett heruntergeschnitten.
Sommergrüne Gräser werden in der Regel komplett heruntergeschnitten.  © 123rf/vladdon

Pampasgras zurückschneiden

Das Pampasgras ist sehr beliebt, denn mit seinen üppigen Fruchtstämmen ist es ein echter Hingucker. Es gehört auch zu den sommergrünen Gräsern, wird in der Regel aber nicht einfach heruntergeschnitten, sondern ausgeputzt.

Das Pampasgras treibt nämlich sehr schnell aus. Würde man die verwelkten Halme wie bei anderen sommergrünen Gräsern einfach auf einer Höhe zurückschneiden, dann würde man auch die frischen Triebe entfernen oder beschädigen.

Werkzeuge und Schutzmaßnahmen

Wie Du vermutlich gemerkt hast, handelt es sich bei dem Ziergras nicht um dünne, weiche Halme, wie man sie vom Rasen kennt. Sie sind robust, stabil und messerscharf. Um sowohl seine Hände vor schmerzhaften Schnitten als auch die Pflanze vor Schäden zu schützen, sollte man das richtige Werkzeug und angemessenen Schutz verwenden.

Die richtige Gartenschere wählen

Essenziell für einen gesunden, glatten Schnitt ist scharfes Werkzeug.

Zum Schneiden dünner Halme eignet sich eine Staudensichel oder eine saubere und scharfe Gartenschere.

Bei etwas dickeren Halmen bietet sich stattdessen eine Astschere oder eine manuelle Heckenschere an.

Ganz dicke Gräser können auch mit einer elektrischen Heckenschere geschnitten werden.

Schutz vor scharfen Grashalmen

Die meisten Gräser haben scharfe Blätter. Um Deine Hände vor Schnitten zu schützen, solltest Du unbedingt Handschuhe tragen. Geeignete Arbeitshandschuhe haben beispielsweise eine Kautschuk- oder Latexbeschichtung.

Auch lange Hosen und Oberteile sind bei dem Rückschnitt sinnvoll.

Wer seine Ziergräser schneiden möchte, sollte zum Schutz vor schmerzhaften Schnitten Handschuhe tragen.
Wer seine Ziergräser schneiden möchte, sollte zum Schutz vor schmerzhaften Schnitten Handschuhe tragen.  © 123rf/vladdon

FAQs: Alles, was Du über das Schneiden von Gräsern wissen musst

Antworten auf weitere Fragen, die aufkommen, wenn man Ziergräser schneiden will, folgen nun.

Muss ich immergrüne Gräser schneiden?

Im Vergleich zu sommergrünen Gräsern, die einmal im Jahr heruntergeschnitten werden müssen, sind winterharte, immergrüne Gräser in der Regel pflegeleichter. Sie müssen nicht unbedingt zurückgeschnitten werden.

Immergrüne Gräser wie Seggen, Schwingel und Schmielen wachsen sogar besser, wenn sie anstatt geschnitten lediglich gekämmt und somit von abgestorbenen Halmen befreit werden.

Wie vermeide ich Schäden an neuen Trieben?

Um Schäden an neuen Trieben zu verhindern, sollte man häufige Fehler vermeiden und …

1. Nicht schon im Herbst schneiden: Wasser wird nicht von schützenden Halmen abgehalten, gelangt ins Herz der Pflanze, gefriert dort und kann Schaden anrichten. Gefriert es nicht, kann es andererseits für Staunässe sorgen und die Pflanzen zum Faulen bringen.

2. Sommergrüne nicht zu spät schneiden: Wartet man im Frühjahr zu lange mit dem Rückschnitt, können bereits viele neue Triebe stark wachsen. Dann ist es schwer, die alten Triebe zu beschneiden, ohne die neuen zu verletzen. Werden die jungen Triebe aus Versehen gekürzt, wachsen sie nicht mehr so dicht.

3. Immergrüne nicht zu stark schneiden: Immergrüne Ziergräser profitieren nicht von einem Rückschnitt. Arten der Seggen (Carex), Schmielen (Deschampsia) oder Schwingel (Festuca) sollte man idealerweise gar nicht schneiden, sondern nur trockene Blätter abzupfen.

Kann ich Gräser auch im Winter schneiden?

Wie bereits geklärt, schützen alte, abgestorbene Halme vor Frost und Kälte sowie Staunässe und folglich faulenden Wurzeln bei Tauwetter.

Aus diesem Grund sollten Ziergräser nicht während des Winters und des Frosts geschnitten werden.

Stattdessen kann man die Gräser im Winter schützend zusammenbinden.

Frühestens nach dem letzten Frost und kurz vor neuen Trieben ist ein Rückschnitt der Ziergräser ratsam. Gerade frühaustreibende bedürfen dabei schon im Spätwinter eines Rückschnittes.

Wohin mit dem Grünschnitt der Ziergräser?

Nach dem Zurückschneiden hat man oft eine Menge Gartenabfall, für den die grüne Tonne nicht ausreicht. Da man in den seltensten Fällen Gartenabfälle im eigenen Garten verbrennen darf, muss man auf andere Möglichkeiten zurückgreifen, also entweder den Grünschnitt ordnungsgemäß entsorgen oder:

Die schönen Blüten der Gräser kann man super zum Dekorieren oder Basteln, beispielsweise für einen Trockenblumenstrauß weiterverwenden.

Wer die Blüten des Pampasgrases nicht wegschmeißen möchte, der kann mit ihnen dekorieren.
Wer die Blüten des Pampasgrases nicht wegschmeißen möchte, der kann mit ihnen dekorieren.  © 123RF/vyshniakova

Mit dem richtigen Schnitt zu einem gesunden Garten

Das Schneiden der Gräser im Garten ist nicht kompliziert. Je älter und größer das Gras ist, desto mehr Arbeit fällt jedoch an. Insbesondere bei sommergrünen Gräsern ist ein Rückschnitt notwendig. Werden sie nicht jährlich geschnitten, hindern die vertrockneten Halme das Gras im Frühjahr beim Austreiben. Das kann dazu führen, dass es eingeht.

Titelfoto: 123rf/vladdon

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