So wichtig ist es, Kellerasseln zu bekämpfen
Gerade an dunklen, feuchten Ecken des Gartens kommen sie in Massen vor. Muss man Kellerasseln bekämpfen?
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Schaut man in feuchten Verstecken im Garten, wie im Kompost oder Totholz, zwischen Steinen, unter Holzbrettern oder in anderen dunklen Ritzen und Spalten, sind sie garantiert anzutreffen: Kellerasseln (Porcellio scaber).
Die kleinen grauen Tierchen erfreuen sich wie auch viele andere Krabbler nicht an besonders hoher Beliebtheit.
Mit ihrem flachen, aber gewölbten Körper mit schuppenartigem Rückenpanzer und ihren sieben Beinpaaren sowie einer Schwanzplatte werden sie eher als abstoßend als niedlich empfunden. Auch eingerollt zu einer Kugel, sobald sie Gefahr spürt, ist sie für viele nicht weniger eklig.
Folglich ist es nur natürlich, sie loswerden zu wollen. Aber ist das überhaupt notwendig?
Sitzen und stören Kellerasseln im Hochbeet? Wenn die Tierchen den Garten eingenommen haben, fragt man sich sicher folgendes: Sind Kellerasseln schädlich (für Pflanzen)? Ob und wie man sie bekämpfen sollte, kannst Du nun nachlesen.
Schädlich oder nützlich: Muss man Kellerasseln bekämpfen?
Kellerasseln sind generell keine Schädlinge. Stattdessen sind sie harmlos und sogar nützlich.
Sie ernähren sich nämlich von abgestorbenen Pflanzenteilen und richten dabei in der Regel keinen Schaden an. Im Gegenteil: Sie zersetzen die pflanzlichen Abfälle und düngen den Boden mit ihren Ausscheidungen.
Dadurch fördern sie nämlich die Humusbildung sowie die Nährstofffreisetzung.
Treten jedoch massenhaft Kellerasseln im Garten auf, kann es vorkommen, dass nicht ausreichend Nahrung für alle vorhanden ist und die Tierchen auf gesunde Pflanzen zurückgreifen müssen.
Dabei knabbern sie an jungen Trieben, Blättern und Wurzeln. Auch im Keller oder anderen feuchten und dunklen Lagerräumen wird das eine oder andere gelagerte Obst oder Gemüse angefressen.
Generell sind sie jedoch nicht schädlich, sondern eher lästig, wenn sie den Garten besetzen oder sich in Innenräume verirren. Bekämpft werden müssen Kellerasseln in der Regel daher nicht unbedingt.
Übrigens: Bei Kellerasseln handelt es sich nicht um Insekten, sondern um Krebstiere.
So kann man Kellerasseln bekämpfen
Fühlt man sich von den Krebstieren belästigt, oder richtet ein bereits stärkerer Befall dennoch Schaden an, kann man die Kellerasseln mit einigen Maßnahmen loswerden.
Kellerasseln bekämpfen: Hausmittel
Zum einen kann man Kellerasseln natürlich mit Hausmitteln bekämpfen.
So können zum Beispiel Backpulver und Natron, aber auch Gesteinsmehl oder Kieselgur verwendet werden. Dieses kann im Beet auf der Erde verstreut werden, um Kellerasseln fernzuhalten.
Aufgrund ihres Geruchs können auch Salbeiblätter oder Zimt gegen Kellerasseln eingesetzt werden. Beides wird an den jeweiligen (Eintritts-)Stellen verteilt, um die Tierchen vom Balkon oder aus dem Keller fernzuhalten.
Auch die Dämpfe von Alkohol können die Asseln anlocken und für eine Falle verwendet werden. Dazu kann man eine leere Flasche mit einigen Tropfen Weingeist füllen und diese offen auf den Boden legen.
Nach einer Weile können die Asseln mit dem Alkohol entsorgt, jedoch nicht mehr ausgesetzt werden.
Kellerasseln mithilfe eines Köders loswerden
Im Garten kann man beispielsweise Köder aufstellen, um den Asseln einen Unterschlupf zu bieten und sie vom Beet abzulenken. Totholz oder feuchte, morsche Bretter sowie feuchte Wolle mit einer umgestülpten Tonschale oder einem Blumentopf abgedeckt bieten einen geeigneten Unterschlupf, sofern ausreichend Eintrittsmöglichkeiten bestehen.
Mit Obst oder Gemüse, wie einem durchlöcherten Apfel oder einer ausgehöhlten Kartoffel lockt man die Kellerasseln an und lenkt sie vom Blumen- oder Gemüsebeet weg.
Mit einem solchen Köder kann man auch Kellerasseln im Haus bekämpfen. Im Haus kann er benutzt werden, um die Tierchen einfach einzusammeln und - beispielsweise auf dem Kompost - entsorgen zu können.
Auch dafür eignet sich eine durchlöcherte Kartoffel oder ein Stück Möhre, aber auch feuchte Küchentücher oder Lappen können etwas zerknüllt an der kritischen Stelle ausgelegt werden. Aufgrund der benötigten Feuchtigkeit siedeln sich die Tiere dort an und lassen sich unkompliziert einsammeln und entsorgen.
Will man die Kellerasseln im Haus bekämpfen, sollte man sich allerdings auch der Ursache, wie starker Feuchtigkeit, bewusst sein und gegen diese vorgehen.
Kellerasseln chemisch bekämpfen
Handelt es sich um einen wirklich lästigen akuten Befall, kann man chemische Mittel wie Kontakt- oder Fraßgift sowie Klebefallen oder andere Insektizide verwenden.
Chemische Mittel und Insektizide sind allerdings häufig auch für andere Nützlinge giftig, weshalb man sie als letzte mögliche Alternative verwenden oder ganz darauf verzichten sollte.
Im Haus ist dagegen langfristig nur die Ursachenbekämpfung effektiv.
Kellerasseln vorbeugen
Gerade im Innenbereich will man Kellerasseln vorbeugen. Das schafft man vor allem, indem man die Luftfeuchtigkeit im Raum senkt und so übermäßige Feuchtigkeit verhindert.
Um den Tierchen in Kübelpflanzen vorzubeugen, kann man diese auf einem Steinboden stehen haben und den Topf mit Füßen ausstatten. So gibt es keinen direkten Kontakt zum feuchten Boden und die Luft kann besser zirkulieren.
Vorsorglich kann man auch Lavagesteinsmehl im Topf, Beet oder Gewächshaus verteilen.
Auch durch einen allgemein naturnahen Garten kann man den Bestand unter Kontrolle halten, indem man Fressfeinde wie Frösche, Kröten, Vögel oder Igel anlockt.
In einem solchen siedeln sich nämlich Nützlinge von ganz allein an, die dann für ein ausgeglichenes Ökosystem sorgen.
Fazit
Kellerasseln sind generell eher Nützlinge.
Nur in großen Mengen können sie lästig sein und bei Nahrungsmangel sogar für Schäden an Keimlingen und anderen jungen Pflanzen sorgen. Bekämpfen muss man Kellerasseln daher in der Regel nicht, denn sie sorgen eher für lockere und fruchtbare Erde.
Bei einem sehr starken Befall oder verirrten Asseln im Haus gibt es jedoch einige Maßnahmen, um die Kellerasseln zu bekämpfen.
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