So bekämpfst Du Giersch, bevor das Unkraut den ganzen Rasen einnimmt

Nicht jede Blüte im Garten ist willkommen. Giersch sollte man frühzeitig bekämpfen. Macht sich dieses Unkraut erst einmal im Garten breit, ist es schwierig, es loszuwerden, da es sehr hartnäckig ist und schnell wächst.

Mehr Tipps zur Unkrautbekämpfung gibt's im Ratgeber "Gartenpflege".

Durch seine rasche Ausbreitung kann Giersch ziemlich lästig sein.
Durch seine rasche Ausbreitung kann Giersch ziemlich lästig sein.  © 123rf/mikolav

Vielen Gartenbesitzerinnen und -besitzern ist die krautige Pflanze mit den weißen Doldenblüten ein Dorn im Auge. Giersch (Aegopodium podagraria) ist unwillkommen, da er stark wuchert.

Einmal unfreiwillig angesiedelt - z. B. durch Wurzelteile in der Erde neuer Pflanzen - wird es schnell zum lästigen Unkraut.

Als Wurzelunkraut vermehrt es sich nicht nur durch Samen, sondern auch durch Rhizome (unterirdische Ausläufer) - und das sehr schnell.

Das Doldengewächs, das aufgrund der Erscheinung dieser Blätter auch Geißfuß genannt wird, ist hartnäckig und robust. Was den Standort und Boden angeht, ist es relativ anspruchslos.

Wie sich Giersch bekämpfen lässt, erfährst Du nun.

Infos für Schnellleser:

  • Aufgrund der schnellen Ausbreitung und Hartnäckigkeit zählt Giersch zu Unkraut.
  • Hausmittel haben kaum einen Effekt auf das Doldengewächs.
  • Die effektivsten Maßnahmen sind die zeitaufwendigsten Vorgehensweisen - ob durch regelmäßiges Mähen, die manuelle Entfernung oder mithilfe von Unkrautvlies.
  • Auch andere Pflanzen können genutzt werden, um Giersch zu verdrängen und bekämpfen.

Giersch erkennen

Wie sieht Giersch überhaupt aus?

Wenn nicht bereits durch die schnelle Verbreitung, ist er durch seinen weißen Blütenstand und die Dreierregel erkennbar: drei Blattgruppen mit je drei Blättern befinden sich am dreikantigen Blattstiel.

Giersch sieht dank seiner weißen Blüten sogar ganz hübsch aus, doch sollte man der Optik nicht verfallen, denn das Unkraut kann eigens gepflanzte dekorative Blumen und andere Pflanzen verdrängen.

Giersch per Hand entfernen

Aufwendig, aber effektiv ist es, das Unkraut per Hand zu entfernen. Wichtig ist dabei, es restlos loszuwerden, da sich aus kleinen Wurzelstücken neue Pflanzen entwickeln können.

Tipp: Man sollte bei der Bodenlockerung keinen Spaten verwenden. Dieser würde die Wurzeln unter der Erde zerteilen, das Entfernen erschweren und ein Ausbreiten fördern.

Hat einen im Vorjahr die Menge an Giersch im Garten gestört, sollte man stattdessen den im Frühjahr eventuell noch unbewachsenen Boden gleich im Februar oder März mit einer Grabegabel auflockern und die einzelnen Wurzeln möglichst als lange Flechten locker aus der Erde ziehen.

Alternativ kann zum Jäten auch ein Unkrautstecher verwendet werden.

Achtung! Entsorge die Pflanzen und Wurzeln nicht auf dem Kompost, da sich der Giersch dort sonst erneut ausbreiten könnte. Stattdessen sollten die Pflanzenteile im Biomüll entsorgt werden.

Mit einer Grabegabel kann man Unkraut lockern und ausheben, ohne die Wurzeln zu zerteilen.
Mit einer Grabegabel kann man Unkraut lockern und ausheben, ohne die Wurzeln zu zerteilen.  © 123RF/sergiipetruk

Giersch bekämpfen: Hausmittel statt Chemie?

Auf der Suche nach Wundermitteln zur Bekämpfung liest man häufig von Hausmitteln, die gegen Unkraut eingesetzt werden. Aber sind sie gegen das robuste Doldengewächs tatsächlich wirksam?

Kaffeesatz gegen Giersch?

Kaffeesatz macht den Boden sauer und reichert ihn mit Nährstoffen an. Ein leicht saurer Boden reicht jedoch nicht, um Giersch zu vertreiben. Dieser kommt auch in diesen Bedingungen zurecht.

Kaffeesatz ist daher kein wirksames Mittel, um Giersch loszuwerden.

Giersch entfernen mit Essig?

Essig kann das Kraut oberflächlich zerstören, tötet aber nicht nur unerwünschtes Unkraut ab, sondern kann auch dem Boden und umliegenden Pflanzen schaden sowie das Grundwasser belasten.

Das Hausmittel darf im Garten ohnehin rechtlich nur verwendet werden, wenn es offiziell als Unkrautbekämpfungsmittel anerkannt ist.

Essig ist daher ebenfalls nicht geeignet, um Giersch nachhaltig loszuwerden.

Giersch bekämpfen mit Salz?

Ähnlich verhält es sich mit Salz. Dieses scheint kurzfristig wirksam, denn die Blätter über der Erde gehen ein. Dabei wird jedoch Salz im Boden eingelagert, dessen Beschaffenheit dadurch verändert wird, sodass nur noch wenige Pflanzen unter diesen Bedingungen gedeihen können - in der Regel Unkräuter.

Auch mit Salz sollte man nicht versuchen, Giersch zu entfernen.

Übrigens: Der oberirdische Teil von Giersch ist nicht nur essbar, sondern nährstoffreich und schmackhaft. Anstatt es zu entsorgen, kann man das nach Petersilie schmeckende Kraut roh essen oder gegart verarbeiten.

Pflanzen gegen Giersch: Was verdrängt Giersch im Garten?

Anstatt sie abzutöten, ist es möglich, sie mit konkurrierenden Stauden, die sich gegen das Unkraut durchsetzen können, zu verdrängen. Solche nehmen dem Giersch Nährstoffe, Wasser und Platz, sodass sich dieser nicht ausbreiten kann und mit der Zeit verdrängt wird.

Geeignete Pflanzen gegen Giersch sind beispielsweise folgende:

  • Prachtstorchschnabel (Geranium ibericum),
  • Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum),
  • Wald-Storchschnabel Geranium sylvaticum),
  • Storchschnabel "Sirak" (Geranium Gracile-Hybride),
  • Ausdauernde Mondviole (Lunaria rediviva),
  • Geißbart "Horatio" (Aruncus aethusifolius),
  • Staudenclematis "Cassandra" (Clematis heracleifolia),
  • Kerzenknöterich (Polygonum amplexicaule).

Auch einjährige Kartoffelpflanzen sind auf brachliegenden Beeten mit Giersch empfehlenswert.

Diese verdrängen das Unkraut, indem sie ihm das Licht nehmen, sodass es nicht mehr wachsen kann. Nebenbei lockern sie dabei den Boden.

Einige Pflanzen wie bestimmte Storchschnabelarten können Giersch verdrängen und aus dem Garten vertreiben
Einige Pflanzen wie bestimmte Storchschnabelarten können Giersch verdrängen und aus dem Garten vertreiben  © 123RF/spring75

Giersch unter Folie abtöten

Mit einer Abdeckung kann man das Unkraut langfristig, aber effektiv abtöten. Unter dieser bekommt die Pflanze weder Licht noch Sauerstoff, je nach Abdeckung auch weniger Wasser, sodass die Pflanze keine Fotosynthese betreiben kann und die Triebe absterben.

Das kann jedoch sogar bis zu zwei Jahren dauern, um alle Reste zu vernichten.

Verwendet werden kann lichtundurchlässiges Material wie Pappe, Folie oder Unkrautvlies. Dieses wird auf der frisch gemähten oder geschnittenen, überwucherten Fläche ausgelegt.

Bedeckt wird die Abdeckung dann mit einer etwa zehn Zentimeter dicken Mulchschicht.

Mindestens ein Jahr sollte die Fläche nun abgedeckt bleiben.

Aber Achtung: Samen sterben unter dieser Abdeckung nicht ab. Nach Ablauf des Jahres sollte man die Fläche weiterhin im Blick haben, um keimende Samen sofort zu entfernen.

Giersch durch Mähen schwächen und verdrängen

Auch durch regelmäßiges Mähen, Jäten und Hacken kann man das Unkraut langsam, aber sicher vernichten. Während nur die Oberfläche beschädigt wird, wird die Pflanze in kurzen, regelmäßigen Abschnitten immer wieder geschwächt, sodass sie irgendwann abstirbt.

Auch hilft es, die Blüten zeitig abzuschneiden, bevor sie Samen bilden können.

Durch häufiges, regelmäßiges Mähen kann man Unkraut schwächen und langfristig verdrängen.
Durch häufiges, regelmäßiges Mähen kann man Unkraut schwächen und langfristig verdrängen.  © 123RF/bebeshka

Giersch mit Unkrautvernichter aus Rasen entfernen

Nur in aussichtslosen oder Extremfällen sollte man auf ein chemisches Unkrautvernichtungsmittel zurückgreifen. Denn die Herbizide greifen gleichzeitig natürlich auch umliegenden Rasen oder Pflanzen an. Für die Behandlung sollte man dringend die Packungsanweisungen beachten.

Zudem ist auch bei dieser Maßnahme meist eine zweite Behandlung nötig.

Fazit

Stört man sich an dem sich immer weiter ausbreitenden Kraut, sollte man Giersch zeitig bekämpfen. Obwohl er sehr hartnäckig ist, bekommt man seinen Garten mit einigen Maßnahmen wieder Giersch-frei.

Titelfoto: 123rf/mikolav

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