Diese trockenresistente Pflanzen blühen trotz Trockenheit im Garten
Vielen (Hobby-)Gärtner fällt es zunehmend schwer, ihren Garten und ihre Pflanzen zu bewässern. Immer öfter auftretende Hitzewellen und längere Trockenperioden setzen vor allem eines voraus: Anpassung. Genau dabei kommen trockenresistente Pflanzen ins Spiel.
Weitere Tipps für unterschiedliche Gärten findest Du im Gartengestaltungsratgeber.
Gartenpflanzen, die wenig Wasser brauchen
Verschiedene Pflanzen haben ganz unterschiedliche Anforderungen. Sehen die Gewächse jedoch nicht mehr ganz frisch und vital aus, liegt es häufig an unzureichender Bewässerung. Gerade in immer trockener werdenden Sommern ist Wasser eine wertvolle, bei Hitze mancherorts sogar nur eingeschränkt nutzbare Ressource.
Ob für die Optik, tierische Gartenbewohner, oder das (Mikro-)Klima - auf einen farbenfrohen Garten muss und sollte man dennoch nicht verzichten. Glücklicherweise gibt es mit Pflanzen, die Trockenheit vertragen und sogar zum Gedeihen benötigten, einige Überlebenskünstler.
Tatsächlich existieren zahlreiche Pflanzen für Trockenheit. Während Rasen gegossen und gepflegt werden muss, können Kräuterwiesen, trockenliebende Bodendecker oder trockenresistente Sträucher und Bäume die Erde vor dem Austrocknen bewahren und selbst hoher Trockenheit standhalten.
Auch als Prärie- oder Steingarten angelegt sind die Pflanzen robuste Nahrungsquellen und bieten Unterschlupf für Kleintiere wie Eidechsen und Reptilien.
Welche Pflanzen vertragen viel Sonne und Trockenheit und eignen sich daher als Pflanzen für trockenen Boden? Ob Stauden, Sträucher oder Bäume, einige tolle trockenresistente Pflanzen für sonnige sowie schattige Plätze präsentiert dieser Ratgeber.
Infos für Schnellleser:
- Es gibt viele Pflanzen, die Trockenheit ohne große Bedürfnisse gut vertragen.
- Für den eigenen Garten eignen sich z. B. spezielle Gräser, Stauden und Bäume.
- Steinkraut, Katzenminze und Wildrosen sind nur drei von vielen trockenresistenten Pflanzen.
- Auch diese Pflanzen müssen in gewissem Maß gepflegt werden.
Stauden, die Trockenheit vertragen
Trockenresistente Stauden sind nicht nur ästhetische Schattenspender, sondern versorgen Insekten und Vögel in trockenen Gärten mit Nahrung und bieten Unterschlupf. Diese Pflanzen für trockene, sonnige Standorte erkennt man häufig an ihren dicken, fleischigen und wasserspeichernden Blättern.
Wassersparend machen die Pflanzen auch die leicht behaarten oder filzigen Blätter, die eine Verdunstung verhindern, aber auch manchmal die grau-silbrige Färbung, die Sonnenlicht reflektiert.
Auch kleine nadelartige Blätter erlauben nur wenig Verdunstung und sind charakteristisch für trockenresistente Pflanzen.
Pflanzen für trockene und sonnige Standorte
Pflanzen für trockenen Boden und sonnige Standorte sind beispielsweise die folgenden.
Duftnessel
Gut geeignet für ein sonniges Staudenbeet mit durchlässiger, trockener, aber nährstoffreicher Erde ist die Duftnessel. Hinsichtlich der Erde gilt zudem: Je trockener sie ist, desto winterhärter ist die Pflanze.
Die meist blau-violetten Blütenkerzen der Duftnessel sind nicht nur ein lange blühender Hingucker, sondern ziehen auch Bienen und Schmetterlinge an.
Steinkraut
Das Steinkraut ist ein weiterer robuster Hingucker und setzt mit seinen Blüten nicht nur viele gelbe Akzente, sondern duftet auch herrlich. Es ist anspruchslos und wächst sogar in Trockenmauern und anderen Ritzen und Fugen, eignet sich aber auch als Bodendecker.
Zudem ist es insbesondere für Kiesflächen oder Steingärten geeignet, da es dort Bienen mit Nektar versorgt. Gepflegt werden muss Steinkraut in der Regel kaum, da es nicht gegossen wird und nährstoffarme Erde verträgt.
Katzenminze
Ebenfalls dekorativ in einem trockenen Garten ist Katzenminze. Diese glänzt mit einer langen Blütezeit, ist sowohl bei Katzen als auch Insekten beliebt und ist robust und pflegeleicht. Zum Gedeihen reicht ihr ein trockener Boden, sie verträgt jedoch auch leicht feuchte, nährstoffreiche Erde. Nicht umsonst wurde sie 2012 zur Staude des Jahres ernannt.
Weitere Pflanzen für trockene, sonnige Standorte sind:
- Steppensalbei,
- Rote Spornblume,
- Prärie- oder Prachtkerze,
- Steinquendel,
- Gestreiftes Reitgras,
- Steppenkerze,
- Blaukissen,
- Pyrenäenaster.
Pflanzen für trockene und schattige Standorte
Besonders herausfordernd sind trockene, schattige Standorte, denn meist sind Pflanzen im Schatten an feuchten Boden gewöhnt. Nichtsdestotrotz existieren auch für diese Bedingungen einige geeignete Pflanzen.
Balkan-Wolfsmilch
Die Balkan-Wolfsmilch hat verdickte Stängel und Blätter, durch die sie Wasser speichern kann. Das macht die Pflanze trockenresistent und lässt sie sogar in trockenen und felsigen Bergregionen und Halbwüsten gedeihen. Die wintergrüne Pflanze wird im Frühling dank gelb-grüner, strahlender Blüten noch dekorativer.
Stinkende Nieswurz
Obwohl die Stinkende Nieswurz nicht sehr anziehend klingt, ist sie ein echter Hingucker im trockenen Garten. Zu ihren dunkelgrünen Blättern trägt sie außerdem leuchtend grün-gelbliche Hochblätter sowie interessante grüngelbe Blüten mit rotem Rand.
Ihren Namen erhält sie aufgrund des etwas unangenehmen Geruchs, wenn man die Blätter zwischen den Fingern reibt. Die Nieswurz ist pflegeleicht und wächst am besten ungestört, an trockenen und sogar steinigen Hängen.
Blaurote Steinsame
Ebenso robust wie dekorativ ist die Blaurote Steinsame. Den Namen erhält sie durch ihren Farbwechsel von purpurrot zu leuchtendem Blau. Sie ist recht anspruchslos und gedeiht sogar in trockenen, kalkhaltigen Böden an kaum sonnigen Plätzen.
Trockenresistente und winterharte Pflanzen
Unter den trockenresistenten Pflanzen gibt es einige besonders robuste Überlebenskünstler, die nicht nur Hitze und Trockenheit überstehen, sondern zudem auch noch winterhart sind. Gerade wenn man mehrjährig pflegeleichte Begrünung für einen trockenen Garten sucht, sollten trockenresistente Pflanzen auch winterhart sein.
Tolle trockenresistente, winterharte Pflanzen sind die folgenden:
- Wollziest
- Fetthenne
- Schafgarbe
- Breitblatt-Phlox
- Tüpfelfarn
- Astern (außer Sommerastern)
Sträucher, die Trockenheit aushalten
Wildrosen
Exemplare dieser Art, vor allem Hunds-, Essig- oder Dünenrosen sowie kleinblütige Rosen, sind klassische Blickfänger im trockenen Garten. Sie locken nicht nur Vögel und Insekten an, sondern sind dazu robust und ziemlich pflegeleicht. Generell benötigen sie kaum Pflege und keinen Dünger. Lediglich in sehr langen Trockenperioden profitieren Wildrosen von etwas Wasser.
Ginster
Ebenfalls geeignet bei Trockenheit im Garten ist der Ginster. Auch dieser ist anspruchslos und wächst sogar in Trockenmauern und Steingärten. Daher ist er ziemlich pflegeleicht und muss nicht gegossen oder gedüngt werden. Letzteres fördert eher die Blattbildung statt der Blüte.
Möglichst viele Blüten bildet er, wenn er sonnig steht. Dann stellt er zwar keinen Nektar, aber Pollen für Bienen zur Verfügung. Ansonsten bevorzugt er sandigen, nährstoffarmen Boden.
Blasenstrauch
An warmen, sonnigen und trockenen Plätzen gedeiht ebenfalls der Blasenstrauch. Mit seinen auffallend gelben und schmetterlingsartigen Blüten ist er zwar insekten- und bienenfreundlich, trägt allerdings auch leicht giftige Früchte. Am besten geht es ihm in trockenem, sandigen Boden an einem möglichst sonnigen Standort.
Weitere trockenresistente Sträucher sind außerdem Schmetterlingsflieder sowie Feuer- und Sanddorn.
Trockenresistente Bäume
Zwetschge & Feldahorn
Insbesondere Bäume sind tolle Schattenspender. Ein Baum, der selbst nicht viel Wasser benötigt und daher auch zu den Klimawandel aushaltenden Bäumen gehört, ist die Zwetschge. Auch der Feldahorn verträgt hohe Trockenheit und Kälte bis zu minus 30 Grad, wird allerdings ziemlich groß, weswegen er nicht für jeden Garten geeignet ist.
Sehr schnell wachsende trockenresistente Bäume sind vor allem der Blauglockenbaum, aber auch der Essig- sowie der Trompetenbaum.
Pflege von trockenresistenten Pflanzen
Trockenresistente Pflanzen benötigen einen durchlässigen Boden, der Wasser bis tief in die Erde transportiert, somit eine Ausbildung längerer Wurzeln für eine unabhängigere Wasserversorgung erlaubt, und außerdem keine Staunässe zulässt.
Trockenresistent heißt nämlich nicht, dass nie gegossen werden muss. Nach dem Angießen oder regelmäßigem Gießen im ersten Jahr genügt häufig schon Niederschlag. In seltenen Fällen, beispielsweise in längeren Trockenperioden, sollte dennoch durchdringend gegossen werden - idealerweise früh morgens.
Zwischen den trockenresistenten Pflanzen kann mit Kies, Kalk- oder Basaltsplitt gemulcht werden. Eine solche etwa sieben Zentimeter dicke Schicht Mineralmulch in Lücken zwischen den Pflanzen verhindert nicht nur eine Austrocknung, sondern hält auch Unkraut fern.
Gedüngt werden muss in der Regel nicht, da die meisten Pflanzen nährstoffarmen Boden bevorzugen. Hier lohnt es sich allerdings, sich für die jeweilige Pflanze individuell zu erkundigen.
Fazit: Es gibt genügend trockenresistente Optionen für den Garten
Lange Trockenperioden und Ressourcenschonung sind noch längst kein Grund, auf einen blühenden und insektenfreundlichen Garten zu verzichten. Auch wassersparend lässt sich Dein Garten begrünen.
Passend für verschiedene Standorte hast Du die Wahl zwischen unterschiedlichen trockenresistenten Pflanzen, ob Kräuter und Gräser, Stauden, Sträucher oder Bäume.
Titelfoto: 123RF/drlange