Krankheitsrisiko? Darf man Eichhörnchen im Winter füttern?
Vielleicht darfst Du Dich auch im Winter an tierischen Besuchern im Garten erfreuen. Aber wie handelt man dann? Darf man Eichhörnchen im Winter füttern?
Ähnliche Artikel findest Du im Ratgeber zu Tierschutz im Garten.
Wer Eichhörnchen im Garten hat, kann sich glücklich schätzen. Sie sind nicht nur unterhaltsam anzusehen, wenn sie durch den Garten hüpfen. Die niedlichen Nagetiere sind tatsächlich sogar Bestäuber und verbreiten zudem Samen.
Auch im Winter kann man die rötlichen Nager gelegentlich durch den vielleicht weißen Garten huschen sehen. Sie halten nämlich keinen Winterschlaf, sondern sind stattdessen Winterruher.
Eichhörnchen sind über die Wintermonate also weniger aktiv, verlassen aber dennoch ihren Kobel und sind weiterhin auf der Suche nach Nahrung. Im Herbst legen sie sich bekanntlich Verstecke an, in denen sie Nüsse lagern, um sie im Winter wieder auszugraben.
Die heimischen Eichhörnchen gelten jedoch nicht als bedroht. Brauchen die Wildtiere unsere Hilfe also gar nicht?
Darf man Eichhörnchen im Winter füttern? Und wenn ja, womit und womit nicht? Erfahre es nun.
Sollte man Eichhörnchen im Winter füttern?
Eichhörnchen gelten in Deutschland nicht als bedroht. Allerdings wird ihr Nahrungsangebot teilweise durch den Rückgang von Laub-, Nadel- und Mischwäldern immer begrenzter.
Im Sommer können sich die Hörnchen in der Regel ausreichend selbst mit Nahrung versorgen. Eine Futterstelle droht dagegen nicht selten, Krankheiten zu übertragen.
Einzig eine Wassertränke kann dann sehr sinnvoll sein.
Gerade in der Stadt ist das Nahrungsangebot in der Regel kleiner, da weniger Nahrungsquellen in Form von Nussbäumen und -sträuchern vorhanden sind.
Ist die Futtersuche stark erschwert, kann man die Eichhörnchen füttern.
Im Winter, insbesondere bei starkem Bodenfrost, haben die Tiere häufig besonders Probleme, an die verbuddelten Wintervorräte zu gelangen.
Dann kann eine Zufütterung sinnvoll sein.
Wie füttert man Eichhörnchen im Garten?
Eichhörnchen sind insbesondere anfangs eher scheu. Will man die Tiere im Winter durch eine Zufütterung unterstützen, benötigt man nicht nur das richtige Futter, sondern auch eine angemessene Futterstelle.
Was ist eine geeignete Futterstelle?
Zum Füttern eignet sich ein Futterhaus, wie man es für Vögel schon kennt. Mit diesen können Eichhörnchen die Futterstelle auch teilen, da sie sich in der Regel verstehen. Wer den Platz hat, kann aber natürlich auch separate Futterhäuser platzieren.
Ebenfalls möglich sind Futterautomaten mit Klappe, die die cleveren Tiere über einen Mechanismus öffnen.
Platzieren sollte man die Futterstelle dabei nicht ebenerdig, denn auf der Erde sind sie leicht für Katzen zugänglich. Aus demselben Grund lohnt sich ein auf einem Pfosten frei stehendes Futterhaus, etwas abseits von Bäumen, da Katzen über einen Baum leichter an die Futterstelle gelangen könnten.
Wichtig ist es bei diesen Futterhäusern außerdem, sie regelmäßig zu säubern, um Krankheiten vorzubeugen. Dabei ist es praktisch, den Boden von Beginn an mit Zeitungspapier auszulegen.
Was fressen Eichhörnchen?
Eichhörnchen sind Allesfresser. Sie ernähren sich sowohl von pflanzlicher Kost wie Früchten (insbesondere Nüsse), Knospen und Blüten, Pilzen und Pflanzengallen als auch von tierischem Nahrungsangebot wie Insekten, Würmern und Vogeleiern. Der Speiseplan sollte möglichst vielfältig sein.
Zum Zufüttern eignen sich:
- Haselnüsse,
- Walnüsse,
- Esskastanien,
- Bucheckern,
- Eicheln,
- Sonnenblumenkerne,
- Kürbiskerne,
- Pinienkerne,
- Zirbelnüsse,
- getrockneter Mais,
- Rosinen,
- Weintrauben,
- Karotten- und Apfelstücke.
Nüsse mit Schale können von den Hörnchen zwar genutzt werden, um einen Vorrat anzulegen, denn sie schimmeln nicht so schnell. Jungtiere können die Schalen der Nüsse allerdings noch nicht knacken.
Daher sollte man sie ohne, oder möglichst sogar sowohl mit als auch ohne Schale anbieten.
Womit darf man Eichhörnchen nicht füttern?
Nicht geeignet, um Eichhörnchen im Winter zu füttern, sind beispielsweise Erdnüsse und Mandeln.
Erstere sind häufig von einem Schimmelbefall betroffen, während Mandeln giftige Blausäure enthalten. Zudem gehört beides nicht zum Nahrungsangebot, das sie natürlich in ihrem Lebensraum finden.
Auch Brot sowie Essensreste sollten wegen des Schimmelrisikos nicht verfüttert werden.
Besser als Zufütterung: naturnaher, tierfreundlicher Garten
Besonders praktisch und noch nachhaltiger ist es, den Garten naturnah zu gestalten und ihn abwechslungsreich zu bepflanzen. Das hilft auch anderen Tieren und fördert die Artenvielfalt.
Noch besser als Futter im Vogelhäuschen bereitzustellen ist es, den Garten eichhörnchenfreundlich zu bepflanzen.
Die Nager freuen sich beispielsweise über Haselnusssträucher oder eine Eberesche. Aber auch andere Nuss- und Obstbäume dienen als Nahrungsquelle.
Fazit
Da es aufgrund von Bodenfrost teilweise zu einem Nahrungsengpass kommen kann, darf man Eichhörnchen im Winter füttern.
Dafür können beispielsweise einige Nüsse in einem Futterhaus zur Verfügung gestellt werden, welches jedoch gelegentlich gesäubert werden sollte.
Titelfoto: 123RF/dpotashkin