Im Herbst unterbrechen Laubbläser gelegentlich die herbstlich harmonische Ruhe. Das mag nervig sein. Aber sind Laubbläser auch schädlich?

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Darauf haben viele schon sehnlichst gewartet: die Herbstzeit mit dunkleren und kälteren Tage, gemütliche Stimmung durch kuschelige Wollpullis und warme Getränke, und buntes Laub, dass mit der Zeit von den Bäumen segelt.

Obwohl die Blätter für viele zur Herbstästhetik gehören, werden sie häufig schnell von Gehwegen und Co. beseitigt. Das dient vor allem der Sicherheit. Das nasse Herbstlaub wird schnell sehr glatt und rutschig und zur Sturzgefahr.

Bevor man darauf ausrutschen kann, wird zur Beseitigung oft zum Laubsauger gegriffen. Dieser saugt die Blätter ein und schreddert sie. Alternativ gibt es auch Laubbläser, die die Blätter mit über 250 km/h aus dem Weg pusten.

Welchen Schaden man dabei anrichtet, ist vielen nicht bewusst. Warum Laubbläser schädlich sind, erfährst Du nun.

Tatsächlich gibt es einige Gründe, warum Laubsauger und -bläser schädlich für die Umwelt, die Artenvielfalt sowie für uns und unsere Gesundheit sind.

Ob angehäuft als Laubhaufen oder nicht - die Blätter bieten Insekten und Kleintieren wie Igeln, Mäusen sowie Fröschen und Molchen einen Lebensraum.

Werden sie weggepustet oder aufgesaugt und zerstört, verlieren die Tiere diesen Unterschlupf und werden vertrieben.

Gleichzeitig handelt es sich bei dem Laub um wichtige Nahrung der Wildtiere vor dem Winter.

Auch sie wird den verschiedenen Tierarten genommen.

Beim Aufsaugen und Zerhäckseln werden aber nicht nur Pflanzenreste wie Laub zerschreddert, auch Pflanzensamen werden zerstört.

Laubbläser pusten Samen dagegen fort, bevor sie keimen können. Das sorgt dafür, dass keine Jungpflanzen austreiben.

Somit sind Laubsauger und -bläser hinderlich für den Artenschutz.

Nicht nur indirekt durch die Zerstörung des Lebensraums und der Nahrungsquellen werden Wildtiere getötet. Neben Laub werden auch Insekten oder sogar Kleintiere im Laubsauger zerschreddert.

Der Laubbläser fegt mit einer Geschwindigkeit von über 250 km/h und schleudert dabei kleine Tiere durch die Luft.

Wird das Laub von Laubsaugern beseitigt, kann es nicht von Kleinstlebewesen zersetzt werden und verrotten.

Daher entsteht kein wertvoller Humus, der wichtige Nährstoffe für den Boden geliefert hätte.

Laub dient als Mulchschicht auf Beeten oder um Bäumen und Sträuchern, um Wurzeln und den Boden vor Frost und eisiger Kälte zu schützen. Außerdem bewahrt es den Boden davor, dass obere Bodenschichten durch Wind und Wasser abgetragen werden.

Entfernt man das Laub mithilfe eines Laubbläsers, fehlt die schützende Schicht.

Der Verbrennungsmotor von Laubbläsern sorgt für beträchtliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid. Diese schaden sowohl der Umwelt als auch der Gesundheit.

Aber auch Feinstaub, Pollen sowie schädliche Sporen und Bakterien aus Tierkot werden aufgewirbelt und gelangen in die Lunge.

Apropos Gesundheit: Laubbläser sind auch aufgrund ihrer enormen Lautstärke schädlich. Mit einem Schallpegel von über 100 Dezibel sind die Geräte so laut wie ein Presslufthammer. Die Nutzung kann auf Dauer und ohne Schutz zu einem Hörschaden führen.

Bist Du genervt von Laubbläsern in Wohngebieten? Dann stelle Dir vor, wie laut es für Tiere sein muss, die die Geräte direkt in ihrem Wohnzimmer haben.

Die Lärmbelästigung ist nicht nur schlecht für uns, sondern stört Tiere in ihrem Winterquartier oder weckt sie gar aus ihrem Winterschlaf.

Laut BMUV (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) können Laubbläser aufgrund von "europa- und wettbewerbsrechtlichen Gründen" nicht verboten werden.

Ganz uneingeschränkt dürfen die Geräte dennoch nicht genutzt werden. Aufgrund der Lautstärke gibt es geregelte Betriebszeiten.

An Sonn- und Feiertagen ist die Nutzung nach der Geräte- und Lärmschutzverordnung beispielsweise verboten. Auch an Werktagen ist der Einsatz mittags von 13 bis 15 Uhr sowie während der Nachtruhe von 18 bis 9 Uhr nicht gestattet.

Genauere Regelungen können jedoch auch durch einzelne Bundesländer oder Kommunen beschlossen werden.

Insbesondere auf privaten Grundstücken ist der Einsatz eines Laubbläsers in der Regel nicht nötig. Mit etwas mehr Zeit und Aufwand kann man mit einem Rechen das Laub zusammenkehren und sammeln.

Wie Du das Laub entsorgen oder verwerten kannst und ob man das Laub verbrennen darf, erfährst Du in gesonderten Ratgebern.

Gegebenenfalls kann man auch einfach das Laub liegen lassen. Beeten, Bäumen und Sträuchern dient die Laubdecke nämlich als guter Schutz vor eisiger Kälte. Durch das Verrotten bis zum Frühling sorgen sie außerdem für neue Nährstoffe.

Insekten und kleinen Wildtieren bietet liegengelassenes Laub Nahrung und Lebensraum.

Fazit

Nicht nur für die Umwelt sowie für Tiere, auch für uns und unsere Gesundheit sind Laubsauger und Laubbläser schädlich.

Glücklicherweise ist der Einsatz solcher Geräte in der Regel nicht wirklich notwendig.