Praktischer Blickfänger: So kann man eine Kräuterspirale selber bauen
Praktisch, vielseitig und dekorativ: Mit dem richtigen Leitfaden lässt sich eine Kräuterspirale selber bauen.
Weitere tolle Ideen findest Du im Ratgeber zur Gartengestaltung.
Eine Kräuterspirale, auch Kräuterschnecke genannt, unterscheidet sich von dem klassischen Kräuterbeet. Dabei handelt es sich um ein dreidimensionales Beet, das nicht nur toll aussieht, sondern auch sehr praktisch ist.
Die Kräuterspirale ermöglicht, dass diverse Kräuter unterschiedlichster Ansprüche hinsichtlich ihres Standortes auf kleinstem Raum kultiviert werden können.
So muss man in einem Beet nicht auf Kräutervielfalt und seine Lieblingskräuter verzichten.
Dieser Ratgeber von TAG24 erklärt, wie Du eine Kräuterspirale selber bauen kannst und was beim Bepflanzen einer Kräuterspirale beachtet werden muss.
Wo sollte eine Kräuterspirale stehen?
Will man eine Kräuterspirale selber bauen, sollte man schon zu Beginn auf den richtigen Standort achten.
Kräuter brauchen in der Regel viel Licht und Wärme. Am besten geeignet ist daher ein vollsonniger Platz im Garten.
Außerdem wird sie so positioniert, dass das äußere Ende, gegebenenfalls mit einem Teich, nach Norden ausgerichtet ist. So sind die Bedingungen am besten auf die jeweiligen Pflanzen abgestimmt.
Auf diese Weise stehen die Pflanzen in dieser unteren Zone, die etwas weniger Sonne brauchen und vertragen als der Rest der Kräuter, teilweise halbschattig, im Schatten der Spirale.
Welches Substrat nutzt man für eine Kräuterspirale?
Die Kräuterschnecke besteht aus drei bis vier Zonen, je nachdem ob man an der unteren Zone einen Teich mit Uferbereich anlegt oder nicht. Diese vier verschiedenen Feuchtigkeitszonen benötigen unterschiedliches Substrat. Während es oben trocken ist, wird es nach unten zum äußeren Ende hin immer feuchter und nährstoffreicher.
- Zone 1: Die untere, feuchte bis nasse Schicht besteht aus 50 Prozent Gartenerde und 50 Prozent Kompost.
- Zone 2: Die mittige, feuchte Schicht besteht aus 50 Prozent Gartenerde, 20 Prozent Sand und 30 Prozent Kompost.
- Zone 3: Eine weitere mittlere, mäßig trockene Schicht besteht dagegen aus 50 Prozent Gartenerde, 30 Prozent Sand und 20 Prozent Kompost.
- Zone 4: Die obere, mediterrane, trockene Schicht sollte aus 50 Prozent Gartenerde und 50 Prozent Sand bestehen.
Welche Kräuter gehören in die Kräuterspirale?
Ob wasserliebend oder sonnenanbetend - mit dieser Auswahl an Kräutern kann man die Kräuterschnecke angemessen und vielseitig bepflanzen.
Die besten Kräuter für die nasse Zone der Kräuterschnecke
In der untersten, feuchten bis nassen Zone kann man diese Kräuter pflanzen:
- Amerikanischer Kalmus (Acorus americanus),
- Pfefferminze (Mentha x piperita),
- Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
- Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
- Wasserminze (Mentha aquatica).
Geeignete Kräuter für die zweite Zone der Kräuterspirale
In der zweiten, frischen bis feuchten Zone wachsen
- Schnittlauch (Allium schoenoprasum),
- Dill (Anethum graveolens),
- Estragon (Artemisia dracunculus),
- Garten-Bergminze (Calamintha grandiflora),
- Liebstöckel (Levisticum officinale),
- Indianernessel (Monarda didyma)
- Basilikum (Ocimum basilicum).
Tolle Pflanzen für die mäßig trockene Zone des Kräuterbeets
Für die dritte, mäßig trockene bis frische Zone sind die Kräuter geeignet:
- Borretsch (Borago officinalis),
- Koriander (Coriandrum sativum),
- Gewürz-Fenchel (Foeniculum vulgare),
- Zitronenmelisse (Melissa officinalis),
- Petersilie (Petroselinum crispum),
- Rauke (Eruca sativa),
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus),
- Pimpinelle (Sanguisorba minor).
Die besten mediterranen Kräuter für die trockene Zone
In die obere, trockene Zone der Kräuterspirale kann man die folgenden Kräuter pflanzen:
- Currykraut (Helichrysum italicum),
- Ysop (Hyssopus officinalis),
- Lavendel (Lavandula angustifolia),
- Majoran (Origanum majorana),
- Rosmarin (Rosmarinus officinalis),
- Berg-Bohnenkraut (Satureja montana),
- Thymian (Thymus vulgaris)
- Salbei (Salvia officinalis).
Achtung: Stark wachsende Pflanzen, wie beispielsweise Zitronenmelisse oder Minze können sich unterirdisch schnell ausdehnen und andere Pflanzen verdrängen. In Pflanzgefäßen ohne Boden kann dieses Wuchern eingeschränkt werden. Alternativ können sie stattdessen natürlich auch separat im Kübel kultiviert werden.
Welche Steine braucht man für eine Kräuterspirale?
Am besten bieten sich für die Mauer faustdicke, kalkhaltige Natursteine wie Muschelkalk, Dolomit, Kalktuff, Travertin sowie Weiß- oder Schwarzjura, aber auch Mauersteine und Klinker an.
Verwendet werden können dabei preisintensivere, aber leicht zu stapelnde, quaderförmige Steine oder aber ästhetische, natürlich geformte Steine.
Leicht nach innen geneigt ist die Stützmauer stabil und benötigt keinen Mörtel. Das lässt sie zudem natürlicher aussehen und als Lebensraum für Tiere wie Insekten und Eidechsen dienen.
Als Drainagematerial eignet sich grober Schotter, beispielsweise ebenfalls aus kalkhaltigem Weißjura oder Muschelkalk.
Kräuterspirale selber bauen: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Mit den folgenden sieben Schritten kannst auch Du eine Kräuterspirale selber bauen.
1. Markiere die Grundfläche der Kräuterspirale
Die Kräuterschnecke sollte etwa einen Durchmesser von zwei bis drei Metern, jedoch nicht weniger als anderthalb Meter haben. In einer drei Metern breiten und 80 Zentimeter hohen Kräuterspirale finden etwa 12 Pflanzen Platz.
Mit Holzpflöcken oder -stäben kann man dann den Grundriss der Spirale abstecken. Es kann auch ein mittiger Holzpflock und eine daran befestigte Schnur oder aber der Gartenschlauch verwendet werden, um eine Spirale zu bilden.
Für den angemessenen Sonneneinfall ist die untere Zone mit der Öffnung und den Pflanzen, die nicht ganz so viel Sonne ausgesetzt sein müssen, nach Norden ausgerichtet.
Übrigens: Theoretisch kann man das ganze Jahr über eine Kräuterspirale anlegen. Der Frühling eignet sich jedoch besonders, da man die Kräuterschnecke anschließend gleich bepflanzen kann.
2. Hebe nun die Erde aus
Von der abgesteckten oder markierten Grundfläche kann nun der Mutterboden spatentief abgetragen werden.
Soll in der Öffnung ein kleiner Teich entstehen, wird die Erde an der entsprechenden Stelle etwa 40 Zentimeter tief ausgehoben.
3. Baue die Trockenmauer der Kräuterschnecke
Auf der abgetragenen Grundfläche kannst Du nun mit den Steinen die Trockenmauer bauen. Lege die Steine für eine erste Schicht aneinander und schichte die restlichen Steine auf die Mauer auf, bis sie die gewünschte Höhe erreicht. Im Kern kann sie etwa 80 Zentimeter hoch gebaut werden, nach außen immer niedriger.
Für Stabilität sollte die Mauer leicht nach innen geneigt stehen.
4. Fülle die Kräuterspirale mit Schotter
Zur Drainage wird die Spirale nun mit grobem Schotter gefüllt. In der Mitte der Kräuterschnecke kann die Schotterschicht etwa 50 Zentimeter tief sein, nach außen immer weniger, im Bereich eines anzulegenden Teichs sollte kein Schotter liegen.
Fülle die Schnecke dann mit dem jeweiligen, zu den Zonen passenden Substrat auf.
5. Lege gegebenenfalls einen Teich am Fuße der Kräuterspirale an
Fülle die bereits gegrabene, etwa 40 Zentimeter tiefe Mulde mit einer fünf Zentimeter dicken Schicht Sand. Diese schützt die Teichfolie, die nun ebenfalls über die Mulde gelegt wird. Dieses Loch kann dann mit Wasser gefüllt werden. Die Folienränder müssen jetzt lediglich mit Steinen verdeckt werden.
Alternativ kann man natürlich auch einen kleinen fertigen Teich kaufen.
6. Abschließend die Kräuterspirale bepflanzen und angießen
Das Beste kommt zum Schluss: die Kräuterspirale bepflanzen.
Bevor Du das tust, ist es häufig jedoch ratsam, die Erde in der Kräuterschnecke einige Tage - idealerweise einen Regentag - etwas sacken zu lassen und anschließend eventuell neues Substrat nachzufüllen.
Währenddessen kannst Du Dich für einige Pflanzen für jede der jeweiligen Zonen entscheiden.
Pflanze die jeweiligen Pflanzen dann in ein etwas größeres Loch als vom Topf bisher vorgegeben. Nimm die Pflanze - bis auf Minzen und Zitronenmelissen - dazu vorher aus diesem heraus.
Achte außerdem auf einen Pflanzabstand von mindestens 25 Zentimetern.
Tipp: Um Unsicherheiten zu vermeiden und auch noch nach einigen Wochen zu wissen, was wo gepflanzt wurde, lohnt es sich, die einzelnen Pflanzen zu beschriften. Ästhetische Schiefertäfelchen zerstören die Optik dabei beispielsweise nicht.
Beachtet man die richtigen Bodenbedingungen der jeweiligen Kräuter, kann man mit dem passenden Material eine Kräuterspirale einfach selber bauen. Hast Du im Frühjahr alles richtig gemacht, kannst Du bereits im Sommer sämtliche Kräuter aus Deiner eigenen Kräuterschnecke ernten.
Titelfoto: 123rf/miradrozdowski