Sind Gänseblümchen giftig oder kann man sie essen?
Gänseblümchen sind aus der Kindheit und von sommerlichen Wiesen kaum wegzudenken. Damals hat man mit ihnen nicht nur Kränze gebastelt, sondern vielleicht auch den einen oder anderen Sandkuchen dekoriert oder Zaubertränke gemischt. Aber kann man Gänseblümchen tatsächlich essen? Na klar! Denn sie sind nicht nur hübsch, sondern auch sehr gesund. Hier erfährst Du, was Du beim Essen und Sammeln beachten solltest.
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Das Gänseblümchen (Bellis perennis), neben einer Vielzahl an anderen Namen auch Tausendschön genannt, ist im Frühling und Sommer omnipräsent. Monatelang schmücken die weißen Blüten sämtliche Wiesen und kleine Grünflächen.
Gut erkennbar sind sie durch ihre weißen rosettenartigen Blütenblätter, die an der Unterseite rot bis violett gefärbt sein können, und ihre mittige gelbe Blüte.
Aber wusstest Du, dass sie auch als Nutzpflanze verwendet werden können.
Tatsächlich sind Gänseblümchen essbar - ja, sogar gesund.
Der Geschmack von Gänseblümchen ist leicht nussig und erinnert vielleicht etwas an den Geschmack von Feldsalat. Die jungen Blätter sind dabei mild, die älteren herber. Die Blüten sind dagegen etwas bitter und schmecken ganz leicht nach Kamille.
Aber kann man Gänseblümchen roh essen? Und was kann man von Gänseblümchen essen? Was außerdem vor dem Verzehr beachtet werden muss, erfährst Du nun.
Sind Gänseblümchen giftig?
Gänseblümchen sollten in Maßen verzehrt werden. Während sie generell nicht als giftig gelten, sogar gesund sein können, kann der Verzehr größerer Mengen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, aber auch Krampfanfälle und Erregungszustände auslösen.
Neben Bitter- und Gerbstoffen sowie Fruchtsäuren enthält die Pflanze giftiges Flavon und Cosmosiin in geringen Mengen in der Blüte sowie Saponine und ätherische Öle im Kraut.
Gänseblümchen sollte man daher nicht wegnaschen wie beispielsweise Beeren.
Ein Erwachsener sollte daher sicherheitshalber nicht mehr verzehren als zehn Blätter sowie vier Blüten - Kinder dagegen nur höchstens die Hälfte.
Warum sind Gänseblümchen gesund?
Neben den genannten Stoffen umfassen die Inhaltsstoffe Mineralien und Vitamine wie Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium und Vitamin C sowie den Ballaststoff Inulin.
Letzterer ist verdauungsfördernd; Gänseblümchen gelten aber auch entzündungshemmend, stoffwechselanregend und schleimlösend. Verwendet werden können sie daher bei Verletzungen sowie Atemwegs- und Hauterkrankungen.
Nicht nur bei körperlichen Krankheitserscheinungen zeigt das Gänseblümchen Wirkung. Psyche und Körper sollen gleichermaßen von den Inhaltsstoffen profitieren. Die Pflanze soll auch mental stärken und aufheitern.
Aufgrund dieser ihr nachgesagten Heilwirkungen wurde sie 2017 vom Naturheilverein Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres benannt.
Wie sammelt man Gänseblümchen richtig?
Trotz leicht vorhandener Giftstoffe sind Gänseblümchen essbar. Aber wann kann man Gänseblümchen essen? Muss beim Sammeln auf etwas geachtet werden?
Sammelzeitpunkt: Die beste Zeit, um Gänseblümchen zu sammeln, ist während der Blütezeit im Frühjahr und Frühsommer. Wähle Blüten, die vollständig geöffnet sind und gesund aussehen.
Am besten pflückt man die Gänseblümchen abseits von …
- (stark) befahrenen Straßen,
- Industriegebieten und
- chemisch gedüngten Äckern,
um Schadstoffe wie Schwermetalle aus Abgasen und im Boden zu vermeiden.
Ebenfalls ungeeignet sind Wiesen, auf denen häufig Hunde zugegen sind.
Am besten pflückt man die Gänseblümchen im eigenen Garten.
Dabei sollte nicht die ganze Pflanze ausgerissen werden, sondern am Stiel abgeschnitten werden.
Wie kann man Gänseblümchen essen?
Gänseblümchen lassen sich komplett - sowohl die Blätter als auch Knospen, Blüten und Stiel - und roh verzehren. Sie machen sich dabei als Zutat, aber auch als essbare Verzierung des Gerichts sehr gut.
Ob in Salaten, Aufstrichen, Smoothies, oder als Gänseblümchenhonig, in Suppen, getrocknet in Tees oder als Deko auf Süßspeisen - die Verwendung ist sehr vielseitig.
Fazit: Gänseblümchen sind essbar.
Ob roh, eingelegt oder getrocknet als Tee - Gänseblümchen sind essbar und gesund. Die Inhaltsstoffe haben eine positive Wirkung auf Prozesse im Körper.
Aufgrund kleiner Mengen Giftstoffe sollten sie jedoch in Maßen verzehrt werden, um Magen- und Darmbeschwerden zu verhindern.
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