Welches Tier ist für die Löcher im Rasen verantwortlich?
Über Nacht entstehen plötzlich Löcher im Rasen? Welches Tier dazu in der Lage ist, erfährst Du nun.
Weitere Artikel zum Schutz des Gartens vor Tieren findest Du in den Ratgebern zum Thema "Pflanzenschutz im Garten".
Da häufig eine Menge Arbeit im gepflegten oder gedeihenden Garten steckt, ist er oft jedes Hobbygärtners voller Stolz. Schäden sind daher umso frustrierender.
Unterschiedlichste Makel wie beispielsweise Löcher im Rasen sind ein Beispiel dieser Schäden.
Manchmal handelt es sich um Folgen von Fehlern in der Pflege. Tauchen sie jedoch plötzlich über Nacht auf, sind sie in der Regel tierischen Ursprungs.
Doch nicht immer kann man Buddelspuren auf Nachbars Katze schieben.
Welches Tier sorgt dann für die Löcher im Rasen? Und was tut man dagegen?
Infos für Schnellleser:
- Kleine Löcher im Garten können von verschiedenen Insekten, Mäusen oder Igeln verursacht werden.
- Für größere Löcher können unter anderem Ratten, Hasen oder Füchse verantwortlich sein.
- Mithilfe von Sandauswurf, Spuren oder Kothäufchen kann man den Verursacher identifizieren.
- Bei einigen Übeltätern ist es sinnvoll, sie zu vertreiben oder ihrem Besuch vorzubeugen.
Welche Tiere graben Löcher im Rasen?
Von Insekten wie Ameisen über Mäuse, Hasen, Igel und Vögel bis hin zu Dachsen und Wildschweinen. Sie alle hinterlassen ihre Spuren im Garten. Anhand einiger Eigenschaften sowie möglichen Geräuschen oder Kot kann man den vermutlich nächtlichen Eindringling identifizieren und Schäden im Garten verhindern.
Woher kommen kleine Löcher im Garten?
Für kleine Löcher im Garten können eine Reihe Insekten und wilder Kleintiere verantwortlich sein.
Ameisen
Dass sich Ameisen im Boden eingenistet haben, erkennt man an den winzigen runden Löchern mit Sandauswurf im Garten.
In der Regel wimmelt es an den Ameisenlöchern auch an Ameisen, sodass meist kein Zweifel herrscht.
Regenwürmer
Bei winzigen Löchern kann es sich auch um Öffnungen durch Regenwürmer handeln. Auffälliger sind dann aber die kleinen, erdigen Kothäufchen.
Regenwürmer sollte man allerdings nicht versuchen zu bekämpfen, denn sie sind Nützlinge, die für lockeren Boden sorgen. Ihr Kot dient außerdem als Dünger.
Erdwespen
Der Eingang zum Erdwespennest ist ein rundes und etwa einen Zentimeter großes Loch. Außerdem beziehen sie auch ungenutzte Mauselöcher.
Eventuell macht sich das Loch durch ein Summen oder ein- und ausfliegende Wespen bemerkbar. Besonders störend sind die Wespen vor allem, wenn Kinder auf dem Rasen spielen können sollen.
Findet man kleine Löcher im Garten ohne Auswurf, kann es sich unter anderem um sie handeln.
Erdbienen
Erdbienen (auch Sandbienen genannt) sind dagegen harmlos. Nur die Weibchen unter ihnen haben überhaupt einen Stachel, der jedoch zu schwach für die menschliche Haut ist.
Erkennen kann man die Nester an kleinen Sandhaufen mit einem Loch in der Mitte an sandigen und sonnigen Plätzen.
Maulwurfsgrillen
Durch kleine, nicht mal einen Zentimeter große, runde Löcher gelangen auch Maulwurfsgrillen in ihre Nester unter dem Rasen. Von dort zerfressen sie Graswurzeln, weshalb man diese Löcher auch anhand von abgestorbenen Flecken rund um die Löcher erkennen kann.
Sie sind aber nicht nur schädlich, sondern fressen auch andere Schädlinge.
Spitzmäuse und Feldmäuse
Spitzmäuse hinterlassen zwei Zentimeter große Löcher ohne Haufen an Erdauswurf. Weder die kleinen Löcher im Boden noch die Maus selbst ist störend. Im Gegenteil: Sie fressen die teilweise schädlichen Insekten, die sonst Wurzeln zerstören würden.
Feldmäuse sorgen für etwas größere Eingänge.
Wühlmäuse
Gut abgrenzen lassen sich die Eingänge ins Tunnelsystem der Wühlmäuse. Anstatt von Löchern findet man eher flache Erdhäufchen, die an winzige Maulwurfshügel erinnern.
Diese Tierchen sollten allerdings vertrieben werden, wenn man sich vor Schäden im Garten sorgt, denn Wühlmäuse fressen die Wurzeln der Gartenpflanzen.
Maulwürfe
Die Löcher, die Maulwürfe im Garten hinterlassen, sind von dem Erdauswurf, dem typischen Maulwurfshügel bedeckt.
Maulwürfe selbst sind ganz nützlich. Auch sie fressen schädliche Insekten. Einzig ihre Hügel sind vielleicht nicht besonders ästhetisch und stören im Garten.
Igel
Igel sind recht unauffällig und hinterlassen gerade mal flache, trichterförmige Vertiefungen von etwa zwei Zentimetern, die auf der Suche nach Insekten im Boden entstehen.
Welches Tier gräbt große Löcher in den Garten?
Größere Wildtiere im Garten sind dagegen seltener, aber dennoch gelegentlich zu finden.
Ratten
Bei größeren Löchern mit einem Durchmesser von etwa sechs bis zwölf Zentimetern - teilweise aber auch größer -, die senkrecht in den Boden gehen, kann es sich um Tunnel von Wander- oder Hausratten handeln.
Diese sind oft gut versteckt und nicht von Erdauswurf umgeben.
Damit sie nicht zur Plage werden, sollte man sie vertreiben.
Hasen
Auch scheue Feldhasen oder Wildkaninchen können in selteneren Fällen für große Löcher im Garten sorgen. Erkennen kann man den Eingang zum Bau am 15 bis 20 Zentimeter großen Loch, aber auch platt getrampeltem Gras sowie Spuren.
Zudem kann man sie auch tagsüber gelegentlich hoppeln sehen.
Füchse
Dass es sich ein Fuchs im Garten gemütlich macht, ist ebenfalls sehr selten, denn diese halten sich eher Wäldern und an Hängen auf. Den Fuchsbau, den sie zum Aufziehen ihrer Jungen oder als Versteck für Beute nutzen, erkennt man sehr leicht.
Handelt es sich um einen Fuchsbau, sollte er - insbesondere tiefere zur Jungaufzucht - nicht gestört werden.
Dachse
Auf der Suche nach Nahrung wie Engerlingen buddelt der Dachs zehn Zentimeter tiefe Kuhlen in den Garten.
Dachse legen zusätzlich länglich Löcher für ihren penetrant riechenden Kot an. Daran lässt er sich leicht erkennen.
Waschbären
Auch Waschbären legen so reinlich ihren Kot ab. Statt flacher Kuhlen findet man Beete und Garten jedoch stattdessen umgegraben wieder.
Wildschweine
Auch Wildschweine lassen keine sauberen runden Löcher zurück, sondern wühlen im Boden, bis die Grasnarbe gepflügt und der Garten fast umgegraben ist.
Was macht man bei Löchern im Rasen?
Du konntest den Übeltäter identifizieren? So gehst Du weiter vor.
Tiere vergrämen
Stören die Löcher im Garten oder aber die neuen Mitbewohner selbst zerstören Wurzeln und Beete, kann man versuchen, sie loszuwerden.
Dabei sollte man darauf achten, ihnen nicht zu schaden, denn viele Tiere stehen unter Schutz und das Verletzen oder gar Töten wird mit einem Bußgeld sanktioniert.
Es gibt aber einige Möglichkeiten, die lästigen Besucher entsprechend der tierschutzrechtlichen Vorschriften zu vertreiben. Weitere Infos findest Du in den folgenden Ratgebern.
- Wühlmäuse bekämpfen
- Waschbären vertreiben
- Maulwurf vertreiben
- Ratten vertreiben
Die Löcher im Rasen füllen
Die störenden Löcher kannst Du entsprechend wieder mit Erde oder Sand füllen, oder sie sich mit der Zeit selbst füllen lassen.
Bevor Du das allerdings machst, gehe sicher, dass das Loch oder der Bau wirklich unbewohnt ist, um keine Tiere unter der Erde einzuschließen.
Tieren vorbeugen
Will man langfristig verhindern, dass sich Tiere im Garten niederlassen, darf dieser nicht so attraktiv sein. Vor allem gilt es, Nahrungsquellen zu eliminieren.
Beispielsweise sollte Fallobst entfernt werden, der Kompost sicher verschlossen oder unzugänglich gemacht werden und auch Katzenfutter sollte nicht im Freien stehen gelassen werden.
Fazit
Wildtiere - darunter Schädlinge und Nützlinge gleichermaßen - sind oft verantwortlich für Löcher im Rasen. Welches Tier genau sich im Garten breit macht, lässt sich anhand der Größe sowie zusätzlichen Hinweisen erkennen.
Abhängig von der Art des jeweiligen Eindringlings kann es manchmal sinnvoll sein, ihn aus dem Garten zu vertreiben.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/pro2sound, 123RF/creativenature, 123RF/bilanol