Wie reagiert man bei einem Fuchs im Garten richtig?

Lässt man den Hund abends noch mal raus oder bringt den Bioabfall aus der Küche auf den Kompost, entdeckt man ihn plötzlich: den Fuchs im Garten. Was nun? Sollte man ihn vertreiben oder ist das gefährlich?

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Infos für Schnellleser:

  • Füchse sind in der Regel ungefährliche und friedliche Mitbewohner.
  • Sofern gesund und lebendig gibt es keine Meldepflicht bei Füchsen im Garten.
  • Wem das Raubtier im Garten nicht geheuer ist, der kann es tierfreundlich vertreiben.
  • Einen Fuchs im Garten kann man mit Gerüchen, Licht und Geräuschen vertreiben.
Wie handelt man richtig, wenn man einen Fuchs im Garten sieht?
Wie handelt man richtig, wenn man einen Fuchs im Garten sieht?  © 123RF/giedriius

Dass man einem Fuchs im Garten begegnet, kommt nicht allzu häufig vor. Daher herrscht vermutlich Unsicherheit über das richtige Verhalten.

Obwohl man sie zwar nicht häufig sieht, sind Füchse in Gärten eigentlich keine Seltenheit. Auch in Städten findet man die Tiere immer häufiger. Dort werden sie nicht von Jägern gejagt und profitieren von einem breiten Nahrungsangebot.

Füchse sind Allesfresser. Neben Kleintieren wie Ratten, Mäusen und Insekten bedienen sie sich auch an Essensresten aus Mülltonnen oder dem Kompost.

Man sollte also wissen, wie man richtig handelt, wenn man einen Fuchs im eigenen Garten sieht. Ob man Füchse im Garten melden muss und wie man sie vertreiben kann, erfährst Du nun.

Wie erkennt man einen Fuchs im Garten?

Während sie zur Aufzucht der Jungen auch am Tag aktiv sind, sieht man Füchse ansonsten vor allem abends und nachts, denn sie sind dämmerungs- und nachtaktiv.

Dass sich ein Fuchs im Garten aufhält, kann man aber auch an folgenden Anzeichen erkennen:

  • Buddellöcher im Beet oder Rasen. Füchse graben Löcher, um nach Nahrung zu suchen oder Beute zu verstecken.
  • Bauten. Der Eingang zum Fuchsbau ist häufig unter einem Schuppen oder Gartenhaus zu finden.
  • Fuchskot. Etwa acht Zentimeter langer und zwei Zentimeter breiter Kot mit spitzen Enden weist auf einen Fuchs hin. Häufig findet man diesen an erhöhten oder anderen markanten Stellen zur Reviermarkierung.
  • Kratzer und Spuren von Pfoten und Krallen. Es lassen sich Spuren in der Erde identifizieren.
  • Trampelpfade und platte Stellen im Rasen. Über abgelaufene Pfade sieht man die Laufwege, die ein tierischer Besucher regelmäßig geht.
  • Rötliche oder weiße Haare. Fell, das beispielsweise im Zaun hängen geblieben ist, gibt Aufschluss über einen Fuchs im Garten.
  • Beutereste. Das kann sowohl Müll als auch Federn oder Knochen von Beutetieren sein.
  • Geräusche. Gerade abends und nachts kann ein Bellen oder Schreien, bei Jungtieren im Bau auch ein Winseln oder Quietschen für einen Fuchs im Garten sprechen.
  • Auch wenn regelmäßig kleine Gegenstände aus dem Garten verschwinden, kann das für einen Fuchs sprechen, der Gefallen an seinem neuen Spielzeug gefunden hat.

Doch kein Fuchs? TAG24 verrät außerdem, wie man weitere Gartenbesucher wie Waschbären vertreiben kann.

Sind Füchse gefährlich?

Füchse sind Menschen gegenüber normalerweise nicht aggressiv. Gefährlich können jedoch Krankheitserreger sein.
Füchse sind Menschen gegenüber normalerweise nicht aggressiv. Gefährlich können jedoch Krankheitserreger sein.  © 123RF/jmrocek

Füchse sind von Natur aus eher scheu und nicht aggressiv. Direkten Kontakt mit Menschen vermeiden sie in der Regel, wobei sie ihre Scheu teilweise immer mehr ablegen.

Von ihnen geht daher keine Gefahr für Menschen aus. Dennoch handelt es sich um ein Wildtier, zu dem man einen gewissen Abstand halten sollte.

Während sie weder den Garten groß beschädigen noch Menschen angreifen, besteht immer ein geringes Risiko von Krankheiten.

Zum einen können sie vom Fuchsbandwurm befallen sein und diesen verbreiten. Auch wenn das Risiko geringer als erwartet ist, sollte man nach der Gartenarbeit immer gründlich die Hände sowie die Ernte waschen. In häufig von Füchsen besuchten Gärten ist auch ein Erhitzen des geernteten Gemüses sinnvoll.

Haustiere sollten in diesem Fall regelmäßig entwurmt werden.

Füchse können außerdem an Räude leiden. Das ist ein Milbenbefall, der bei den Tieren für Juckreiz, Fellverlust und sogar den Tod sorgen kann. Für eine Übertragung auf Haustiere ist direkter Kontakt nötig. Dennoch sollte man Hilfe bei Wildtiervereinen, Jägern oder sogar der Polizei suchen.

Während Tollwut bei Füchsen eigentlich bekämpft ist und Deutschland seit 2008 als tollwutfrei gilt, sollte man bei einem Biss dennoch einen Arzt aufsuchen.

Einzig für Kleintiere im Garten wie Hühner, Wachteln oder Kaninchen kann der Fuchs gefährlich werden, sofern keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.

Fuchs im Garten - Was tun?

Sieht man einen Fuchs in seinem Garten, sollte man sich ruhig und respektvoll verhalten. Denn obwohl sie den Menschen nicht als Feind sehen und sich ihm aggressiv gegenüber verhalten, handelt es sich um ein Wildtier, das mit einem gewissen Respekt behandelt werden sollte.

Daher sollte man dem Tier nicht zu nahe kommen, es nicht bedrohen oder gar versuchen zu fangen.

Anlocken oder füttern sollte man das Tier ebenfalls nicht, denn der Fuchs gewöhnt sich schnell daran und kann mit Artgenossen zurückkommen und gefüttert werden wollen.

Auch wenn er zutraulich wirkt, gilt Vorsicht, denn er kann sich schnell bedroht fühlen und beißen.

Wer die Tiere genau beobachten möchte, kann unbemerkt eine Wildkamera im Garten montieren.

Hat man einen Fuchs im Garten, sollte man ihn nicht anlocken, füttern oder anfassen.
Hat man einen Fuchs im Garten, sollte man ihn nicht anlocken, füttern oder anfassen.  © 123RF/giedriius

Muss man einen Fuchs im Garten melden?

Da Füchse in der Regel keine Gefahr für Menschen darstellen, sind sie auch nicht meldepflichtig. Ausnahmen sind verwaiste, verletzte, kranke oder tote Tiere.

Bei Verletzten oder kranken Tieren kann eine Wildtierauffangstation oder die Fuchs-Hilfe benachrichtigt werden.

Auch bei einem toten Fuchs im Garten können diese Anlaufstellen helfen. Aber auch die Polizei oder das Ordnungsamt kann benachrichtigt werden, um den Kadaver beseitigen zu lassen.

Wichtig dabei ist, das Tier nicht ohne Handschuhe anzufassen.

Futter lockt Füchse an. Gehe sicher, dass Du nach dem Grillen keine Lebensmittel im Garten vergisst.
Futter lockt Füchse an. Gehe sicher, dass Du nach dem Grillen keine Lebensmittel im Garten vergisst.  © 123rf/adilcelebiyev

Den Fuchs tierfreundlich vertreiben

Hat es sich ein Fuchs im Garten gemütlich gemacht, kann man sie tierfreundlich vertreiben.

Geeignet, um Füchse aus dem Garten zu vertreiben, sind Lärm sowie Licht. Über einen Bewegungsmelder kann daher ein Radio, Ultraschallgeräusche sowie Lichter den Fuchs aus dem Garten vertreiben.

Auch eine aktive Nutzung des Gartens samt spielender, lauter Kinder kann den Fuchs vertreiben, weil er Lärm meidet.

Wer zeitgleich im Garten ist, kann den Eindringling auch mit Wasser bespritzen. Außerdem kann der Bau des Tieres, sofern dieser leer ist, blockiert oder zugeschüttet werden, sodass das Tier wegzieht.

Aber Achtung! Zieht ein Fuchs in seinem Bau in Deinem Garten seine Jungen auf, darfst Du sie nicht stören. Das Stören der Jungenaufzucht, aber auch das Vergiften oder sogar Töten ist verboten und somit strafbar.

Wie kann man Füchse vom Grundstück fernhalten?

Auch wenn ein Fuchs in der Regel keinen Schaden anrichtet und man sich grundsätzlich über den tierischen Besuch freuen kann, möchten ihn viele wegen der angesprochenen Gefahren nicht unbedingt als Mitbewohner auf dem eigenen Grundstück. Mit einfachen Mitteln kann man den Fuchs von Anfang an vom Grundstück fernhalten.

Am wichtigsten ist es, Futterquellen zu vermeiden.

Zum einen müssen daher Mülltonnen sowie der Komposter verschlossen oder abgedeckt werden. Außerdem darf kein Katzen- oder Hundefutter im Garten stehengelassen werden. Auch andere Tiere wie Igel sollten nicht gefüttert werden. Nicht vergessen darf man auch den Grill im Garten sowie sämtliches Zubehör. Dieses sollte nach der Nutzung nicht ungewaschen draußen gelassen werden.

Füchse mögen außerdem menschliche Gerüche nicht.

Hukinol ist beispielsweise ein Vergrämungsmittel, das nach menschlichem Schweiß riecht und Füchse sowie andere Tiere fernhalten oder vertreiben soll. Das Mittel riecht jedoch auch für Menschen unangenehm, weshalb es nur mit Bedacht und auf dem Land benutzt werden sollte.

Alternativ kann man mit Hausmitteln den Fuchs im Garten vertreiben.

Essig eignet sich auch hier dank seines penetranten Geruchs. Er wird an Zäunen sowie den Eingängen versprüht, was je nach Wetter jedoch immer wieder wiederholt werden muss.

Auch Alufolie an den jeweiligen Eingängen hält den Fuchs aufgrund der Lichtreflektion fern.

Kleintiere im Garten schützen

Einzig Geflügel und kleine Haustiere wie Meerschweinchen und Kaninchen sind vom Fuchs im Garten gefährdet.
Einzig Geflügel und kleine Haustiere wie Meerschweinchen und Kaninchen sind vom Fuchs im Garten gefährdet.  © 123rf/schan

Während uns der Fuchs nichts anhaben kann, kann sein Besuch für Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Hühner fatal enden. Wer diese in seinem Garten hält, sollte sichergehen, dass sie in ein sicheres Gehege gesperrt sind. Das sollte entweder abgedeckt oder mindestens zwei Meter hoch sein.

Außerdem sollte ein Maschendraht um den Stall herum mindestens 50 Zentimeter tief eingegraben und nach außen gebogen werden.

So kann man verhindern, dass sich ein Fuchs durch den Boden ins Gehege buddelt.

Füchse siedeln sich vermehrt in Städten und Wohngebieten an, da sie sich dort sicher fühlen und Nahrung finden. Für Menschen sind sie in der Regel nicht gefährlich.

Wer sich mit dem tierischen Mitbewohner dennoch nicht wohlfühlt, kann ihn tierfreundlich aus dem Garten vertreiben.

Titelfoto: 123RF/giedriius

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