Sind Pilze im Garten gut oder schlecht?
Von einem Tag auf den nächsten tauchen sie im Garten auf: Sind Pilze im Garten gut oder schlecht?
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Im Wald gehören Pilze einfach zum Gesamtbild; tauchen sie plötzlich und unerwartet im eigenen Garten auf, kann das schon beunruhigend sein.
Neben Sorgen zu ihrer Giftigkeit oder ihrer Wirkung auf die Gartenpflanzen oder das Gemüsebeet kann auch das schnelle Wachstum besorgniserregend sein.
Pilze sind übrigens keine Pflanzen. Sie betreiben keine Fotosynthese, sondern ernähren sich stattdessen - wie Menschen und Tiere - von Biomasse, entweder von abgestorbenen Materialien oder in Symbiose mit Pflanzen. Aufgrund ihrer Zellen unterscheiden sie sich jedoch auch von Tieren.
Sie vermehren sich durch die Verbreitung von Sporen in der Luft, im Kompost oder auch in gekaufter Erde.
Aber sind Pilze im Garten gut oder schlecht? Was haben sie zu bedeuten und was unternimmt man bei Pilzen im Garten? Erfahre es nun.
Was bedeutet es, wenn Pilze im Garten wachsen?
Ein Pilz besteht eigentlich größtenteils aus einem unterirdischen Pilzgeflecht, auch Myzel genannt. Unter bestimmten Umweltbedingungen wird der Fruchtkörper - das, was wir als den eigentlichen Pilz verstehen - über der Erde sichtbar.
Solche Bedingungen sind beispielsweise wenig Licht, eine hohe Feuchtigkeit oder Staunässe im Boden, ein Nährstoffmangel, ein niedriger pH-Wert sowie eine Menge an organischem Material in der Erde.
Bei einigen dieser Bedingungen handelt es sich nicht gerade um die Präferenzen von vielen Zier- und Nutzpflanzen.
Pilze sind also oft ein Indikator für eher ungeeignete Voraussetzungen für Gartenpflanzen.
Sind Pilze im Garten schädlich?
An sich sind Pilze im Garten nicht schädlich und - wenn man nicht gerade Kinder oder Haustiere hat - auch nicht gefährlich.
Anders als Pilzkrankheiten schaden einzelne Hutpilze nämlich weder Gartenpflanzen noch dem Rasen und sind daher eher ein ästhetisches Problem. Treten sie in größerem Umfang auf, können allerdings Hexenringe im Rasen entstehen und trockene Ringe hinterlassen.
Auf Gartenpflanzen, darunter auch das gehegte und gepflegte Gemüsebeet, haben selbst giftige Pilze auch trotz direktem Kontakt keine negative Auswirkung.
Solange kein Teil des Pilzes mit in der Ernte landet und versehentlich verzehrt wird, oder zugänglich für Kinder und Haustiere ist, sind selbst giftige Pilze keine Gefahr im Garten.
Dagegen können Pilze auch ganz nützlich sein, denn sie sind Folgezersetzer. Mit ihrer Ernährung räumen sie den Boden auf und verbessern ihn gleichzeitig.
Sie fressen und zersetzen nämlich tote organische Materialien wie Blätter, Totholz, aber auch Kot und Kadaver und sorgen damit für eine Nährstoffanreicherung im Boden.
An sich sind Pilze im Garten daher weder gut noch schlecht. Stattdessen können sie ein schlechtes Zeichen von eher suboptimalen Bodenverhältnissen für Gartenpflanzen sein.
Sie sind daher mehr ein Indikator für ein mögliches Problem als die Ursache dieses.
Um welche Arten handelt es sich bei den Pilzen im Garten?
Welche Pilze es bis in den Garten schaffen, hängt natürlich von der Lage und den herrschenden Bedingungen ab.
Im Garten kann man beispielsweise Hutpilze, wie den Nelkenschwindling, Feldtrichterling, den Gemeinen Scheibentintling und den Gemeinen Glimmertintling, aber auch die gelbe Lohblüte finden.
Die meisten Pilze im Garten sind ungenießbar. Auf frische Pilze zum Verzehr sollte man sich daher nicht freuen. Essbare Sorten wie der Schopftintling oder der Gemeine Riesenschirmling sind dagegen leicht mit ihren giftigen Doppelgängern zu verwechseln.
Daher gilt auch bei ihnen Vorsicht.
Pilze im Garten: Was tun?
Tauchen einzelne Fruchtkörper von Pilzen im Garten auf, ist das noch kein Grund zur Panik. In der Regel leben sie nicht lange und verschwinden oft selbst von der Oberfläche - das Myzel verbleibt allerdings, sodass sie jederzeit erneut austreiben können.
Stören einzelne Pilze den Anblick, kann man sie auch abschneiden und im Hausmüll entsorgen. Auch wenn regelmäßig Kinder im Garten spielen und man nicht riskieren möchte, dass sie die Pilze in den Mund stecken, können sie so ganz einfach beseitigt oder abgemäht werden.
Wird aus den einzelnen Pilzen ein wahrer Befall, sollte man die Pilze mit den richtigen Rasenpflegemaßnahmen bekämpfen.
Lesetipp: Erfahre in einem gesonderten Artikel, wie Du Pilze im Rasen loswerden kannst.
Fazit
Neutral betrachtet sind Pilze im Garten nicht grundsätzlich gut oder schlecht. Im großen Umfang können sie tatsächlich den Rasen schädigen, allerdings zersetzen sie auch organische Materialien im Boden zu Nährstoffen.
Sie können aber ein eher schlechtes Zeichen sein und auf eine minderwertige Bodenqualität hinweisen.
Titelfoto: 123RF/duniabiru