So kann man Disteln bekämpfen und aus dem Garten verbannen

Trotz der eigentlich schönen Blüten gehören Disteln nicht zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Vor allem, wenn sie andere Pflanzen im Beet verdrängen, sollte man Disteln entfernen.

Weitere Artikel wie diesen findest Du im Ratgeber zu Gartenpflege.

Auf der Wildblumenwiese vielleicht willkommen - im Rasen und am Beetrand sind Disteln jedoch eher lästig.
Auf der Wildblumenwiese vielleicht willkommen - im Rasen und am Beetrand sind Disteln jedoch eher lästig.  © 123RF/orestligetka

Nur die wenigsten Gartenbesitzer freuen sich vermutlich über den Anblick neuer Disteln im Garten. Viel zu lästig ist die Ausbreitung der Pflanze - unterirdisch über Wurzelausläufer sowie mit Samen über der Erde. Störend werden sie vor allem, wenn sie mit anderen Gartenpflanzen konkurrieren, ihnen Platz und Licht sowie Nährstoffe und Wasser nehmen. Auch wenn man barfuß über den Rasen läuft, sind Disteln nicht gerade willkommen.

Die Bekämpfung kann sehr anstrengend sein. Ihre langen Pfahlwurzeln verankern sie tief in der Erde - bei sehr großen Pflanzen auch zwei Meter tief -, sodass es schwer sein kann, die Pflanze samt Rhizom komplett zu entfernen.

Werden sie nicht vollständig entfernt, können die ein- bis zweijährigen Pflanzen erneut austreiben und sich vermehren.

Neben der herkömmlichen Kratzdistel gibt es mit der Eselsdistel, Kugeldistel und Färberdistel auch schöne Zierpflanzen, die zudem eine Nahrungsquelle für Insekten wie Schmetterling sowie einige Vögel darstellen. Man sollte sich also überlegen, ob man sie wirklich bekämpfen oder im Naturgarten stehen lassen will.

Wie man Disteln bekämpfen und aus dem Rasen entfernen kann, erfährst Du im TAG24-Ratgeber.

Disteln ausstechen

Eine Maßnahme ist es, das Unkraut zu jäten. Genauer gesagt sticht man die Disteln dabei mit dem richtigen Werkzeug aus. Wer diese drei Tipps beachtet, kann Disteln erfolgreich bekämpfen:

1. Tipp: Das Ausstechen passiert am besten vor der Samenreife, bevor sich die Samen verteilen und sich die Pflanze überall verbreiten kann.

2. Tipp: Kegelförmig wird um das Unkraut gestochen und die Pflanze samt Wurzel herausgehoben. Dabei sollte man versuchen, möglichst alles von der Pfahlwurzel aus der Erde zu befreien, sodass sich die Pflanze über diese kleinen Wurzelteile nicht verbreiten kann.

3. Tipp: Diese Arbeit wird insbesondere nach einem kräftigen Regenfall erleichtert, da die Erde dann aufgeweicht und die Wurzel leichter zu entfernen ist.

In Trockenphasen kann man den Boden natürlich auch selbst mit einem Wasserschlauch vorbereiten.

Das passende Werkzeug

Verwendet wird dafür ein spezieller Unkraut- oder Distelstecher. Für sehr große Pflanzen mit folglich langer Pfahlwurzel ist aber auch ein solches Werkzeug nicht komplett effektiv. Daher sollte man die Disteln schon möglichst früh bekämpfen, sodass sie gar nicht erst sehr groß werden.

Nicht ratsam ist ein Spaten, denn dieser kann das Rhizom unter der Erde in mehrere Wurzelstücke zerteilen, die dann neu austreiben können.

Ebenfalls zur Ausrüstung gehören Gartenhandschuhe. Diese schützen die Hände beim Distelnbekämpfen vor den Dornen und allergischen Reaktionen.

Für lange Pfahlwurzeln gibt es Unkrautstecher, mit denen sich auch Disteln dauerhaft entfernen lassen.
Für lange Pfahlwurzeln gibt es Unkrautstecher, mit denen sich auch Disteln dauerhaft entfernen lassen.  © 123RF/khaligo

Disteln abmähen

Ebenfalls möglich ist es, Disteln immer wieder abzumähen. Auf diese Weise kann sich die Pflanze nicht oberirdisch vermehren und sie wird gleichzeitig geschwächt bis sie abstirbt.

Regnet es nach der Mahd oder wird die Pflanze anschließend gegossen, sammelt sich Wasser in den hohlen Distelstängeln. Werden diese feucht gehalten, sorgen sie dafür, dass die Pflanze zu faulen beginnt und allmählich eingeht.

Diese Maßnahme bedarf allerdings einiger Durchgänge. Generell sollte dazu zwei- bis dreimal pro Woche gemäht werden.

Durch regelmäßiges Mähen und Schwächen der Pflanze kann man Disteln aus Rasen entfernen.
Durch regelmäßiges Mähen und Schwächen der Pflanze kann man Disteln aus Rasen entfernen.  © 123RF/sergiipetruk

Disteln mit chemischem Mittel bekämpfen

Natürlich kann man das Unkraut auch mit chemischen Mitteln bekämpfen. Diese eignen sich insbesondere, um Disteln im Rasen zu bekämpfen. Das richtige Mittel kann dabei nämlich sogar zwischen zweikeimblättrigen Unkräutern wie Disteln und einkeimblättrigem Rasen unterscheiden. Letzterer wird daher nicht beeinträchtigt, sodass man Disteln aus Rasen entfernen kann, ohne diesen zu beschädigen.

Auch Dünger mit Unkrautvernichter ist zur Beseitigung von Disteln geeignet.

Alternativ können aber auch Spritzungen mit biologisch abbaubaren Mitteln Disteln vernichten.

Disteln entfernen: Hausmittel

Zur Unkrautbekämpfung werden gern Hausmittel verwendet. Das Standardmittel ist dabei Essig oder eine Essig-Salz-Mischung, mit der auch Disteln beseitigt werden können.

Dazu werden 100 Milliliter Essig und 50 Gramm Salz vermischt und mit einer Sprühflasche auf den Blättern oder über den Wurzeln im Erdbereich verteilt.

Bei dieser Maßnahme werden jedoch nicht nur die störenden Disteln abgetötet, sondern auch der Boden übersäuert und andere Pflanzen beschädigt.

Das Hausmittel ist zudem auch eigentlich nicht als Pflanzenbekämpfungsmittel zugelassen und an gepflasterten Stellen verboten.

Bevor man es im Garten anwendet, sollte man sich individuell erkundigen, ob es in der Region erlaubt ist, um ein Bußgeld zu vermeiden.

Übrigens: Entsorgt werden die Pflanzenteile im Restmüll, damit sie sich im Kompost nicht vermehren können.

Tipp: Alternativ kann man Disteln auch verwenden, um Trockenblumen selber zu machen.

Disteln vorbeugen

Man wird es nie ganz verhindern können, dass über den Wind Samen in den Garten gelangen. Allerdings kann man Disteln anderweitig vorbeugen.

Schwere, lehmige Böden können beispielsweise mit etwas Sand aufgelockert und für Disteln unattraktiv gemacht werden.

Mit einer guten Rasenpflege sorgt man zudem für eine dichte Grasnarbe, die den Rasen vor Disteln bewahrt.

Auch Beete sollten dicht bewachsen sein, um Disteln keine Chance zu geben. Konkurrierende, gut etablierte Bodendecker können Disteln dabei fernhalten.

Brachliegenden Flächen sollten also vermieden werden.

Fazit

Disteln mögen vielleicht schöne Blüten haben, aber im Rasen, durch den man gern auch mal barfuß läuft, sowie am Beetrand sind die stacheligen Pflanzen einfach lästig. Glücklicherweise kann man mit Geduld oder dem richtigen Werkzeug Disteln entfernen.

Titelfoto: 123RF/orestligetka

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