Regentonne frostsicher machen: So kannst Du sie im Winter vorm Platzen bewahren
Der letzte Winter hat dem Fass zugesetzt, Risse gebildet oder das Material sogar zum Platzen gebracht? Damit das nicht wieder passiert, sollte man seine Regentonne vor Frost schützen. So geht's.
Wer seinen Garten winterfest macht, sollte auch die Regentonne vor Frost schützen. Gefriert Wasser in Regentonnen, dehnt es sich um fast zehn Prozent aus.
Abhängig vom Material kann die Tonne dabei Risse bekommen und sogar platzen. Je spröder die Tonne ist, beispielsweise aufgrund von hoher oder jahrelanger Aussetzung gegenüber UV-Strahlung, desto anfälliger ist sie für ein Platzen. Auch Schweißnähte machen Tonnen anfälliger und können bei Druck zum Bersten gebracht werden.
Wie bei Pflanzen gibt es auch bei Regentonnen winterharte beziehungsweise frostsichere und frostempfindliche Tonnen.
Frostfeste Exemplare können noch bis zu etwa drei Vierteln gefüllt bleiben, idealerweise jedoch weniger. Trotzdem sollte man eine frostsichere Regentonne eisfrei halten, also regelmäßig nach Eisschichten schauen und diese zerstören. Tut man das nicht, kann sich das Wasser unter der Eisschicht nicht ausdehnen und die Regentonne letztendlich doch zum Platzen bringen.
Frostempfindliche Regenfässer sollte man lieber komplett entleeren.
Ob und wie genau Du Deine Regentonne vor Frost schützen solltest, erfährst Du nun.
Ähnliche hilfreiche Artikel findest Du im Ratgeber zu Gartenarbeit im Herbst.
Kunststoff-Regentonne vor Frost schützen
Insbesondere Tonnen aus Kunststoff können spröde werden und Risse bilden, aufgrund welcher die Tonne bei genug Druck platzen kann. Aus diesem Grund sollte man Regentonnen sachgemäß überwintern.
Kunststoff ist jedoch nicht gleich Kunststoff. Dünnwandige Regentonnen aus Polypropylen (PP) sind frostempfindlich und nicht besonders flexibel. Daher muss die Tonne ständig auf Eisschichten kontrolliert werden und diese immer wieder zerschlagen werden. Stattdessen kann die Regentonne entleert werden, sodass kein Eisdruck entstehen kann und das Material nicht reißt.
Robuster sind im Winter Regentonnen aus Polyethylen (PE) oder High Density Polyethylen (HDPE). Dieses ist flexibler und frostfest bis zu bestimmten Minusgraden (minus zehn Grad bei PE, bis minus 50 Grad bei HDPE). Diese müssen nicht komplett geleert werden, um Spannungsrisse zu vermeiden. So wird kein Wasser verschwendet und das Wasser kann über den Winter einfrieren und im Frühjahr auftauen, ohne einen Schaden zu hinterlassen.
Dennoch sollte der Wasserstand der vollen, frostsicheren Tonne um etwa ein Viertel gesenkt werden, sodass sich das Wasser ausdehnen und das Eis zerschlagen werden kann.
Holz-Regentonne frostsicher machen
Beliebt sind im Garten ästhetischere Holztonnen. Diese sind generell relativ winterfest, benötigen jedoch etwas Pflege. Bestenfalls sollten sie schon im Sommer mit einer Imprägnierschicht geschützt werden.
Ein gutes Mittel ist sowohl feuchtigkeitsspendend als auch schützend bei unterschiedlicher Witterung. Auch eventuelle Metall- oder Gussringe um die Holztonne herum sollten vor Rost geschützt werden, um lange zu halten.
Als frostsichere Tonne wird sie im Winter nicht entleert. Das kann in trockenen Wintern nämlich sogar tatsächlich kontraproduktiv sein, denn ohne Wasser trocknet das Material aus, verformt sich leicht und wird dadurch undicht. Erst durch erneute Füllungen quillt das Material und wird wieder dicht.
Sie an einem frostfreien Platz überwintern zu lassen, ist ebenfalls nicht notwendig.
Metall-Regentonne vor Frost schützen
Regentonnen aus Metall sind zwar in der Regel frostfest, aber nicht flexibel. Kommt es bei Minusgraden zu einer Ausdehnung des Wassers, entsteht ein zu großer Druck, sodass undichte Schweißnähte oder Lötstellen möglicherweise platzen können.
Daher sollte man sie leeren, wenn man die Metall-Regentonne vor Frost schützen möchte.
Tipp: Wenn möglich, profitieren alle Regentonnen, aber insbesondere die aus Kunststoff, von einem frostfreien Ort wie dem Schuppen oder der Garage. Ansonsten können die Regentonnen an ihrem gewöhnlichen Platz überwintern. Hilfreich ist es jedoch auch, die Regentonnen windgeschützt zu platzieren. Alternativ kann man sie aber auch mit isolierender Folie abdecken, um sie langlebig zu halten.
Regentonne unter der Erde winterfest machen
Bodenfrost herrscht meist nur in oberen Zentimetern. Wasser gefriert unter der Erde daher nicht so schnell. Zudem kann sich der Behälter nicht ausdehnen, da er durch die Erde rundherum von außen fixiert und stabilisiert ist.
Wer mit einer Zisterne einen unterirdischen, etwa 80 Zentimeter tief vergrabenen Wassertank hat, muss diesen nicht zusätzlich vor Frost schützen.
Einzig die Leitungen sollten entleert und die Hähne aufgedreht werden.
Regentonne entleeren
Möchte man seine frostempfindliche Regentonne im Winter entleeren, hat man einige Möglichkeiten:
- über die Ablauföffnung mit Hahn knapp über dem Boden (Restwasser muss herausgekippt werden)
- über die große obere Öffnung herauskippen (ein Kippen der Tonne wird aber durch das hohe Gewicht erschwert, sodass man damit schon frühzeitig beginnen sollte, wenn die Tonne noch nicht allzu schwer ist)
- mit kleineren Behältern herausschöpfen
- mit einer Pumpe oder einem Schlauch herauspumpen
Will man das gesammelte Wasser nicht verschwenden, kann man es in Kanister und Eimer abfüllen und an einem frostsicheren Platz lagern oder es für die Toilettenspülung verwenden.
Tipp: Ist die Tonne komplett entleert, lohnt sich die Gelegenheit, die Regentonne nun zu reinigen, sodass sie im Frühling frei von Algen oder Bakterien ist.
Fazit
Möchte man seine Regentonne vor Frost schützen, sollte sie je nach Material komplett oder teilweise entleert werden, um sie durch Eisdruck nicht platzen zu lassen. Zudem ist es hilfreich, die Tonne - wenn nicht sogar frostfrei - windgeschützt im Garten zu platzieren.
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