Molche im Teich: Sollte man die kleinen Wasserdrachen ansiedeln?

Wünschst Du Dir etwas mehr Leben im Garten? Ganz einfach wird ein Garten zum Biotop. Was folgt, sind nicht selten Molche im Teich.

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Der Teichmolch ist der häufigste Molch in Deutschland.
Der Teichmolch ist der häufigste Molch in Deutschland.  © 123RF/finkelsen

Molche sind kleine Amphibien, auch Lurche genannt, die sowohl im Wasser als auch an Land leben. Grund dafür ist ein Habitatwechsel im Frühling, in dem sie in Gewässer ziehen, sowie zum Herbst, in dem sie sich an Land begeben.

Von den putzigen Wesen gibt es in Deutschland fünf Arten. Am häufigsten ist der Teichmolch anzutreffen. Ebenfalls weit verbreitet sind Bergmolch, der Fadenmolch und der Kammmolch.

Insbesondere der Letztere ist in Deutschland jedoch teilweise stark gefährdet. Schuld daran ist unter anderem ein zurückgehender Lebensraum. Immer weniger zugängliche und geeignete Gewässer stehen ihnen zur Verfügung.

Molche werden je nach Art und Geschlecht etwa acht bis 12 Zentimeter lang, männliche Kammmolche auch bis zu 18, die Weibchen sogar bis zu 20 Zentimetern.

Aber ist ein Molch im Garten gut oder schlecht? Sollte man sie im Teich ansiedeln? Was fressen Molche im Teich?

Ist ein Molch im Teich gut oder schlecht?

Molche sind ein wichtiger Bestandteil eines ausgeglichenen Ökosystems.

Sie ernähren sich im Wasser von Mücken- und Fliegenlarven, Wasserflöhen und -asseln, Schwimmkäfern, Muschelkrebsen und Ringelwürmern. An Land fressen sie unter anderem Spinnen, Käfer, Schnecken, Asseln sowie Insektenlarven.

Sie regulieren somit den Mückenbestand, halten aber auch andere Schädlinge unter Kontrolle. Damit tun sie ihren Teil zur Förderung der Artenvielfalt.

Für uns Menschen stellen sie keinerlei Gefahr dar, denn sie sind nicht giftig und komplett ungefährlich.

Molche im Garten sind also sehr willkommene Nützlinge und gern gesehene Bewohner naturnaher Gärten.

Wie kann man Molche im Teich ansiedeln?

Finden Molche während ihrer Landphase einen habitablen Lebensraum, in dem sie sich wohlfühlen, lassen sie sich dort nieder und vermehren sich.

Will man Molche im Teich ansiedeln, sollte man seinen besonnten oder halbschattigen Gartenteich also molchfreundlich und naturnah gestalten.

Dazu gehören Rückzugsmöglichkeiten und Verstecke, wo sie vor Fressfeinden, wie Vögeln, geschützt sind. Das können zum Beispiel Steine, Wasserpflanzen und Wurzeln sein. Aber auch im Teich selbst sind feinblättrige Pflanzen von Bedeutung.

Fische gehören dagegen nicht in einen Molchteich, denn sie würden die Lurche jagen und vertreiben.

Ein Molchteich sollte etwa 60 bis 80 Zentimeter tief sein, außerdem eine Flachwasserzone sowie eine noch tiefere Tiefwasserzone zum Laichen und gegebenenfalls Überwintern haben. Eine Ausstiegshilfe, ein seichter Übergang, ermöglicht ihnen den einfachen Zugang in den flachen Uferbereich.

Fertigteiche aus dem Baufachgeschäft haben häufig zu steile Wände und sind daher oft nicht geeignet, um Molche anzusiedeln.

An den Teich angrenzend sollte die Umgebung feucht und geschützt sein. Totholz oder eine Steinmauer dienen unter anderem ebenfalls als Versteckmöglichkeit und Winterquartier.

Fühlen sich die Molche wohl, kommen sie in den folgenden Jahren immer wieder zurück.

Übrigens: Molche stehen unter Naturschutz. Sie zu fangen und aus ihrem Lebensraum, einem Teich in freier Natur, zu entnehmen, ist daher nicht erlaubt.

Wie können Molche im Teich überwintern?

Molche gehören zu den wechselwarmen Tieren. Im Winter fallen sie in eine Kältestarre. Ihr Atem und Herzschlag verlangsamen sich drastisch und sie müssen nicht mehr fressen. Zum Überwintern sind sie in der Regel an Land in einem geeigneten geschützten Winterquartier.

Gelegentlich überwintern einige Tiere auch im Wasser. Das ist kein Problem, solange der Teich mindestens 80 Zentimeter tief ist und nicht vollständig gefrieren kann.

Im Frühling werden in Laichgewässer Eier abgelegt, aus denen bei etwa acht Grad Wassertemperatur Larven schlüpfen.

Den Sommer verbringen Molche im Teich. Zum Überwintern gehen sie in der Regel jedoch an Land.
Den Sommer verbringen Molche im Teich. Zum Überwintern gehen sie in der Regel jedoch an Land.  © 123RF/creativenature

Fazit

Molche sind nützliche Gartenbewohner. Sie bedürfen keiner Pflege, müssen anders als Fische nicht gefüttert werden, und machen sich durch das Vertilgen von Schädlingen und lästigen Insekten nützlich.

Will man sie im Gartenteich ansiedeln, sollte man diesen so verlockend und molchfreundlich wie möglich gestalten. Ist man erfolgreich, kann man sich über Jahre an ihnen erfreuen.

Titelfoto: 123RF/finkelsen

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