Nehmen Elstern neuerdings Deinen Garten ein und vertreiben sogar die anderen Singvögel? Mit einigen tierfreundlichen Maßnahmen lassen sich Elstern vertreiben.

Weitere hilfreiche Ratgeber findest Du in der Rubrik Naturgarten.

Fallen Dir plötzlich vermehrt Elstern im Garten und im Gemüsebeet auf? Andere Singvögel hörst Du dagegen immer seltener? Werden letztere etwa verdrängt?

Elstern (Pica pica) sind an ihrem schwarz-weißen Federkleid ganz leicht zu erkennen, wenn sie durch den Garten hüpfen. Besonders schön sind sie durch ihr schwarzes Gefieder, das blau-grünlich und metallisch schimmert.

Die Vögel sehen aber nicht nur schön aus, sie gehören mit den Raben zu den intelligentesten Vögeln und sind außerdem sehr neugierig. Trotzdem haben sie nicht den besten Ruf.

Ihr Gesang ist leise und unauffällig. Nerviger hingegen ist jedoch ihr lautes "Schäckern". Das ist häufig zu hören, wenn sie andere Elstern warnen oder ihr Revier verteidigen.

Manch einer fühlt sich von Vögeln, dem Picken im Beet oder dem lauten Schäckern gestört und sucht nach Möglichkeiten, die Elstern zu vertreiben. Erfahre nun, wie und ob es überhaupt ratsam und erlaubt ist.

Wie alle anderen Vögel stehen auch Elstern unter Naturschutz. Laut Naturschutzgesetz dürfen die Tiere nicht getötet sowie ihre Eier und Nester nicht entnommen und zerstört werden.

Einige Möglichkeiten, seinen Garten frei von Elstern zu halten, die auch tierfreundlich sind, gibt es trotzdem.

Elstern sind Allesfresser und ernähren sich von Essensresten, Pflanzlichem wie Samen oder Beeren, kleinen Insekten, Spinnen, Schnecken und Würmern, aber auch kleinen Vögeln, Vogeleiern und Aas.

Sie siedeln sich in Gärten an, da sie dort häufig an der Nahrungsquelle sitzen. Nimmt man ihnen diese Quellen, macht man den Elstern diesen Ort unattraktiv.

Um Elstern nicht mit Futter anzulocken, sollte man daher alle Abfallbehälter gut verschließen und den Komposter ebenfalls gut abdecken.

Auch sollten keine Essensreste, beispielsweise nach dem Grillen, draußen liegen gelassen werden.

In Beeten wird ebenfalls gerne nach Aussaat sowie Insekten, Spinnen und Würmern gepickt. Diese können, wenn möglich, ebenfalls vor den Vögeln geschützt und abgedeckt werden.

Zusätzlich sollte man Elstern vom Vogelhaus fernhalten. Das ist mit Nistkästen mit kleineren Einfluglöchern möglich.

Zusätzlich sorgen natürliche Feinde effektiv dafür, dass die Elstern verschwinden. Zu diesen zählen neben beispielsweise Katzen auch größere (Raub-)Vögel.

Attrappen von Raben oder Habichten werden dabei häufig eingesetzt, allerdings sind Elstern vermutlich zu intelligent, um langfristig auf diese hereinzufallen.

Am besten funktioniert es in Kombination mit den jeweiligen Geräuschen ihrer Räuber, also dem Schreien und Rufen feindlicher Vögel, mit Hundebellen oder Katzenfauchen fühlen sich die Elstern bedroht und verschwinden.

Auch Gerüche können bedrohlich auf sie wirken und sie vertreiben. Dazu können Menschenhaare sowie Hunde- oder Katzenfell aus der Bürste in die Nähe des Nests gehängt werden.

Elstern kann man - wie auch Krähen und Tauben - mit einem Laserpointer vertreiben. Um sie mit dem Flackern zu stören, wird der Laserpointer zur Dämmerung vor dem Nest hin und her geschwungen.

Das sollte jedoch getan werden, bevor Eier gelegt wurden, da die Mutter ansonsten verschwinden und verwaiste und nicht überlebensfähige Junge zurücklassen würde.

Bevor man sich an diesen Methoden versucht, sollte man sich jedoch fragen, ob man wirklich die Elstern im Garten vertreiben sollte.

Wie bereits angerissen sind Elstern Allesfresser. Von Pflanzenteilen sowie kleinen Insekten, Würmern und Schnecken über kleinen Vogeleiern und Vögeln, bis hin zu Aas - die räuberischen Elstern plündern nicht nur Nester anderer Singvögel, insbesondere Amseln, sondern beseitigen auch Schädlinge.

Das macht sie doch mindestens teilweise nützlich.

So sind sie zudem nicht für den Rückgang der Singvögel verantwortlich. Dass sie diese vertreiben und rauben, gehört zum natürlichen Kreislauf. Schließlich werden Nester der Elstern selbst wiederum von größeren Raubvögeln geplündert und der Bestand so unter Kontrolle gehalten.

Für die zurückgehende Zahl bestimmter Singvögel sind dagegen Menschen verantwortlich.

Sie zerstören nämlich ihren natürlichen Lebensraum, sodass die Vögel häufig nicht ausreichend Nahrung finden. Hilfreich sind dagegen die richtigen Sträucher für Vögel im eigenen Garten.

Entgegen dem verbreiteten Irrglauben muss man sich bei den Vögeln außerdem keine Sorgen um glänzendes Eigentum machen, denn die "diebischen Elstern" haben es gar nicht auf funkelnden Schmuck und Gegenstände abgesehen.

Obwohl Elstern nicht mehr als Unglücksomen oder "Bote des Todes" gelten, haben sie noch immer nicht den besten Ruf. Treten sie in größerer Zahl in Wohnsiedlungen auf, versteht man das häufig als explosionsartige Vermehrung. Das ist es jedoch nicht.

Statt einer Vermehrung handelt es sich lediglich um eine Vertreibung der Vögel aus ihrem bisherigen Lebensraum in Parks und Gärten in Menschennähe, wo sie noch Nahrung und Rückzugsorte finden, die noch nicht zerstört oder von Pestiziden verseucht sind.

Fazit

Dass sie kleinere Singvögel aus dem Garten vertreiben, gehört zum natürlichen Kreislauf und bedarf keines dringenden Eingriffs. Elstern können allerdings auch im Garten stören, indem sie die Beete durchwühlen, um nach Nistmaterial und Nahrung wie Sämlingen, jungen Sprösslingen oder Insekten und Würmern zu suchen.

Will man Elstern vertreiben, gibt es einige tierfreundliche Ansätze, die nicht gegen das Naturschutzgesetz verstoßen.