Jetzt ernten, später genießen? So sollte man Zwiebeln ernten und lagern
Damit die Zwiebeln lange frisch bleiben und nicht zu faulen beginnen, gibt es schon vor der Lagerung einiges zu beachten. TAG24 verrät, wie Du Zwiebeln ernten und lagern solltest, um lange etwas von ihnen zu haben.
Ähnliche Ratgeber findest Du in der Rubrik "Gartengestaltung".
Egal um welches Gericht es sich handelt, Zwiebeln gehören einfach zu fast jedem herzhaften Rezept dazu.
Bei diesem häufigen Einsatz und dem hohen Konsum ist es praktisch, die eigenen Zwiebeln anzubauen.
Dank verschiedener Sorten, die sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten kultivieren lassen, kann man sich als Selbstversorger sogar das ganze Jahr über mit Zwiebeln versorgen.
Dafür gibt es aber einiges bei der Ernte und Lagerung zu beachten.
Sollen die Zwiebeln möglichst lange halten, gehört zwischen dem richtigen Ernten und Lagern außerdem das Trocknen der Zwiebeln dazu.
Wann kann man Zwiebeln ernten? Worauf sollte man achten bevor man Zwiebeln lagert?
Infos für Schnellleser:
- Damit sie sich möglichst lange halten, muss man die Zwiebel richtig ernten und lagern.
- Geerntet werden Zwiebeln erst, wenn sich das Laub verfärbt, welkt und umknickt.
- Damit es eingelagert nicht zu schimmeln beginnt, sollte es davor gut getrocknet werden.
- Gelagert werden Zwiebeln dann trocken, dunkel und kühl - jedoch nicht im Kühlschrank.
Wann kann man Zwiebeln ernten?
Wann man Zwiebeln ernten kann, ist abhängig vom Zeitpunkt der Aussaat.
Generell gibt es Winter- und Sommersteckzwiebeln, sodass man sowohl ab spätem Frühling als auch im Spätsommer Zwiebeln ernten kann.
Von der Aussaat dauert es zudem mindestens vier Monate, bis die Zwiebeln erntebereit sind.
Zu früh sollte man sie nicht ernten, damit sie lagerfähig und somit lange haltbar sind.
Erkennen kann man ihre Erntereife daran, dass das Zwiebelgrün welk aussieht. Je unansehnlicher die Pflanze ist, desto erntereifer ist sie, denn die Nährstoffe aus dem Grün werden nun von der Frucht eingezogen.
Achte daher darauf, dass etwa zwei Drittel des Zwiebelgrüns gelb bis braun sind und es umgeknickt ist.
So geht man bei der Zwiebelernte vor
Anders als gelegentlich empfohlen, sollte man das Zwiebelgrün vor der Ernte nicht umtreten und abknicken, um die Reife zu fördern. Dabei sorgt man eher für eine Notreife, die die Pflanze zu früh austreiben oder sogar von innen faulen lässt, was für eine längere Lagerung problematisch wäre.
Stattdessen kann man die Erde um die Zwiebel etwas lockern, um den Kontakt der Wurzeln zum Boden zu reduzieren. Da sie keine Nährstoffe mehr aus diesem aufnehmen, müssen sie diese aus dem Laub entziehen.
Am besten wartet man mit der Ernte auf trockenes Wetter, da bei regnerischem Wetter das Nachtrocknen erschwert wird und es zu Schimmelbildung kommen kann.
Zum Ernten kann das Gemüse mit Laub aus der Erde herausgezogen oder mit einer Grabegabel aus der Erde gehoben werden.
Zwiebeln trocknen: Nach der Ernte ist vor der Lagerung
Zur Haltbarkeit des Vorrats an Zwiebeln sollte man diese vor der Einlagerung trocknen lassen und sie somit lagerfähig machen.
Dadurch sinkt der Wassergehalt in den äußeren Zwiebelhäuten, die Schalen werden fest und das Gemüse weniger anfällig für Fäule oder Schädlinge.
Bei Trockenheit kann man sie nach der Ernte ausgebreitet auf dem Beet liegen lassen oder sie auf einem Holzrost ausbreiten.
Alternativ kann man das Laub zu Zöpfen zusammenbinden und die Zwiebeln an einem sonnigen Ort aufhängen.
Auch ein überdachter Balkon oder ein Vordach im Garten eignet sich, um die Zwiebeln zum Nachtrocknen aufzuhängen.
Mindestens eine bis zwei Wochen sollte man ihnen dafür geben. Ausreichend trocken sind sie, sobald sich das Laub problemlos mit der Hand abdrehen lässt.
So sollte man die Zwiebeln lagern
Von Wurzeln und Laub getrennt werden die Zwiebeln in Netzen oder luftdurchlässigen Körben aufbewahrt.
Zwiebeln sollten bei etwa vier bis zehn Grad Celsius gelagert werden. Der Ort sollte zudem dunkel, trocken sowie luftig sein, sodass das Gemüse weder neu austreibt noch schimmeln kann.
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Geeignet sind daher oft kühle Speisekammern und Dachböden sowie keine zu feuchten Keller.
Es lohnt sich zudem, gelegentlich die Zwiebeln auf faule Stellen zu kontrollieren, diese zu entsorgen und gegebenenfalls angeschlagene Zwiebeln zuerst zu verarbeiten.
Wird das Gemüse richtig gelagert, hält es sich so jedoch für einige Monate.
Zwiebeln lagern: Vermeide diese Fehler
Folgende häufige Fehler sollte man vermeiden, um möglichst lange von frischen und aromatischen Zwiebeln zu profitieren.
- Zwiebeln im Kühlschrank lagern
Die Luftfeuchtigkeit macht sie weich. Außerdem verliert sie an Geschmack. Zusätzlich breitet sich der Geruch im Kühlschrank aus.
Ausnahme: bereits geschälte oder schon angeschnittene Zwiebeln. Bedecke die Schnittfläche mit Frischhaltefolie oder lege sie in eine Plastikdose. Die angebrochene Zwiebel kann auch kleingeschnitten und eingefroren werden.
- Zwiebeln in Alufolie wickeln
Die Folie reagiert mit der Zwiebel, die Teile des Aluminiums aufnimmt. Dadurch wird auch der Geschmack metallisch.
- Zwiebel zu hell lagern
Die Zwiebeln treiben aus, wodurch die Frucht selbst Geschmack verliert und dann ganz abbaut.
- Zwiebel luftdicht verpacken
Ohne Lüftungsschlitze entweicht die Feuchtigkeit nicht. Dadurch wird die Zwiebel zu feucht und kann zu schimmeln beginnen. Faulig oder schimmelig ist sie nicht mehr genießbar.
- Zwiebeln neben Kartoffeln lagern
Die Zwiebeln nehmen die Feuchtigkeit der Kartoffeln auf und drohen schneller zu schimmeln.
Fazit
Aus der Erde in den Kühlschrank? Nur bei gewissen Bedingungen lassen sich die Zwiebeln über Monate konservieren. Unter Bedacht einiger Hinweise lassen sich Zwiebeln ganz leicht ernten und lagern.
Titelfoto: 123RF/vtkachenko