Schwarze Nüsse am Baum? Walnussfruchtfliege könnte der Grund sein

Statt Früchten mit grüner Außenhülle hängen am Walnussbaum schwarze Nüsse? Das kann ein Zeichen sein, dass Du die Walnussfruchtfliege bekämpfen musst.

Weitere Ratgeber zur Schädlingsbekämpfung findest Du in der Rubrik Pflanzenschutz.

Sind die Fruchthüllen schwarz und von Maden zerfressen, sollte man gegen die Walnussfruchtfliege vorgehen.
Sind die Fruchthüllen schwarz und von Maden zerfressen, sollte man gegen die Walnussfruchtfliege vorgehen.  © dpa/Regierungspräsidium Gießen

Wer glücklicher Besitzer eines Walnussbaums im Garten ist, darf sich im Herbst über reichlich Erträge zum Ernten, Trocknen und Lagern freuen.

Außer natürlich die Walnussfruchtfliege (Rhagoletis completa) macht einem einen Strich durch die Rechnung und die Früchte sind schwarz und matschig.

Ist der Baum einmal von dem Schädling befallen, sind meist drei Viertel der Erträge betroffen.

Um im nächsten Jahr Nüsse ernten zu können, sollte man schnellstens die Walnussfruchtfliege bekämpfen.

Wie das geht, ob man ihnen auch vorbeugen kann, und wie man sie überhaupt erkennt, erfährst Du nun.

Wie kann man die Walnussfruchtfliege bekämpfen?

Wird der Befall der Walnussfruchtfliege deutlich, kann man Schäden in diesem Jahr in der Regel nicht mehr vermeiden. Dennoch ist die Bekämpfung der Schädlinge von hoher Bedeutung, um diese Schäden an den Erträgen im nächsten Jahr zu umgehen.

Dazu kann man im Sommer ein engmaschiges Netz - etwa 1,5 x 1,5 Millimeter - um den Baum auslegen, welches verhindert, dass die jungen geschlüpften Fliegen ausfliegen und sich verbreiten. Im Herbst hält es Larven davon ab, zur Eiablage in den Boden zu gelangen.

Alternativ kann auch eine dunkle Folie verwendet werden. Unter dieser wird die Temperatur zudem so hoch, dass die Puppen in der Erde absterben.

Kirschmadenfallen wie Gelbtafeln können von Ende Juni bis Ende Juli ebenfalls in den Baum gehängt und kontrolliert werden. Sie reduzieren den Bestand zwar nicht bedeutend, helfen aber, den Befall als solchen zu erkennen.

Wer hat, kann Hühner oder Laufenten unter dem Baum laufen, picken und scharren lassen. So werden die Puppen im Boden gefunden und gefressen.

Auch mit Nematoden kann man die Walnussfruchtfliege biologisch bekämpfen. Bei den Fadenwürmern handelt es sich um Parasiten, die in die Maden und Larven gelangen und sie absterben lassen.

Will man die Walnussfruchtfliege chemisch bekämpfen, sind Insektizide möglich. Um eine optimale Maßnahme handelt es sich dabei jedoch nicht, weil die Umwelt unnötig belastet wird und die Anwendung bei größeren Bäumen zudem nicht immer einfach ist.

Hühner fressen die Maden der Walnussfruchtfliege. Natürliche Feinde sind auch weitere Vögel sowie Insekten.
Hühner fressen die Maden der Walnussfruchtfliege. Natürliche Feinde sind auch weitere Vögel sowie Insekten.  © 123rf/mazikab

Sind befallene Walnüsse noch essbar?

Nicht immer muss man bei einem Befall komplett auf die Nüsse verzichten. Manchmal lohnt es sich noch, die reife, aber nicht vorzeitig abgefallene Walnuss aus der schwarzen Hülle zu lösen und sie von dem Fruchtfleisch zu befreien.

Ist die innere Schale der eigentlichen Nuss noch unbeschädigt, normal geformt und unverfärbt, kann die Nuss im Inneren noch essbar sein.

Kann man Walnussfruchtfliegen vorbeugen?

Um einem Walnussfruchtfliegenbefall vorzubeugen, sollten immer alle Früchte geerntet beziehungsweise gleich aufgesammelt werden. Befallene Früchte gehören nicht auf den Kompost und sollten im Restmüll entsorgt werden.

Mit Kirschmadenfallen kann man erste Fliegen anlocken und fangen und eine Eiablage verhindern, bevor es zu einem Befall kommt.

Eine Maßnahme ist es, natürliche Feinde wie Vögel oder andere Insekten mit Sträuchern für Vögel und einem insektenfreundlichen Garten zu fördern.

Auch schon vor dem Pflanzen eines Walnussbaums kann man die Wahrscheinlichkeit eines Befalls beeinträchtigen. Einige bestimmte Sorten sind nämlich weniger anfällig als andere. Gute Sorten sind diesbezüglich: Ferjean, Fernette, Fernor, Geisenheim, Kurmarker Walnuss, Meylanaise, Parisienne, Rainuss Kläusler, Ronde de Montignac, Scharsch, Sheinovo und Wirz.

Generell scheinen spät reifende Sorten nicht ganz so stark befallen zu werden.

Wie kann man einen Befall von Walnussfruchtfliegen erkennen?

Am folgenden Schadbild und dem Auftreten der Fliegen kann man einen Befall erkennen. Handelt es sich bei den Übeltätern nicht um Walnussfruchtfliegen, kann auch eine Pilz- oder Bakterieninfektion an den Schäden schuld sein. Bedeutende Krankheitserreger an Walnussbäumen sind auch das Bakterium Pseudomonas sowie der Pilz Marssonina juglandis.

Schadbild eines Walnussfliegenbefalls

Ist der Walnussbaum von den Schädlingen befallen, wird die sonst grüne, fleischige Hülle schwarz, matschig und faulig. In der Schale sind kleine hellgelbe bis weiße Maden sichtbar, die sich durch das Innere, aber nicht durch den Nusskern fressen.

Die Nuss kann bei einem starken Befall nicht wie gewohnt ausreifen, wird kaum größer, bleibt hohl oder wird schwarz. Ohne den Schutz der Außenhülle wird die Walnuss oft ungenießbar.

Übrigens: Die Walnussfruchtfliege befällt nicht nur Walnussbäume, sondern ab und an auch Pfirsichbäume.

Aussehen der Walnussfruchtfliegen

Die Walnussfruchtfliege wird etwa fünf bis acht Millimeter lang. Sie ist braun mit hellen Streifen am Hinterteil. Auf dem Rücken ist zudem ein markanter heller, gelber Fleck sichtbar. Ihre Flügel sind ebenfalls schwarz gestreift.

Sieht man sie an der Schale der Walnussfrucht, legen sie gerade ihre Eier ab, aus denen wenige Tage später kleine helle Larven schlüpfen. Diese fressen sich durch die Fruchtschale, lassen sich irgendwann zu Boden und vergraben sich in der Erde.

Dort verpuppen sie sich vor dem Winter und verbleiben dort manchmal sogar für mehrere Jahre. Im Juli bis September schlüpfen dann neue Fliegen.

Hängen am Walnussbaum schwarze Nüsse, ist das ein Anzeichen eines Walnussfruchtfliegenbefalls.
Hängen am Walnussbaum schwarze Nüsse, ist das ein Anzeichen eines Walnussfruchtfliegenbefalls.  © dpa/Rolf Haid

Wer im nächsten Jahr wieder reichlich Walnüsse ernten möchte, sollte zeitig die Walnussfruchtfliege bekämpfen. Dafür hindert man die Larven an der Verbreitung oder lässt sie beispielsweise von Feinden fressen.

Titelfoto: dpa/Regierungspräsidium Gießen

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