Mit diesen Maßnahmen lassen sich Wildschweine vertreiben
Nach mysteriösen Wühllöchern oder Schäden im Garten siehst Du die Übeltäter eines späten Abends im Dämmerlicht. Wenn sie in den Garten eindringen und die Beete zerstören, ist es verständlich, dass man die Wildschweine vertreiben will.
Weitere Tipps gegen tierische Eindringlinge findest Du unter "Pflanzenschutz im Garten".
Besitzer und Besitzerinnen von Gärten und Grundstücken an Waldrändern kennen das Bild vielleicht - von plötzlich umgegrabenen Rasen oder zerwühlten Beeten, bevor man irgendwann auch den Verursacher über das Grundstück huschen sieht.
Angelockt durch Nahrungsquellen zieht es Wildschweine gelegentlich auch in von Menschen bewohnte Siedlungen. Nicht mehr nur auf Grundstücke in Waldnähe, auch in der Stadt treiben sich Wildschweine zwar selten, aber immer vermehrter herum.
Die Allesfresser wühlen in der Erde nach Insekten und Wurzeln, und zerstören dabei sowohl Beete als auch Rasenflächen, die dann schnell nach einem Schlachtfeld aussehen.
Selbstverständlich möchte man daraufhin die Wildschweine vertreiben.
Wie sich die Wildschweine vergrämen lassen oder wie man ihnen vorbeugen kann, erfährst Du nun.
Wie kann man Wildschweine vertreiben?
Um Wildschweine zu vergrämen, kann man zwischen einigen Maßnahmen wählen.
Bleibt das Schwarzwild trotz der Versuche weiterhin ein Problem in Deinem Garten, wende Dich am besten an die Naturschutzbehörde.
Wildschweine mit Gerüchen vergrämen
Zum einen kann man den Wildschweinen mit Duftstoffen den Kampf ansagen. So gibt es einige Vergrämungsmittel, deren Gerüche die Tiere nicht mögen. Verteile etwas von dem Mittel auf Lappen oder Tüchern und befestige diese an Stöcken, die Du dann im Garten aufstellst.
Diese Mittel riechen aber nicht nur für die Schweine sehr stark, auch auf uns wirkt der Geruch störend. Daher ist es aber auch nicht unbedingt für die Anwendung im heimischen Garten, umgeben von Nachbarn geeignet.
Bei der Nutzung sollten daher auch Handschuhe verwendet werden.
Wildschweine verjagen mit Licht
Mithilfe eines Bewegungsmelders können auch helle oder flackernde Lichtsignale die Wildschweine abschrecken, sobald sie den Garten betreten.
Dabei handelt es sich vermutlich jedoch nicht um eine langfristige Lösung, da die Tiere mit der Zeit bemerken, dass es keine weiteren Konsequenzen gibt und sich von dem Licht irgendwann nicht mehr stören lassen.
Wildschweine vertreiben: akustische Maßnahmen
Alternativ kann ein akustischer Wildschweinschreck eingesetzt werden. Dieser imitiert Angst- und Schrecklaute der Tiere, die sie warnen und verscheuchen sollen.
Auch diese eignen sich jedoch nicht unbedingt für die Verwendung in Wohngebieten, sondern eher auf größeren, landwirtschaftlich genutzten Flächen, da sie sehr laut sind.
Stattdessen kann man jedoch auf ein Ultraschallgerät zurückgreifen. Diese stoßen Schallwellen aus, die nicht in einem für uns hörbaren Frequenzbereich liegen.
Aber auch an diese Geräusche können sich die Wildschweine mit der Zeit eventuell gewöhnen.
Wildrepell: Pellets gegen Wildschweine
Um die Schwarzkittel eines besseren zu belehren, sind Vergrämungsmittel wie Wildrepell-Pellets sehr effektiv.
Diese werden an Beeten und Grundstücksgrenzen verteilt, um von den gefräßigen Tieren verdrückt zu werden. Ihr anhaltender und abstoßender Geschmack soll die Wildschweine vom Weiterfressen abhalten. Das Ziel ist, dass sie daraus lernen, den Garten zu vermeiden.
Nach einigen Wochen sollten die Pellets erneut ausgelegt werden, um wiederkehrende Tiere zu vertreiben.
Das Mittel ist geruchlos und nicht giftig, für Menschen und Tiere also harmlos. Zudem ist es natürlich und zersetzt sich mit der Zeit selbst.
Übrigens: Die Tiere zu verletzen oder gar zu töten - insbesondere ohne Jagdschein - ist eine Straftat und kann mit einem Bußgeld oder einer Freiheitsstrafe sanktioniert werden. Zudem handelt es sich dabei um keine Lösung des Problems.
In einer Rotte Wildschweine gibt es ein führendes Weibchen. Wird dieses getötet, vermehren sich die verbliebenen Weibchen der Rotte unkontrolliert, was natürlich für noch mehr Wildschweine sorgt.
So kann man Wildschweinen im Garten vorbeugen
Möchte man seinem Garten von Anfang an Wildschweine fernhalten, sollte er keine Nahrungsquelle für die Tiere darstellen. Diese bedienen sich nämlich gerne auch am Fallobst, Kompost oder zugänglichen Mülltonnen.
Sorge also dafür, dass Äpfel, Birnen und Co. nicht frei auf dem Boden herumliegen, der Kompost sowie Mülltonnen nicht frei zugänglich sind, beziehungsweise gut und dicht verschlossen oder abgesichert sind.
Es sollte nicht gesagt werden müssen, aber vollständigkeitshalber auch hier noch einmal die Warnung: Füttere weder die Wildschweine und noch die so süßen Frischlinge in Deinem Garten.
Auch die richtige Umzäunung hilft, den Garten vor den Allesfressern zu schützen.
Elektrozäune - idealerweise auf verschiedenen Höhen - sind dabei wirksam, passen aber natürlich nicht zum Bild des Hausgartens.
Robuste Zäune, Einfriedungen mit stabilen Betonfundamenten und Gabionen können die Tiere aber auch vor dem unerlaubten Zutritt abhalten.
Lichtet man zudem seine Hecken, Sträucher und Gebüsche regelmäßig aus, nimmt man ihnen zudem ihre Versteckmöglichkeiten.
Sind Wildschweine gefährlich?
Generell sind Wildschweine eher scheu, sofern sie nicht an Menschen gewöhnt sind. Fühlen sie sich bedroht oder kommt man ihnen oder gar ihren Frischlingen zu nahe, können Wildschweine aggressiv und gefährlich werden.
Sie sind nämlich nicht nur schwer und stark, sondern auch überraschend schnell und haben scharfe Eckzähne.
Fazit
Wildschweine im Garten können beunruhigend sein und zum Teil großen Schaden im Gemüsebeet anrichten. Damit sie sich nicht zu wohl fühlen und dauerhaft einziehen, gibt es Tricks, mit denen man die Wildschweine vertreiben kann.
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Uwe Anspach, 123RF/xalanx