Bei ersten Symptomen von Braunfäule an seinen Tomaten sollte man reagieren

Neben Trockenheit können auch schwüle Sommer dem Garten zu schaffen machen. Was droht, ist beispielsweise Braunfäule. Tomaten sind davon besonders häufig betroffen.

Mehr Tipps für einen ertragreichen Garten im Ratgeber Gartenpflege.

Was ist Kraut- und Braunfäule?

Braunfäule bei Tomaten: Krankheiten wie ein Pilzbefall enden nicht selten in einem Ernteverlust.
Braunfäule bei Tomaten: Krankheiten wie ein Pilzbefall enden nicht selten in einem Ernteverlust.  © 123RF/thefutureis

Bei der Kraut- und Braunfäule handelt es sich um einen Befall des Pilzes Phytophthora infestans und eine der häufigsten Tomatenkrankheiten.

Sie betrifft Tomaten und als sogenannte Kraut- und Knollenfäule auch Kartoffeln sowie andere Nachtschattengewächse wie Auberginen, Paprika und Physalis.

Betroffen sind Pflanzen vor allem beim Anbau im Freien, gelegentlich auch im Gewächshaus.

Die Folge ist oft ein bedeutender Ernteverlust.

Wie erkennt und bekämpft man den Befall? Gibt es Tomaten, die Braunfäule-resistent sind? Und sind Tomaten mit Braunfäule essbar? Erfahre es im Folgenden.

Entwicklung von Braunfäule

Die Krankheit beginnt mit infizierten Kartoffeln. Über Wind oder Regentropfen werden Sporen verbreitet und so andere Pflanzen infiziert. Die Sporen setzen sich auf Tomatenblättern ab und beginnen bei Nässe zu keimen.

Anfangs betrifft der Befall nur die unteren Blätter. Im Sommer breitet sich der Pilz auf die Stängel und Früchte aus, bildet Sporen und vermehrt und verbreitet sich ebenfalls.

Symptome: Braunfäule erkennen

Braunfäule erkennt man anfangs an den bräunlichen Flecken auf dem Laub und am Stängel. An den Blattunterseiten bildet der Pilz einen weißen Flaum.

Mit der Zeit werden die Blätter schwarz, welk und trocken.

Triebe und Stängel werden ebenfalls dunkel und sterben von oben ab.

An den Tomatenfrüchten bilden sich auf der oberen Hälfte bräunliche, matschig-faulige Stellen. Die Tomate selbst bleibt hart und ungenießbar.

Schade um die Tomaten: Braunfäule macht die Früchte ungenießbar.
Schade um die Tomaten: Braunfäule macht die Früchte ungenießbar.  © 123RF/levnat

Sind Tomaten mit Braunfäule essbar?

Bei dem Pilzerreger handelt es sich nicht um einen Schimmelpilz. Es werden also keine giftigen und für den Menschen gesundheitsschädliche Mykotoxine gebildet.

Unauffällige Tomaten, also Früchte ohne verdächtige Flecken, können daher noch verzehrt werden.

Auch grüne Früchte, die zum Schutz bereits geerntet wurden, können noch nachreifen und genossen werden.

Selbst wenn sie noch harmlos aussehen, sollten die Tomaten einzeln an einem dunklen und warmen Ort gelagert werden. Am besten werden sie zusätzlich in beispielsweise Backpulver eingewickelt, sodass sich unbemerkte Pilzsporen nicht ausbreiten können. Dafür sollten sie auch regelmäßig kontrolliert werden.

Entdeckt man nachträglich braune Stellen, sollte die Frucht entsorgt werden.

Nicht infizierte Tomaten kann man noch nachreifen lassen.
Nicht infizierte Tomaten kann man noch nachreifen lassen.  © 123RF/aleksb59

Befallene Tomaten: Braunfäule bekämpfen

Erkennt man erste Symptome, sollte man möglichst zeitig reagieren und den Befall bekämpfen.

1. Zuallererst werden befallene Pflanzenteile entfernt. Diese sollten nicht im Kompost landen, sondern im Rest- oder Biomüll entsorgt werden, um den Pilzbefall nicht zu verbreiten.

2. Gartenwerkzeuge und Stützstäbe, die mit der infizierten Pflanze in Kontakt gekommen sind, sollten mit heißem Wasser und Alkohol desinfiziert werden.

3. Zusätzlich sollte die Pflanze etwas ausgedünnt werden. Dafür werden einige der unteren Blätter entfernt, aber auch obere Blätter können ausgelichtet werden, um stehende Feuchtigkeit zu vermeiden.

4. Um Braunfäule zu bekämpfen, können auch verschiedene Mittel gespritzt werden.

Das Umweltbundesamt rät davon ab, chemische Bekämpfungsmittel zu verwenden. Wer dennoch auf solche Fungizide setzt, sollte unterschiedliche Produkte abwechselnd und nacheinander verwenden, sodass keine Resistenz dem jeweiligen Mittel gegenüber aufgebaut wird.

Stattdessen können zum Bekämpfen von Braunfäule bei Tomaten Hausmittel verwendet werden.

Mit Fungiziden und einigen Hausmitteln kann man bei Tomaten Braunfäule bekämpfen.
Mit Fungiziden und einigen Hausmitteln kann man bei Tomaten Braunfäule bekämpfen.  © 123RF/alexandr032

Tomaten-Braunfäule: Hausmittel gegen den Pilzbefall

Als Universalhausmittel helfen zum einen Backpulver oder Natron. Basisches Natron trocknet den Pilz dabei aus. Dazu wird etwas von dem Pulver in Wasser aufgelöst - etwa ein Päckchen in zwei Liter Wasser - und mit einer Sprühflasche jeden oder jeden zweiten Tag auf der Pflanze verteilt.

Alternativ kann mit einer größeren Menge Backpulver eine dickere Paste angerührt und auf den jeweiligen Pflanzenteilen verteilt werden.

Weitere Mittel bei einem schwachen Befall sind Ackerschachtelhalm-Sud, Knoblauch- oder Zwiebelschalen- sowie Salbeitee.

Kraut- und Braunfäule vorbeugen

Wer Angst um seine noch gesunden Pflanzen und die Ernte hat, kann der Braunfäule vorbeugen.

Anbau

Zum einen sollten Tomaten und Kartoffeln niemals nebeneinander gepflanzt werden. Sie sind aber nicht nur ungeeignete Nachbarn, sondern eignen sich jeweils ebenso wenig als Folgefrucht der anderen. Nachdem Kartoffeln im Beet angebaut und geerntet wurden, sollte also keine Tomatenpflanze an die Stelle ziehen.

Beim Pflanzen sollte man darauf achten, die Tomatenpflanzen nicht zu dicht zu Pflanzen. Ein Abstand von mindestens 50 Zentimeter ist geboten - bei Buschtomaten mehr.

Stehen die Pflanzen bereits zu eng, sollte man die schwächere entnehmen.

Nach einem Befall

War an einem bestimmten Standort eine Pflanze befallen, sollte eine Anbaupause von etwa vier Jahren eingehalten werden.

Hilfreich ist es, Magermilch (keine Vollmilch!) und Wasser in einem Verhältnis von 1:10 zu mischen, und damit mithilfe einer Sprühflasche die Pflanze samt Blattunterseiten benetzen.

Da feuchte Blätter das Keimen von Pilzsporen begünstigt, sollte man aber und auch grundsätzlich dafür sorgen, dass die Blätter nicht zu feucht werden.

Dafür kann man mit den folgenden Vorkehrungen sorgen:

  • Regenschutz
  • von unten gießen
  • mit weichem Strahl gießen, um Spritzwasser zu vermeiden
  • sonniger und durchlüfteter Standort.

Außerdem ist es ratsam, die unteren Blätter der Pflanze zu entfernen. Dadurch besteht kein Kontakt zu Erde und die Blattmasse ist reduziert, sodass sie besser trocknet.

Resistente Tomatensorten

Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist es, von Beginn an auf resistente oder zumindest robuste Tomatensorten zurückzugreifen.

Komplett ausschließen kann man Braunfäule allerdings mit keiner Sorte. Aber wenigstens sind einige Sorten widerstandsfähiger, sodass ein Befall glimpflicher ausfällt, unwahrscheinlicher ist oder erst deutlich später einsetzt. Letzteres kann bereits ausreichend sein und die Ernte sichern.

Solche Sorten sind beispielsweise:

  • Phantasia
  • Philovita
  • Matina
  • Romello.

Fazit

Kraut- und Braunfäule ist eine der häufigsten Tomatenkrankheiten. Begünstigt wird die Pilzinfektion vor allem durch hohe Feuchtigkeit und nasse Blätter. Mit einigen Tricks lässt sich der Befall vorbeugen, aber auch bekämpfen.

Titelfoto: 123RF/thefutureis

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