Bei scheinbar endlosem Klopfen an der Hauswand kann man so den Specht vertreiben
Hast Du ständiges Klopfen an der Hauswand? Bevor sich der Vogel einnistet, kann man den Specht vertreiben.
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Was wir im Wald bewundern und als Ambiente bejubeln, ist im eigenen Heim oft unwillkommen. Dazu gehört auch ständiges Klopfen eines Spechts an der Hauswand.
Spechte klopfen an Holz, um nach Nahrung wie Insekten zu suchen, Höhlen als Unterschlupf zu bauen, ihr Revier zu markieren oder Weibchen während der Balz anzulocken.
Aufgrund des rauen Putzes, der häufig an Rinde erinnert, und des hohlen Klangs, findet man die Vögel nicht selten auch an gedämmten Hauswänden.
Das Hämmern geht dem einen oder anderen nicht nur irgendwann gehörig auf die Nerven, es hinterlässt auch unästhetische Löcher und gegebenenfalls Schäden in der Fassade sowie Dämmung.
Durch Schäden in der Wand kann nämlich Feuchtigkeit eindringen, die Wärmedämmung beeinträchtigen und die Schimmelbildung fördern.
Kann man einen Specht dauerhaft vertreiben?
So kann man den Specht vertreiben
Vergrämen kann man den Specht am besten, wenn er an dem jeweiligen Ort einfach keine Ruhe findet. Nerven kann man ihn beispielsweise mit Geräuschen oder Licht. Was der Specht noch nicht mag, erfährst Du nun.
Mit Vogelscheuchen und Attrappen den Specht verscheuchen
Effektiv einen Specht am Haus vertreiben kann man unter anderem mit Attrappen ihrer natürlichen Feinde. So lassen sich falsche Uhus, Habichte oder Sperber aufstellen oder -hängen, um die Spechte zu verjagen.
Aber auch eine Spechtattrappe kann dem Klopfer signalisieren, dass er dort keinen Platz mehr findet.
Um einen Gewöhnungseffekt zu verhindern, sollte man gelegentlich die Position der Attrappen verändern, sodass die Spechte sie weiterhin als Gefahr wahrnehmen.
Man kann die Vögel aber auch mit Bewegung in die Flucht treiben. Im akuten Fall kann man Tücher herumwedeln.
Hilfreich sind oft aber auch Papierwimpel, Ketten aus Flatterbändern oder Ähnliches.
Mit Licht den Specht verjagen
Auch mit Licht kann man eventuell den Specht an der Hauswand verjagen. Ein grüner Laserstrahl löst in den Vögeln in der Regel den Fluchtinstinkt aus, aber auch eine Taschenlampe kann bereits hilfreich sein.
Alternativ kann man alte CDs in die Sonne hängen, die durchgängig Lichtreflexe senden und den Specht vertreiben. Alufolie eignet sich dafür ebenfalls - auch wenn diese Maßnahme weniger ästhetisch ist.
Geräusche gegen den Specht am Haus
Mit Lärm kann man ebenfalls einen Specht am Haus loswerden. Stört man sich an dem Tier, kann man klopfen, klatschen oder trommeln, um es zu verjagen.
Auch ein Windspiel kann es verschrecken und vom Klopfen an der Hauswand abhalten.
Erhältlich ist außerdem ein Vogelschreck. Dieser imitiert entweder Geräusche von natürlichen Feinden oder aber Warn- und Angstlaute von Artgenossen und hält den Specht somit fern.
Eine nutzlose Maßnahme ist dagegen das Aufstellen eines Tierschrecks mit Ultraschall. Vögel können diesen nämlich gar nicht hören.
Darf man Spechtlöcher verschließen?
Um Schäden - auch in den Wänden - zu verhindern, sollte man die Löcher möglichst zeitig wieder verschließen. Das ist jedoch nur möglich, sofern darin nicht genistet und gebrütet wird, man den Tieren dabei also nicht schadet.
Da die Vögel unter Naturschutz stehen, darf ihnen kein Schaden zugefügt werden. Den Specht vergiften darf man aus diesem Grund auch auf keinen Fall.
Bei Zweifeln kann man sich auch an die Naturschutzbehörde wenden.
Dem Specht am Haus vorbeugen
Will man einen Specht dauerhaft vertreiben, sollte man von vornherein verhindern, dass er erneut an die Hauswand fliegt und sich dort festkrallt. Dazu kann man zum einen die Fassaden begrünen. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang besonders engmaschige Rankhilfen.
Bietet man Spechten eine Alternative in Form einer Nistmöglichkeit und Nahrungsquelle, beispielsweise eine Nisthöhle oder ein Futterhaus mit Rindertalg, bleiben sie der Hausfassade ebenfalls fern.
Zusätzlich kann man die Fassaden so gestalten, dass sie von Spechten nicht angeflogen werden können oder sie mit ihrem Schnabel nicht hineinhacken können. Insbesondere die Hausecken werden von den Spechten primär angeflogen und können daher von stärkerem und glatterem Putz profitieren, an dem sich die Vögel nicht so gut krallen können wie an rauen Oberflächen.
Auch Fassaden mit glatten Schichten aus Acryl, Kunststoff, Metall, oder glatten Faserzementplatten sind sicher vor klopfenden Spechten.
Mit Arbeiten an der Fassadenverkleidung sollte man jedoch am besten bis mindestens September warten, bis die Brutzeit endgültig vorbei ist.
Fazit
Will man seine Fassade vor weiteren Schäden durch Spechtklopfen schützen, gibt es einige Maßnahmen, mit denen man den Specht vertreiben kann.
Da verschiedene Tiere unterschiedlich reagieren können oder sich an die scheinbare Bedrohung gewöhnen können, kann es sein, dass man einige Methoden ausprobieren muss, bevor man erfolgreich ist.
Titelfoto: dpa/Soeren Stache