Wiesenschnake bekämpfen: Ja oder nein?

Als große Mückenart ist es nicht verwunderlich, dass viele Gartenbesitzerinnen und -besitzer sie loswerden wollen. Aber wie kann man die Wiesenschnake bekämpfen?

Wie Du Deine Pflanzen vor weiteren Fraßschäden bewahrst, erfährst Du außerdem unter "Pflanzenschutz im Garten".

Die Wiesenschnake ist im Allgemeinen recht harmlos.
Die Wiesenschnake ist im Allgemeinen recht harmlos.  © 123rf/marioplechaty

Wiesenschnaken (Tipula paludosa) gehören wohl kaum zu den beliebtesten Insekten. Kein Wunder, denn mit ihren langen, dünnen Beinen und ihren schmalen, klaren Flügeln sehen die über zwei Zentimeter großen Mücken nicht gerade putzig aus.

Auch ihre bis zu vier Zentimeter langen, braun-gräulichen Larven mit der sogenannten Teufelsfratze haben keinen positiven Effekt auf ihr Ansehen.

Wenn sie insbesondere im Spätsommer in Massen im Garten auftreten, sind sie daher häufig nicht wirklich gern gesehen.

Aber ist diese Abneigung begründet?

Sind sie schädlich oder können Wiesenschnaken sogar beißen? Und wie kann man dann die Wiesenschnake bekämpfen? Erfahre es nun.

So kann man im Garten die Wiesenschnake bekämpfen

Bemerkt und stört man sich an dem Schwirren der Schnaken, wurden die Eier vermutlich bereits abgelegt.

Wiesenschnakenlarve bekämpfen durch Bodenbearbeitung

Zumindest reduzieren lässt sich die Anzahl der Larven in der Erde durch das Walzen des Rasens mit einer Stachelwalze - bestenfalls nach einem Regenschauer.

Auch das Vertikutieren des Rasens ist ähnlich wirksam.

Bei diesem Vorgehen wird der Rasen allerdings stark beansprucht, sodass auch in diesem Fall eine Nachsaat anstehen sollte.

Die Larven der Wiesenschnake könnten den Rasen schädigen.
Die Larven der Wiesenschnake könnten den Rasen schädigen.  © 123RF/mulevich

Wiesenschnakenlarve bekämpfen mit Kalk

Als Gift gegen die Larven der Wiesenschnake kann auch Rasenkalk eingesetzt werden - sofern der Rasen zusätzlichen Kalk verträgt. Verteile dazu an einem feuchten Tag etwa 30 bis 40 Gramm des Kalks auf einem Quadratmeter Rasen.

Wirksam ist die Maßnahme besonders, wenn die Lästlinge noch jung und empfindlich sind.

Hausmittel gegen Wiesenschnaken

Alternativ kann mit etwa 10 Teilen angefeuchteter Weizenkleie auf einem Teil Zucker ein Köder gemischt und auf dem Rasen verteilt werden.

Von dem Mittel angelockt kommen die Larven im Dunkeln an die Erdoberfläche und können nun mithilfe einer Taschenlampe entdeckt und dann mechanisch aufgelesen werden.

Zucker kombiniert mit Weizenkleie ist ein Hausmittel gegen Wiesenschnaken. Es lockt die Larven aus der Erde.
Zucker kombiniert mit Weizenkleie ist ein Hausmittel gegen Wiesenschnaken. Es lockt die Larven aus der Erde.  © 123RF/liudmilachernetska

Nematoden gegen Wiesenschnaken

Am effektivsten sind jedoch vermutlich Nematoden gegen Wiesenschnaken, genauer gesagt Steinernema carpocapsae. Das sind Fadenwürmer - Parasiten, die die Larven von innen abtöten. Im April bis September, wenn die Larven besonders zahlreich im Boden vorkommen, können sie ganz einfach ausgesetzt und ihre Arbeit machen gelassen werden.

Generell sollte man möglichst früh mit der Bekämpfung beginnen, da sich größere Larven oft nur schwer bekämpfen lassen.

Kann man Wiesenschnaken vorbeugen?

Um einen starken Befall zu verhindern, kann man die Eiablage erschweren, indem der Rasen - vor allem im August oder September - etwas länger gelassen wird.

Auch gesunder, dichter Rasen, auf dessen kahlen Stellen zeitig nachgesät wird, ist robuster gegen die Larven.

Effektiv ist selbstverständlich auch immer eine natürliche Abwehr durch Fressfeinde. Mit einem naturnahen, insektenfreundlichen Garten kann man Igel, Vögel, Frösche, Kröten und Spinnen anlocken, die die Population bedeutend dezimieren können.

Allerdings sollte man wissen, dass der angegriffene Rasen durch das Picken der Vögel zusätzlich geschädigt werden kann.

In einen naturnahen Garten lockt man andere Tiere, die die Wiesenschnaken bekämpfen.
In einen naturnahen Garten lockt man andere Tiere, die die Wiesenschnaken bekämpfen.  © 123RF/sonnydaez

Sollte man Wiesenschnaken bekämpfen?

Dass die Insektenart nicht besonders beliebt ist, ist etabliert. Schließlich sieht das Tier nicht besonders schön oder niedlich aus. Aber tut man ihnen Unrecht? Sind die nervigen Schwirrer wirklich schädlich oder stattdessen vielleicht sogar nützlich?

Schadet die Wiesenschnake Pflanzen?

Tatsächlich sind die ausgewachsenen Tiere selbst ungefährlich für Pflanzen. Schaden anrichten können dagegen die Larven der Wiesenschnaken. Das Schadbild entsteht durch die von ihnen angefressenen Wurzeln und macht sich vor allem im April und Mai bemerkbar. Insbesondere Gräser werden dann von den Larven beschädigt.

Erkennen kann man den Befall an einem gehemmten und reduzierten Wachstum. Es können nestförmige kahle Stellen auf dem Rasen entstehen. Blätter verfärben sich außerdem gelb-braun.

Wenn es dunkel und feucht ist, fressen sich die Wiesenschnakenlarven auch durch oberirdische Pflanzenteile.

Erkennt man das Schadbild der Wiesenschnaken, sollte man nicht lange warten und die Larven bekämpfen, bevor die erwachsenen Schnaken im August und September 350 Eier pro Weibchen legen.

Aus diesen schlüpfen die Larven, die es sich an Pflanzenwurzeln gemütlich machen und dort im Boden überwintern, um im folgenden Frühling Schaden anzurichten.

Kahle Stellen im Rasen können auf Larven der Wiesenschnaken hindeuten.
Kahle Stellen im Rasen können auf Larven der Wiesenschnaken hindeuten.  © 123RF/maykal

Kann die Wiesenschnake stechen?

Bei Schnaken handelt es sich um große Mücken. Daher ist es naheliegend, dass sich beliebte Opfer der kleinen Blutsauger nun Sorgen um lästige Stiche dieser großen Mücken machen.

Darum jedoch gleich die Entwarnung: Obwohl sie zu den Mücken gehören, stechen Schnaken nicht.

Für Mensch und Tier sind sie also komplett harmlos.

Fazit

Auch wenn sie nicht stechen, sind Schnaken nervig und ihre Larven können im Garten nicht unbedeutenden Schaden anrichten. Glücklicherweise lässt sich die Wiesenschnake bekämpfen.

Titelfoto: 123rf/marioplechaty

Mehr zum Thema Pflanzenschutz im Garten Ratgeber: