Unter Natur- und Umweltschützern ist der Zierstrauch als Gartenpflanze umstritten. Aber ist Sommerflieder verboten?

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Sommerflieder bzw. seine bekannteste Art - der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) -, sind beliebte, prächtig blühende Sträucher im Ziergarten.

Nicht nur Menschen erfreuen sich an den duftenden Blüten, auch Schmetterlinge werden nahezu magisch angezogen - daher auch der Name.

Doch die schönen Sträucher sind umstritten, in der Schweiz sogar verboten.

Warum ist der Sommerflieder umstritten? Ist der Schmetterlingsflieder tatsächlich so schädlich? Schließlich tummeln sich die Schmetterlinge nur so um ihn herum. TAG24 klärt auf.

Sommerflieder sind Neophyten, wie man gebietsfremde Pflanzen nennt. Kontrovers sind sie jedoch vor allem, da sie invasiv sind.

Seit Schmetterlingsflieder im 19. Jahrhundert von China nach Europa gebracht wurde, breitete sich das vermehrungsfreudige Gewächs immer schneller aus.

Ein Sommerflieder kann nämlich etwa drei Millionen Samen produzieren. Diese sind leicht und werden vom Wind sehr weit geweht und verbreitet. Dazu kommt, dass sie noch 40 Jahre keimfähig sind. Dadurch breiten sie sich unbeabsichtigt in der Natur aus, können so heimische Arten verdrängen und die Artenvielfalt beeinträchtigen.

Um diese zu bewahren und vor Schäden ökologischer, ökonomischer und gesundheitlicher Natur zu schützen, werden einige Pflanzenarten nicht zum Erwerb oder zum neuen Einpflanzen zugelassen.

Schmetterlingsflieder drohen also, heimische Pflanzen zu verdrängen und gefährden somit die Artenvielfalt. Aber ist der Schmetterlingsstrauch schädlich für Insekten?

Wie man an den tummelnden Schmetterlingen unschwer erkennen kann, handelt es sich bei dem Strauch dennoch um eine Nahrungsquelle für Bestäuber. Diese locken zudem weitere Tiere an.

Auch dass der Sommerflieder aufgrund von enthaltenen nikotinähnlichen Stoffen eine berauschende Wirkung auf Schmetterlinge hat und süchtig macht, wurde noch nicht wissenschaftlich belegt.

In Deutschland gibt es kein Verbot für den Kauf und das Pflanzen von Schmetterlingsflieder. Als Teil der Europäischen Union richtet sich Deutschland nach den Regeln dieser.

Das trifft auch auf die Unionsliste zu. Dabei handelt es sich um eine Auflistung von Tier- und Pflanzenarten, die durch ihre Vermehrung anderen Arten sowie Lebensräumen und ganzen Ökosystemen schaden können. Diese umfasst mindestens 88 Arten, die nicht ins Land eingeführt oder verkauft werden dürfen.

Während sich Sommerflieder noch nicht auf dieser Liste befindet, gehören unter anderem der Götterbaum, Riesenbärenklau und Drüsiges Springkraut zu den kritischen Pflanzen.

Ein zukünftiges Verbot in Deutschland ist ungewiss. Viele Umweltschutzorganisationen verlangen ein solches zum Schutz der Artenvielfalt.

Anders als in Deutschland ist das Pflanzen, und ab dem 1. September 2024 auch der Verkauf von Schmetterlingsflieder, in der Schweiz verboten.

Die Schwarze Liste der Schweiz zählt außerdem auch Japanischen Bambus, den Blauglockenbaum sowie Kirschlorbeer auf.

Wer einen Sommerflieder im Garten hat, muss ihn zum Schutz der Artenvielfalt nicht ausreißen, sondern kann verhindern, dass er sich ausbreitet.

Um eine Ausbreitung zu verhindern, kappt man direkt nach der Blüte die Blütenstände, sodass sich keine Samen bilden können.

Nicht nur der Schmetterlingsstrauch lockt die hübschen Falter in den Garten. Wer Insekten wie Schmetterlinge in seinem Garten schwirren sehen möchte, kann beispielsweise eine Wildblumenwiese anlegen.

Heimische Alternativen zum Sommerflieder, die zum gleichen Zeitpunkt blühen, sind außerdem Echter Baldrian, Blutweiderich oder Gewöhnlicher Wasserdost. Diese locken Schmetterlinge nicht nur mit ihrem Nektar an, sondern dienen auch als Futterplatz für Raupen.

Auch Fenchel und Thymian sowie Brennnesseln und Fetthenne eignen sich, um Raupen anzusiedeln.

Fazit

Anders als in der Schweiz sind in Deutschland Sommerflieder nicht verboten. Dennoch wird ihr Kultivieren aufgrund der schnellen, unbeabsichtigten Vermehrung kritisiert, denn diese gefährdet die heimische Artenvielfalt.

Will man Schmetterlingen mit ihnen weiterhin eine Nahrungsquelle bieten, ohne die Artenvielfalt weiter zu bedrohen, kann man die Blüten rechtzeitig abschneiden, um eine Samenbildung zu verhindern.