Zum Schutz der Gesundheit: Ambrosia im Garten erkennen und entfernen

Pollenallergiker sehnen sich oft nach dem Ende des Sommers. Lassen die Beschwerden aber auch im Spätsommer noch nicht nach, liegt das häufig an einem bestimmten Übeltäter. So kannst Du Ambrosia erkennen und möglichst früh loswerden.

Weitere Tipps gegen unerwünschte Gräser findest Du im Ratgeber unter "Gartenpflege".

Ambrosia-Allergie? Erkenne die Pflanze zeitig und verhindere Reaktionen durch Ambrosiapollen.
Ambrosia-Allergie? Erkenne die Pflanze zeitig und verhindere Reaktionen durch Ambrosiapollen.  © 123RF/orestligetka

Die Ambrosia, auch Beifußblättriges Traubenkraut, Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) ist eine Neophyte, also eine nicht heimische, und zudem invasive und sich schnell verbreitende Pflanze.

Mit der Ausnahme von insbesondere Mitteldeutschland ist sie bei uns fast bundesweit verteilt. Man findet sie in Gärten und am Straßenrand.

Ambrosien zählen zu den Pflanzen mit den weltweit stärksten allergieauslösendsten Pollen. Sie sind stärker allergen als alle anderen Pollen in Deutschland kombiniert.

Hauptsächlich - aber nicht nur - Pollenallergiker weisen oft starke Allergiesymptome auf. Schon kleinste Mengen reichen aus, um allergische Reaktionen hervorzurufen.

Das sind beispielsweise

  • klassischer Heuschnupfen mit Fließschnupfen, Niesen, Nasenjucken und schlechter Nasenatmung,
  • eine Bindehautentzündung mit geröteten, tränenden, juckenden bis brennenden Augen,
  • eine Nasennebenhöhlenentzündung,
  • aber auch allergisches Asthma mit trockenem, anfallartigem Husten, einer Enge in der Brust, und sogar Atembeschwerden bis Luftnot.
  • Wenn Pflanzenteile mit der Haut in Berührung kommen, kann sich auch Kontaktdermatitis durch Ekzeme und rote, juckende Stellen, aber auch Quaddeln bemerkbar machen.

Das Problemunkraut blüht von etwa Juli bis Oktober - mit der Hauptblütezeit im August und September.

Durch diesen späten Pollenflug verzögert sich das Ende des Leidens von Allergikern.

Daran kann man Ambrosia erkennen

Das Unkraut sieht harmlos aus und ähnelt einigen einheimischen Unkräutern, weshalb es häufig lange nicht auffällt und nicht beseitigt wird.

Das Beifußblättrige Traubenkraut wird 20 bis 150 Zentimeter hoch. Die Blätter am dicht verzweigten, behaarten und manchmal rötlichen Stängel sind unten gegenständig und nach oben wechselständig angeordnet. Sie sind doppelt fiederschnittig und sowohl auf der Blattober- als auch auf der Unterseite grün.

Die männlichen Blüten sitzen an den Astspitzen und erinnern mit ihrer Form an Ähren. Sie blühen gelb-grün. Die weiblichen Blüten sind dagegen eher kleine Knäuel, die in den Blattachseln wachsen.

Unter anderem an den doppelt gefiederten Blättern und ährenförmigen Blüten kann man die Ambrosia erkennen.
Unter anderem an den doppelt gefiederten Blättern und ährenförmigen Blüten kann man die Ambrosia erkennen.  © 123RF/voren1

Nicht immer handelt es sich jedoch um Ambrosia. Es gibt einige Pflanzen, die auf den ersten Blick häufig mit Ambrosien verwechselt werden.

Dazu gehören beispielsweise der ebenfalls allergene Gemeine sowie Einjährige Beifuß, der Weiße Gänsefuß, die giftige Hundspetersilie und die Wilde Möhre.

Anhand dieser Eigenschaften kann man Ambrosia erkennen und von Verwechslungsmöglichkeiten unterscheiden.
Anhand dieser Eigenschaften kann man Ambrosia erkennen und von Verwechslungsmöglichkeiten unterscheiden.  © Bildmontage: TAG24/CB, Adobe Stock/etfoto, Adobe Stock/mssozib, Adobe Stock/Ohle Marchak, Adobe Stock/aga7ta

So kann man Ambrosia entfernen

Hat man das Ackerunkraut bei sich im Garten identifiziert, sollte man es möglichst komplett mit Wurzel ausreißen. Am besten passiert das schon im Frühjahr, bevor die Pflanze blühen kann.

Ansonsten bietet sich der Nachmittag für die Tätigkeit an, da die Pollen vor allem vormittags ausgeschüttet werden. Dennoch sollten bei der Beseitigung Handschuhe sowie eine Feinstaubschutzmaske getragen werden.

Anschließend sollten die entfernten Ambrosiapflanzen richtig entsorgt werden. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, gehören die Pflanzenteile nicht auf den Kompost, sondern in einer Plastiktüte in den Restmüll.

Der Ort, an dem die Problempflanze gefunden wurde, sollte nach einigen Wochen regelmäßig nach neuen Trieben kontrolliert werden.

Größere Entdeckungen von etwa 100 Pflanzen im öffentlichen Raum können der jeweiligen Behörde, wie dem Grünflächen- oder Pflanzenschutzamt gemeldet werden.

Kann man Ambrosia vorbeugen?

Aufgrund der tausenden von Samen, die vom Wind verteilt werden und auch noch nach 40 Jahren austreiben können, breitet sich die Ambrosia schnell aus.

Um eine zusätzliche Ausbreitung zu verhindern, sollte man unter anderem beim Kauf von Vogelfutter aufmerksam sein. Insbesondere bei Futter mit Sonnenblumenkernen sind nach der Ernte häufig Samen des Ackerunkrauts enthalten.

Beim Kauf sollte man daher auf Produkte zurückgreifen, die angeben, 100 Prozent frei von Ambrosia zu sein.

Wird Futter verwendet, bei dem man die unerwünschten Samen nicht ausschließen kann, sollte man die umliegende Fläche im Frühling nach keimenden Jungpflanzen kontrollieren.

Außerdem kann man die jeweiligen Flächen begrünen, sodass Ambrosia verdrängt wird oder gar keine Chance hat, sich auszubreiten.

Bisher von der Pollenallergie verschont geblieben? Auch Nichtallergiker können allergische Reaktionen entwickeln.
Bisher von der Pollenallergie verschont geblieben? Auch Nichtallergiker können allergische Reaktionen entwickeln.  © 123RF/liudmilachernetska

Fazit

Um heftige allergische Reaktionen zu verhindern, sollte man Ambrosia im Garten zeitig erkennen und loswerden. Das eigentliche Entfernen der Problempflanze, ein einfaches Ausreißen, ist dabei kein Problem. Sie muss zunächst einmal erkannt werden.

Titelfoto: 123RF/orestligetka

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