Richtig gelagert kannst du nasses Brennholz schnell trocknen

Wer gemütliche Wärme und knisterndes und knackendes Feuer in der kalten und dunklen Jahreszeit in seinem Heim genießen möchte, sollte rechtzeitig Brennholz trocknen.

Unter den richtigen Bedingungen lässt sich im Freien nasses Brennholz schnell trocknen.
Unter den richtigen Bedingungen lässt sich im Freien nasses Brennholz schnell trocknen.  © Unsplash/Kelsey Todd

Heizen mit Holz ist nicht nur kuschelig gemütlich, sondern auch preiswerter als mit Öl und Gas. Aber egal, ob für ein gelegentliches Kaminfeuer oder zum Heizen - noch günstiger kommt man weg, wenn man feuchtes Holz statt bereits getrocknete Scheite kauft.

Frisch geschlagenes Holz hat nämlich eine Restfeucht von 40 bis 60 Prozent.

Dieses muss erst getrocknet werden, denn benötigt ist eine Senkung des Wassergehalts auf 15 bis 20 Prozent, also eine Feuchte von 18 bis 25 Prozent.

Selbst nach einem Jahr Trocknung kann das Holz noch eine Feuchte von 30 Prozent aufweisen. Daher kann es auch zwei bis drei Jahre dauern, bis das Brennholz ausreichend trocken ist. Bei guten Bedingungen kann man nasses Holz allerdings auch schneller, in nur sechs bis neun Monaten trocknen.

Technisch und in Trockenhallen lässt sich nasses Brennholz schnell trocknen. Als Privatperson kann man aber ganz einfach selbstständig im Freien sein Brennholz trocknen.

Weitere Tipps für die kalte Jahreszeit im Ratgeber zur Gartenarbeit im Herbst.

Im Winter schlagen und Brennholz schneller trocknen

Im Winter enthält Holz weniger Feuchtigkeit. Werden Bäume im November bis Februar gefällt und zu Brennholz gespalten, sind sie daher trockener und haben noch eine kürzere Trockenzeit vor sich.

Übrigens: Wie schnell das Holz trocknet, ist auch abhängig von der Holzart. Weiches Nadelholz, wie das von Tannen, trocknet schneller als Hartholz von Laubbäumen, wie Eichen oder Buchen.

Nasses Brennholz schnell trocknen: in kleine Scheite spalten

Möchte man das Brennholz möglichst schnell trocknen, sollte man es in kleine Scheite spalten. Diese bieten mehr Oberfläche, über welche sie mehr Wasser verdunsten.

Am besten sind die Holzscheite dabei nicht größer als das Dreieck, was sich bildet, wenn man die Daumen und Zeigefinger zusammenbringt.

Je kleiner die Scheite, desto schneller kann das Brennholz trocknen.
Je kleiner die Scheite, desto schneller kann das Brennholz trocknen.  © 123rf/nestea06

Tipp: Ausschließlich bei besonders kleinen Mengen und nur in Ausnahmefällen kann zum Trocknen des Brennholzes auch der Ofen bei etwa 150 Grad verwendet werden.

Richtig lagern, um nasses Brennholz schnell zu trocknen

Möchte man sein nasses Brennholz möglichst schnell trocknen, ist es essenziell, die richtigen Bedingungen zu schaffen. Während Wetterbedingungen wie Temperatur, Windstärke, Luftfeuchtigkeit und auch Sonnenstunden nicht beeinflusst werden können, kann gewährleistet werden, dass sie dennoch genutzt werden.

Brennholz sonnig lagern an der Südseite

Sonneneinstrahlung hilft bei der Verdunstung. Zum Trocknen sollte das Brennholz daher natürlich etwas Sonne abbekommen. Das tut es am meisten, wenn es zum Süden ausgerichtet ist.

Anbieten würde sich somit die Südseite eines Hauses oder einer Wand.

Beim Brennholz trocknen auf gute Belüftung achten

Ist das Holzlager gut belüftet und für etwas Wind zugänglich, kann das Wasser verdunsten und Schimmel vorgebeugt werden. Aus diesem Grund sollte man Brennholz nicht in geschlossenen Räumen, wie beispielsweise dem Keller, lagern.

Wird es schützend an einer Mauer oder Hauswand gelagert, sollte daher auch auf einen etwa handbreiten Abstand von fünf bis zehn Zentimeter geachtet werden, sodass Luft in der Lücke zirkulieren kann.

Holzscheite kann man zum Trocknen in verschiedenen Vorrichtungen lagern.
Holzscheite kann man zum Trocknen in verschiedenen Vorrichtungen lagern.  © 123RF/jockermaxdj

Brennholz trocken lagern

Wer Brennholz trocknen will, sollte es natürlich auch trocken und geschützt lagern.

Die Wetterseite eines Hauses, in Deutschland in der Regel die Westseite, eignet sich daher eher weniger, um Brennholz zu lagern.

Zum Schutz vor Niederschlag kann das Holz unter einem Abdach gelagert werden. Alternativ kann auch eine Plane für Schutz sorgen. Diese darf allerdings nicht bis zum Boden reichen und sollte an niederschlagsfreien Tagen abgenommen werden.

Nicht zu vergessen ist ein trockener Boden als Schutz von unten. Statt feuchtem Erdboden bieten sich Pflastersteine an, von denen Wasser ablaufen kann, aber auch Folien, Bitumenplatten und Europaletten schützen von unten.

Brennholz trocknen: stapeln oder schütten?

Hat man den passenden Platz gefunden, kann man die Holzscheite stapeln oder aufschütten. Ersteres ist dabei besonders ästhetisch und vor allem platzsparend.

Es lohnt sich jedoch, das Brennholz, beispielsweise in einer Gitterbox, aufzuschütten. Auf diese Weise sind die Scheite besser belüftet und trocken schneller.

Wer also speziell auf der Suche nach Methoden ist, sein nasses Holz schnell zu trocknen, sollte es locker aufgeschüttet lagern.

Ob effektiv in eine Gitterbox geschüttet oder ästhetisch in der Holzmiete - Brennholz kann man vielfältig lagern.
Ob effektiv in eine Gitterbox geschüttet oder ästhetisch in der Holzmiete - Brennholz kann man vielfältig lagern.  © 123RF/alisbalb

Warum muss man Brennholz trocknen?

Laut Bundesimmissionsschutzverordnung ist das Verheizen von Brennholz mit über 25 Prozent Feuchtigkeit verboten.

Bei dem Verbrennen von feuchtem Holz entstehen nämlich Stoffe, die dem Kamin, der Umwelt und der Gesundheit schaden. Je mehr Feuchtigkeit im Brennholz, desto mehr Kohlenwasserstoff und Kohlenmonoxid wird freigesetzt.

Auch Staubpartikel werden bei erhöhter Ruß- und Rauchbildung frei, greifen den Kamin und Schornstein an oder verstopfen ihn.

Mit einem Holzfeuchtemessgerät kann man die Feuchtigkeit ermitteln. Erhältlich sind sie zu erschwinglichen Preisen im Baumarkt.

Sobald das Holz trocken ist, sollte es auch verbrannt werden, da es mit der Zeit an Brennwert verliert.

Mit einem Holzfeuchtemesser kann man sichergehen, dass das Brennholz trocken genug zum Verbrennen ist.
Mit einem Holzfeuchtemesser kann man sichergehen, dass das Brennholz trocken genug zum Verbrennen ist.  © 123rf/vitaliyukr

Fazit

Brennholz kann bis zu drei Jahre getrocknet werden müssen, um überschüssige Feuchtigkeit loszuwerden. Je nach Holzart, Lagerung und Bedingungen kann die Trocknung jedoch auch nur Monate dauern. Wichtig ist jedoch, dass der Feuchtegrad am Ende unter 25 Prozent liegt.

Titelfoto: Unsplash/Kelsey Todd

Mehr zum Thema Gartenarbeit im Herbst: