Kann man das ganze Jahr über Topinambur ernten?

Wer die tolle Pflanze im Garten anbaut, kann theoretisch das ganze Jahr über - auch im Winter - Topinambur ernten.

Weitere beliebte Arten zur Bepflanzung sowie Tipps zum Anbau findest Du im Bereich zur Gartengestaltung.

Fast immer kann man Topinambur ernten.
Fast immer kann man Topinambur ernten.  © 123RF/kolesnikovserg

Bei Topinambur (Helianthus tuberosus), manchmal auch Erdbirne, Erdartischocke oder Diabetikerkartoffel genannt, handelt es sich um eine tolle Pflanze aus der Gattung der Sonnenblumen.

Bei der Verwandtschaft ist es nicht überraschend, dass sie ein echter Hingucker ist. Die Blume mit den lange bis in den Herbst blühenden, strahlend gelben Blüten sieht aber nicht nur toll aus.

Sie ist außerdem robust, anspruchslos, ausdauernd und ertragreich.

Die schnell wachsenden Rhizome unter der Erde bilden nämlich gesunde und essbare Knollen. Diese Knollen haben eine braune, violette bis tiefrote Schale und sind innen weiß.

Das Wurzelgemüse ist häufig ein ballaststoffreicher und kalorienarmer Kartoffelersatz.

Wie und wann man Topinambur ernten sollte, erfährst Du nun.

Wann sollte man Topinambur ernten?

Prinzipiell kann man Topinambur ganzjährig frisch ernten, sofern es frostfrei ist. Die Knolle übersteht nämlich auch den Winter bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad.

Der beste Erntezeitpunkt ist im September und Oktober, direkt nach der Hauptvegetationsphase. Dann ist das Wurzelgemüse am größten und hat den höchsten Inulingehalt.

Im Sommer ist die Ernte nicht unbedingt ratsam, da die Knollen bei Wassermangel schrumpeln und weniger aromatisch sind.

Generell ist ein regelmäßiges Ernten sinnvoll, um ein starkes Ausbreiten der wuchernden Pflanze zu verhindern.

Sie vermehrt sich nämlich vegetativ über ihre Rhizome. Erntet man diese nicht, breiten sie sich immer weiter aus.

Tipp: Nach einer Regenperiode haben die Knollen einiges an Wasser gespeichert und sind nicht schrumpelig. Dann lassen sie sich auch einfacher schälen und bleiben länger frisch.

Wie kann man Topinambur ernten?

Vor der Ernte kann man die oberirdische Pflanze mit der Gartenschere entfernen und zumindest die Stängel kürzen.

Aus leichter, lockerer Erde können die Knollen an verbliebenem Grün herausgezogen werden.

Generell wird aber eine Grabegabel etwa 20 Zentimeter neben der Pflanze unter die Knollen in der Erde eingestochen und gehebelt. Gleichzeitig kann man an den restlichen Trieben ziehen.

Einen Spaten sollte man nicht benutzen, da er die Knollen verletzen kann. Beschädigte Knollen können mit etwas Zitronensaft behandelt werden, sodass sich das Gewebe nicht braun verfärbt.

Möchte man weiterhin Topinambur aus dem eigenen Garten ernten, sollte eine Knolle zum Vermehren in der Erde gelassen werden. Aus dieser entsteht etwa das Zehnfache an Ertrag.

Will man weiterhin Topinambur ernten, sollte man eine Knolle in der Erde lassen oder erneut einpflanzen.
Will man weiterhin Topinambur ernten, sollte man eine Knolle in der Erde lassen oder erneut einpflanzen.  © 123RF/huertinadetoni

Wie kann man Topinambur lagern oder konservieren?

Das Wurzelgemüse ist leider nicht so lagerfähig wie Kartoffeln. Daher wird es am besten frisch geerntet verzehrt oder verarbeitet.

Will man die Knollen dennoch lagern, sollte man das im Kühlschrank oder im kalten und dunklen Keller - am besten eingewickelt in ein feuchtes Tuch - tun. Dort bleiben sie vier bis fünf Tage frisch. Nach etwa zwei Wochen wird das Gemüse jedoch schrumpelig.

Zum Konservieren kann man das Gemüse direkt nach der Ernte auch schälen und einfrieren.

Geschält und geschnitten kann man Topinambur auch einfrieren, um es zu konservieren.
Geschält und geschnitten kann man Topinambur auch einfrieren, um es zu konservieren.  © 123RF/olepeshkina

FAQ: Mehr Wissenswertes zum Thema "Topinambur ernten"

Wonach schmeckt Topinambur?

Topinambur kann sowohl roh als auch gekocht gegessen werden. Roh hat die knackige Knolle einen etwas bitteren und erdigen Geschmack.
Gekocht oder geröstet bekommt er ein nussiges, leicht süßliches Aroma, das an Kartoffeln, Maronen oder Artischocken erinnert.

Ist Topinambur giftig?

Topinambur ist nicht giftig. Weder die Rhizomknolle noch die Blätter enthalten Giftstoffe. Letztere werden daher auch gerne von Haustieren wie Kaninchen gefressen.
Bei empfindlichen Menschen, die Fructose auch sonst kaum verdauen oder aufnehmen können, kann der nicht verdauliche Ballaststoff Inulin in ungewohnten Mengen jedoch zu Blähungen und Durchfall führen, da durch ihn viele Darmgase (Wasserstoff, Methan und Kohlendioxid) entstehen und vermehrt Wasser in den Darm gelangt.
Daher sollten sich diese Personen langsam an den Verzehr gewöhnen.

Ist Topinambur gesund?

Topinambur enthält mit Inulin einen präbiotischen Ballaststoff, der aufquillt, sättigt, ohne den Blutzuckerspiegel zu erhöhen, und das Verdauungssystem in Bewegung hält.
Da er den Blutzuckerspiegel stabil hält, ist Topinambur besonders beliebt bei Diabetikern.
Die kalorienarme Knolle ist außerdem reich an Nährstoffen wie Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Niacin, Vitamin A, B1, B2 und C und sorgt für ein starkes Immunsystem.

Muss man Topinambur schälen?

Ob das Gemüse vor dem Verzehr geschält werden muss, ist abhängig von der Verarbeitung.
Da die Schale essbar ist, ist es beim rohen Verzehr ausreichend, sie vorher gründlich zu reinigen.
Wird die Knolle gekocht, sollte man sie vorher schälen, da die Schale sonst schnell zäh wird.

Fazit

Theoretisch fast das ganze Jahr über kann man, wenn einem nach der gesunden Knolle ist, Topinambur ernten. Vor allem aber der September und Oktober eignen sich, um das Wurzelgemüse aus der Erde zu holen.

Titelfoto: 123RF/kolesnikovserg

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