Kann man Eierschalen wirklich als Dünger verwenden?
Anstatt sie nach dem Frühstück zu entsorgen, kann man Eierschalen als Dünger verwenden. Wann Düngen mit Eierschalen sinnvoll ist und welche Pflanzen diesen Dünger nicht vertragen, erfährst Du nun.
Ähnliche Tipps findest Du im Ratgeber zur Gartenpflege.
Dass es für chemische Dünger eine Reihe natürlicher Alternativen, sogar aus Hausmitteln gibt, ist Hobbygärtnern klar.
Wer sich auskennt, weiß, dass Eierschalen beispielsweise auch in Guano enthalten sind, was zum Düngen verwendet wird. Warum dann nicht auch ausschließlich mit ihnen düngen, bevor man sie entsorgt?
Eierschalen bestehen zu 90 Prozent aus Kalziumkarbonat oder kohlensaurem Kalk. Somit dienen sie als Kalklieferant, können den pH-Wert der Erde erhöhen und saure Böden neutralisieren. Als Dünger verhelfen sie Pflanzen auch bei der Aufnahme weiterer Mineralstoffe.
Zudem wird durch Kalk die Bodenstruktur verbessert, denn er macht tonigen Boden krümelig.
Vor der Anwendung sollte man mit einem pH-Test allerdings sichergehen, dass der Boden wirklich sauer und eine Neutralisierung durch Kalk notwendig ist.
Als alleiniger Dünger eignen sich Eierschalen ebenfalls nicht, denn sie wirken nur sehr langsam und für die Nutzung auf größeren Flächen, beispielsweise zur Rasenkalkung, wird eine große Menge benötigt.
Außerdem ist noch nicht bekannt, ob durch die Eierschalen ein Risiko von Salmonellen besteht.
Wie düngt man mit Eierschalen?
Beim Düngen mit Eierschalen ist es essenziell, diese vorher zu einem Pulver zu zerkleinern. Zum Zermahlen kann ein Mörser, aber auch ein Pürierstab genutzt werden.
Je kleiner die Eierschalen sind, desto schneller können sie wirken. Gröbere Teile können dagegen nur schlecht verrotten.
Das Pulver wird in die Erde im Wurzelbereich eingeharkt, direkt ins Pflanzloch gegeben oder mit Wasser versetzt und als Kalkwasser gegossen.
Bei letzterem sollte beachtet werden, dass Leitungswasser in der Regel ohnehin bereits sehr kalkhaltig sein kann und nicht unbedingt mit Eierschalen versetzt werden muss.
Zum Düngen im Gemüsebeet können zweimal im Jahr etwa 100 Gramm pro Quadratmeter auf dem zu kalkenden Beet ausgebracht werden.
Alternativ kann Eierschale zur Bekämpfung von Moos verwendet werden. Dabei reicht es, das Pulver aus Schalen von etwa fünf Eiern über Gießwasser auf einem Rasen von 250 Quadratmetern zu verteilen.
Welche Pflanzen kann man mit Eierschalen düngen?
Eierschalen als Dünger eignen sich vor allem für kalkliebende Pflanzen, die in leicht alkalischer Erde gedeihen.
Das sind beispielsweise die folgenden Pflanzen:
- Christrosen
- Kohl
- Rote Bete
- Möhren
- Bohnen
- Erbsen
- Mangold
- Salbei
- Thymian
- Lavendel
- Apfel
- Birne
- Zierkirsche
- Ahorn
- Linde.
Bei welchen Pflanzen eignen sich Eierschalen als Dünger nicht?
Für andere Pflanzen ist das Düngen mit Eierschalen keine Option. Pflanzen, die einen sauren Boden zum Gedeihen benötigen, sollte man beispielsweise nicht mit Eierschalen düngen.
Beispiele dafür sind:
- Anemonen
- Begonien
- Erika
- Hortensien
- Lilien
- Lupinen
- Magnolien
- Maiglöckchen
- Pfingstrosen
- Phlox
- Rhododendren
- Stiefmütterchen.
Andere Pflanzen vertragen jedoch nur das direkte Kalken nicht, wobei die jeweilige Erde schon im Herbst mit etwas Kalk versetzt werden kann.
Das sind zum Beispiel:
- Gurke
- Tomate
- Spinat
- Kürbis.
Helfen Eierschalen gegen Schnecken?
Häufig werden Eierschalen auch als Mittel zur Bekämpfung von Schnecken oder zumindest als schützende Barriere um eine Pflanze herum empfohlen. Dabei sollen vor allem die scharfen Kanten der noch grob zerkleinerten Schale von ungekochten Eiern die Schnecken von den Pflanzen fernhalten.
Tatsächlich scheint dies nur ein Mythos zu sein, denn Eierschalen können die Schnecken kaum abhalten. Wer verzweifelt ist, kann diese Maßnahme natürlich trotzdem ausprobieren.
Vielleicht wird die ein oder andere Schnecke doch von der Barriere abgehalten.
Fazit
Bei schwerem, lehmigen Boden sowie bei Mangelerscheinungen von kalkliebenden Pflanzen können Eierschalen als Dünger eingesetzt werden.
Vor der Verwendung sollte man sich jedoch dem nicht gänzlich geklärtem Risiko von Salmonellen bewusst sein und sichergehen, dass der Boden und die jeweiligen Pflanzen das Düngen mit Eierschalen und Kalk vertragen.
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