Kleine Raupen zerfressen Blätter und Gemüsegarten? Das kann man tun

Kleine grüne Raupen fressen Blätter oder Früchte und bedrohen Deine Obstbäume und Gemüsebeete? Zum Glück kann man gegen die kleinen gefräßigen Zerstörer vorgehen.

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Kleine grüne Raupen sehen oft sehr niedlich aus, können aber tatsächlich auch Schaden anrichten.
Kleine grüne Raupen sehen oft sehr niedlich aus, können aber tatsächlich auch Schaden anrichten.  © 123rf/fanfo

Bei den kleinen grünen Raupen handelt es sich um Larven von Schmetterlingen und anderen Hautflüglern. Die kleinen Raupen Nimmersatt stellen dabei das Fressstadium der sich entwickelnden Falter dar.

Generell sollte man Raupen nicht unbedacht und grundlos bekämpfen. Dadurch unterstützt man nämlich das Insektensterben.

Dabei sind sowohl Raupen als auch ausgewachsene Schmetterlinge wichtig fürs Ökosystem. Erstere sind eine bedeutende Nahrungsquelle für andere Tiere, während letztere wichtige Bestäuber sind.

Dennoch gibt es einige Übeltäter, deren Beseitigung sich zum Schutz von Pflanzen lohnt wie beispielsweise Buchsbaumzünsler, Eichenprozessionsspinner, Schwammspinner sowie die kleinen grünen Raupen vom Frostspanner, Kohlweißling oder sogar vom Zitronenfalter.

Erfahre nun, wie Du die kleinen grünen Raupen bekämpfen kannst.

Infos für Schnellleser:

  • Raupen von Faltern wie dem Frostspanner, dem Kohlweißling oder dem Zitronenfalter können bei Pflanzen im Garten Schaden anrichten.
  • Kleine grüne Raupen fressen Blätter an Bäumen oder fressen sich durch Kohlköpfe im Gemüsebeet.
  • Mit den richtigen, unschädlichen Mitteln kann man Frostspanner und Co. bekämpfen.
  • Leimringe sind nur eine Maßnahme, um Fraßschäden zu verhindern.

Kleine grüne Raupen bestimmen

Raupen sollten, wie gesagt, nicht prinzipiell getötet werden, denn sie sind ein bedeutender Teil des Ökosystems. Einige von ihnen sind jedoch schädlich und sollten bekämpft werden, um Schäden im Garten zu verhindern.

Unter den niedlichen, kleinen grünen Raupen gibt es auch einige schädliche. An den folgenden Merkmalen kannst Du die schädlichsten kleinen grünen Raupen erkennen.

Aussehen und Auftreten schädlicher Raupen

Verschiedene Raupenarten, ob schädlich oder nicht, kann man anhand verschiedener Eigenschaften wie ihrer Farbe, Größe, Musterungen wie Streifen und Flecken und besonderen Merkmalen wie einem Analhorn unterscheiden.

Die Raupe des Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata) ist hellgrün, etwa zweieinhalb Zentimeter lang, hat weiße Seitenstreifen und eine dunkle Rückenlinie.

Markant sind die fehlenden Fußpaare in der Mitte des Körpers. Zur Fortbewegung hat die Frostspannerraupe drei Brustbeinpaare, ein Fußpaar unter dem Bauch und Paar Nachschieber am Hinterteil.

Sie tritt ab dem Frühjahr in größeren Scharen an Obst- und Zierbäumen auf. Erkennbar ist sie auch durch seidige Gespinste an Pflanzen, mit denen sich die Raupen von Bäumen abseilen oder mithilfe von Windböen durch die Luft fliegen und sich im Herbst an einem anderen Ort verpuppen.

Kleine Frostspannerraupen bewegen sich anders als andere Raupenarten fort - sie spannen sich und ziehen nach.
Kleine Frostspannerraupen bewegen sich anders als andere Raupenarten fort - sie spannen sich und ziehen nach.  © 123RF/dartae

Die Raupe des Kohlweißlings (​​Pieris rapae) ist eher ein Einzelgänger. Sie ist matt und hellgrün gefärbt und weist feine gelbe Streifen am Rücken und den Seiten auf. Zudem ist sie dicht, aber kurz behaart.

Die Raupe des Zitronenfalters (Gonepteryx rhamni) ist ebenfalls Teil der Familie der Kohlweißlinge. Auch sie sind mattgrün. Die Farbe ist dabei am kräftigsten und wird zu beiden Seiten hin immer blasser. Dort, direkt über den Beinen befindet sich auf beiden Seiten ein matt weißer Streifen.

Schadbild durch Raupen

Kleine Frostspanner befallen insbesondere Obst- und Ziergehölze. Betroffen sind vor allem Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume sowie Süßkirschen und Schlehen, aber auch Ahornbäume, Eichen und Linden.

Erkennbar ist ein Befall dabei an Symptomen wie Kahlfraß an Blättern bis auf die Blattrippen sowie angefressene Blüten und Früchte. Durch die angefressenen Blätter kann schlechter Fotosynthese betrieben werden. Entsprechend schlecht ist auch die Ausbildung der Triebe.

Angefressene Früchte bilden zudem Schadstellen. Allgemein werden die Pflanzen durch den Befall geschwächt und anfälliger für Schädlinge und Krankheiten.

Die Raupe des Kohlweißlings ist dagegen eher schädlich für den Gemüsegarten.

Dort befällt die Raupenart ab etwa Juni insbesondere Kohlarten wie Blumenkohl, Rosenkohl und Weißkohl, aber auch andere Kreuzblütler wie Lauch, Rauke, Kohlrabi und Kapuzinerkresse.

Erkennbar ist ein Befall am Lochfraß an den Blättern des Kohls. Die Raupen fressen sich bis tief in den Kohl hinein, zerfressen das Innere der Kohlköpfe und beschmutzen ihn zudem mit ihrem Kot. Ein Befall kann sogar für ein Absterben der Pflanze sorgen.

Raupen der Zitronenfalter befallen dagegen Zitrusbäume oder zerfressen die Blätter des Gemeinen Faulbaums und vom Kreuzdorn.

Ähnlich wie diese Raupen der Gespinstmotte können sich auch Frostspannerraupen von Bäumen abseilen.
Ähnlich wie diese Raupen der Gespinstmotte können sich auch Frostspannerraupen von Bäumen abseilen.  © dpa/Arno Burgi

Frostspanner und andere kleine grüne Raupen bekämpfen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, mit denen man Frostspanner bekämpfen und generell Raupen loswerden kann.

Bei noch überschaubarem Befall kann man die Raupen immer per Hand entfernen, sie in einem Glas sammeln und etwas abseits des Gartens oder der betroffenen Pflanzen sowie in der freien Natur z.B. an Wiesen- und Feldrändern wieder aussetzen.

Weiterhin kann man ein biologisches Präparat mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis benutzen. Das ist nützlingsschonend, denn es bekämpft nur Raupen, die das Mittel beim Fressen aufnehmen. Dieses wird im Frühjahr, wenn die Larven schlüpfen, verwendet.

Noch effektiver ist das Mittel in Kombination mit einer Spritzbehandlung mit dem Insektizid Neem (Azadirachtin) oder Indoxacarb.

Alternativ kann man auch jeweilige Schlupfwespen einsetzen, wobei diese im Freiland weniger effektiv als beispielsweise bei Schädlingen an Zimmerpflanzen sind.

Da er großen Schaden im Gemüsebeet anrichten kann, sollte man den Kleinen Kohlweißling bekämpfen.
Da er großen Schaden im Gemüsebeet anrichten kann, sollte man den Kleinen Kohlweißling bekämpfen.  © 123RF/sevablsv

Fraßschäden durch Raupen vorbeugen

Die nachhaltigste Maßnahme der Bekämpfung ist jedoch die Prävention.

Um einem Kahlfraß und Raupenbefall durch Frostspanner vorzubeugen, hilft Raupenleim. Dieser ist in Form von Leimringen sowie Leimspray erhältlich.

Raupenleimringe werden ab etwa September am Baum angebracht, sodass vor allem die Weibchen an ihm kleben bleiben und keine Eier mehr legen können. Wichtig ist, dass die Ringe eng angebracht werden, sodass die Tiere nicht darunter hindurchpassen.

Will man Raupenbefall vermeiden, kann man aber auch Nützlinge wie Vögel oder andere Fressfeinde im Garten fördern, beispielsweise durch Nistkästen. Diese regulieren den Bestand an Schmetterlingen und Raupen ganz natürlich.

Um seinen Gemüsegarten raupenfrei zu halten und vor einem Befall zu bewahren, kann man seine Beete auch mit speziellen Netzen abdecken. Mit Maschen, die maximal zwei Millimeter breit sind, kann man die gefräßigen Raupen der Kohlweißlinge vor seinem Kohlgemüse und anderen Kreuzblütlern fernhalten.

Aber auch bestimmte, duftende Pflanzen im Beet, beispielsweise Thymian, Anis, Salbei oder Minze, können von lockendem Gemüse ablenken.

Als Nahrungsquelle für Vögel wird der Raupenbestand auch durch sie reguliert.
Als Nahrungsquelle für Vögel wird der Raupenbestand auch durch sie reguliert.  © 123RF/maestrovideo

Fazit

Um Schäden an Obstbäumen oder im Gemüsegarten zu verhindern, muss man eventuell gelegentlich Raupen von Kohlweißlingen oder Frostspannern bekämpfen. Dafür gibt es geeignete Bekämpfungsmittel sowie Maßnahmen zur Prävention.

Stört man sich jedoch nicht an angefressenen Blättern, kann man die Raupen auch anderen Tieren im Garten als Nahrung überlassen oder sich später an Schmetterlingen erfreuen.

Titelfoto: 123rf/fanfo

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