Bevor man Rosenkohl ernten kann, muss man darauf warten
Wenn sich die meisten anderen Pflanzen zurückgezogen haben, kann man im Winter immer noch Rosenkohl ernten.
Weitere Infos rund ums Säen, Pflanzen und Ernten findest Du im Ratgeber zu Gartengestaltung.
Du möchtest Dich das Jahr über mit eigenem Gemüse versorgen? Dann darf Rosenkohl im Garten nicht fehlen.
Als winterfestes Wintergemüse ist es so gut wie unverzichtbar im Selbstversorgergarten. Temperaturen von bis zu Minus 15 Grad übersteht die Pflanze problemlos und kann daher im Beet überwintern und über die Wintermonate für frisches Gemüse sorgen.
Wird es doch mal eisiger, kann man es mit beispielsweise Stroh oder Vlies an einem geschützten Standort vor Kälteschäden schützen.
Rosenkohl ist übrigens nicht nur das Vitamin-C-reichste Wintergemüse, sondern außerdem kalorienarm und enthält dennoch eine Menge an pflanzlichem Eiweiß, B-Vitaminen und Mineralien wie Eisen, Kalzium und Magnesium.
Wann Rosenkohl reif ist und man ihn ernten kann, und wie man Rosenkohl erntet und lagert, erfährst Du nun.
Wann kann man Rosenkohl ernten?
Verschiedene Sorten haben leicht unterschiedliche Erntezeitpunkte. Generell erntet man Rosenkohl jedoch ab Herbst bis in den Spätwinter - also etwa von November bis März.
Am aromatischsten soll das Kohlgemüse nämlich erst nach dem ersten Frost sein - heißt es häufig zumindest. So ganz stimmt das aber nicht.
Dass sie ihren nussig-süßlichen Geschmack erst im Winter erhalten, ist soweit ganz richtig.
Korrekter ist jedoch die Erklärung, dass das Gemüse eine längere Periode in niedrigen Temperaturen benötigt. In dieser betreibt die Rosenkohlpflanze weiterhin Photosynthese, wodurch Glukose (Traubenzucker) gebildet wird.
Ein anderer Prozess, bei dem der Zucker in Stärke umgewandelt wird, ist durch die Kälte jedoch gehemmt, sodass sich die Zuckerstoffe in den Knospen anreichern und das Kohlgemüse weniger bitter und dafür süßer machen.
Im Gefrierschrank kann man diese Zuckeranreicherung jedoch nicht simulieren, denn dieser Prozess läuft nur in lebenden Pflanzen ab.
Trotz möglicher Erntezeit im Winter darf man sie dennoch nicht im gefrorenen Zustand ernten.
Erntereif sind die Röschen, wenn sie mindestens eine Walnussgröße erreicht haben und noch fest geschlossen sind.
Übrigens: Es gibt auch frühe Sorten, wie "Early Half Tall", "Nelson" und "Rosella", die keine Kälte benötigen oder sogar vertragen, und schon im September geerntet werden können und sollten.
Wie lässt sich Rosenkohl ernten?
Anders als bei anderen Kohlarten werden beim Rosenkohl nicht die Blätter, sondern die Knospen geerntet.
Sind die kleinen Röschen erntereif, können sie mit den Händen herausgebrochen werden oder der Stiel mit einer Gartenschere einen Zentimeter vom Kopf entfernt durchtrennt werden. Letzterer sowie die Blätter sollten dabei unbeschädigt bleiben, sodass sie weiterhin Nährstoffe aufnehmen können.
Geerntet wird portionsweise und nach Bedarf.
Dabei wird außerdem von unten nach oben vorgegangen. Die dicksten Knospen unten werden geerntet, während die oberen weiter reifen gelassen werden.
Wie sollte man Rosenkohl lagern?
Da nach Bedarf geerntet werden kann, muss man Rosenkohl nicht einlagern.
In einem feuchten Tuch eingewickelt halten sie jedoch einige Tage im Kühlschrank.
Große Ernten kann man außerdem einfrieren. Dazu wird das Gemüse geputzt und die äußeren Blätter entfernt. Anschließend werden sie in etwas gesalzenem Wasser blanchiert, sodass sowohl die Farbe als auch das Aroma nach weiterer Verarbeitung erhalten bleiben. Dann werden sie mit kaltem Wasser abgeschreckt und einzeln vorgefrostet. Auf diese Weise bleiben sie nicht aneinanderkleben und verklumpen auch nicht.
Erst dann kommen sie gemeinsam in einem Behälter ins Tiefkühlfach.
Mehr zum Thema erfährst Du in diesem Artikel: Rosenkohl einfrieren: Der Quick Tipp für frisches Gemüse.
Tipp: Zur Verarbeitung sollten sie dann direkt in kochendes Wasser, anstatt sie vorher auftauen zu lassen, da sie sonst matschig werden.
Fazit
Rosenkohl wird portionsweise nach Bedarf geerntet. Am ausgeprägtesten ist das süßliche Aroma, wenn sich aufgrund der Fotosynthese bei Kälte Zucker statt Stärke in den Knospen angereichert hat.
Titelfoto: 123RF/ibrahimkavus