Du möchtest leckeres Gemüse, wie süße Tomaten und knackige Karotten selber ernten? Gemüse vorzuziehen gehört zu den klassischen Gartenarbeiten im Februar! Wie Du die Pflanzen am besten bei Dir auf der Fensterbank kultivierst, findest Du in diesem Artikel!

Mehr spannende Themen findest Du im Ratgeber für die Gartengestaltung!

Das Wichtigste in Kürze

• Gemüse vorzuziehen ist eine effektive Methode, um wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten, Paprika und Auberginen frühzeitig auf das Freiland vorzubereiten.
• Besonders im Februar und März lohnt sich die Anzucht auf der Fensterbank, um den Pflanzen ausreichend Zeit für die Entwicklung zu geben.
• Achte auf die richtige Erde und genügend Licht, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
• Einige Gemüsearten wie Radieschen und Karotten sollten hingegen direkt im Freiland gesät werden.
• Eine detaillierte Planung und passende Anzuchttipps sorgen für eine reiche Ernte.

Kleine, vorgezogene Pflänzchen brauchst Du nicht zu kaufen, Du kannst auch ganz einfach selber Gemüse vorziehen. Wichtig ist dabei, qualitativ hochwertige Samen zu verwenden, denn das macht sich am Ende auch geschmacklich bemerkbar.

Die meisten Gemüsesorten können drinnen, beispielsweise auf der Fensterbank, vorgezogen und später, wenn sie groß genug sind, in den Garten gesetzt werden.

Drinnen herrscht auch schon im Frühjahr eine angenehme Wärme, bei der die kleinen Pflänzchen gut wachsen können. Sobald sie groß genug sind, können sie dann je nach Gemüsesorte ab März ins Freie gesetzt werden.

Nicht alle Gemüsesorten eignen sich gleichermaßen zum Vorziehen. Besonders aber Pflanzen, die eine lange Wachstumsperiode benötigen oder wärmeliebend sind, profitieren stark davon.

• Mediterrane Pflanzen wie Tomaten, Paprika, Chili und Auberginen sollten bereits früh im Jahr auf der Fensterbank oder in einem Gewächshaus vorgezogen werden.
• Auch Kohlsorten wie Blumenkohl, Brokkoli oder Wirsing profitieren von einer Vorkultur, da sie dadurch kräftiger werden und schneller im Freiland wachsen.
• Kürbisse, Zucchini und Gurken können ebenfalls vorgezogen werden, jedoch erst später im Jahr, da sie wärmere Bedingungen bevorzugen.

Je nach Gemüsesorte gibt es einen richtigen Zeitpunkt, um mit der Aussaat zu beginnen.

Für die Anzucht sollte man einen hellen Standort wählen, wie beispielsweise die Fensterbank. Die Erde sollte speziell für die Aussaat sein, also nährstoffarm. Denn nur so bilden die Keimlinge ein starkes Wurzelgeflecht.

Das Vorziehen von Tomaten sollte besser etwas zu spät als zu früh erfolgen. Besonders wenn die Tomaten später in freie Beete und nicht in ein geschütztes Gewächshaus gepflanzt werden sollen, macht es Sinn ein bis zwei Wochen später mit der Aussaat zu beginnen.

Im folgenden Aussaatkalender kannst Du nachvollziehen, zu welchem Zeitpunkt Du am besten beginnen solltest, um schon bald Dein eigenes Gemüse ernten zu können.

1. Schritt: Aussaatschale mit Erde füllen. Diese gleichmäßig verteilen und vorsichtig andrücken.

2. Schritt: Die Samen mit genügend Abstand in der Erde verteilen und vorsichtig mit einer dünnen Schicht Erde bedecken. Dann erneut vorsichtig andrücken.

3. Schritt: Die Aussaatschale abdecken. Hier eignet sich auch ein Stück Frischhaltefolie, was man mithilfe eines Gummis über den Topf spannen kann. Wichtig ist dabei, dass man feine Löcher in die Folie sticht.

4. Schritt: Die Erde sollte feucht gehalten werden. Am besten bestäubt man sie regelmäßig mit etwas Wasser.

5. Schritt: Nach circa zwei Wochen kann man die ersten Keimlinge erkennen. Wenn diese die ersten richtigen Blätter zeigen, können die einzelnen Pflänzchen in separate Töpfe gepflanzt werden und man kann auf eine Abdeckung verzichten.

Wer die kleinen Pflanzen später in ein Außenbeet pflanzen möchte, kann organische Anzuchttöpfe verwenden. Diese besetzen sich in der Erde und können mit eingepflanzt werden.

6. Schritt: Nun solltest Du regelmäßig gießen und düngen. Denn je besser man seine Pflanzen pflegt, desto mehr Geschmack und auch Früchte tragen sie.

Die Fensterbank eignet sich hervorragend, um empfindliche Gemüsesorten vorzuziehen, die viel Licht und eine konstante Temperatur benötigen. Am besten geeignet sind Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen und Physalis.

Diese Pflanzen benötigen viel Wärme und sollten deshalb an einem möglichst sonnigen Standort vorgezogen werden, idealerweise in Südlage. Bei schlechteren Lichtverhältnissen empfiehlt sich die zusätzliche Nutzung von Pflanzenlampen, um ein „Vergeilen“ der Pflanzen zu vermeiden, also das übermäßige Wachsen in die Länge aufgrund von Lichtmangel.

Einige Gemüsesorten profitieren vom Vorkeimen, da sie dadurch schneller und sicherer keimen.

• Besonders gut geeignet sind Kartoffeln und Zwiebeln. Bei Kartoffeln legt man die Knollen an einem hellen, kühlen Ort aus, bis sie kräftige Keime bilden.
• Auch Erbsen und Bohnen können vor dem Aussäen für einige Tage in feuchtem Küchenpapier vorkeimen.

Diese Methode sorgt für eine gleichmäßige Keimung und verkürzt die Zeit bis zum Austrieb.

Wie bei den Kräutern gibt es auch beim Gemüse die perfekte Nachbarschaft! Nicht nur ähnliche Standortansprüche machen diese aus, auch andere Faktoren zählen hier.

Verschiedene Kohlsorten sind besonders glücklich mit einem Salat, einer Tomate, Sellerie oder Spinat als Nachbar. Die Zucchini wächst am liebsten neben Lauch, Salat, Spinat oder Sellerie. Gurken fühlen sich besonders wohl neben Kohl, Lauch, Salat und Sellerie.

Diese Paare sollte man vermeiden:

• Tomaten und Gurken oder Kartoffeln
  
• Radieschen und Gurken
  
• Zwiebeln und Kohl oder Bohnen
  

Wer den Platz in seinem Gemüsebeet optimal nutzen möchte, der kann hochwachsende Gemüsesorten mit Kräutern unterpflanzen. Ein weiterer Vorteil davon ist die Wirkung dieser gegen typische Blattkrankheiten.

• Bohnenkraut hält beispielsweise die schwarze Bohnenlaus fern.
  
• Wermutkraut hilft gegen die Lauchmotte.
  
• Basilikum verscheucht Gewächshausmottenschildläuse, wirkt außerdem gegen Mehltau vor.
  
• Rosmarin hält Schädlinge fern, beispielsweise die Möhrenfliege oder den Kohlweißling.

Manche Gemüsesorten, aber auch Kräuter kann man aus Resten selber ziehen. Achte hierbei darauf, das Wasser regelmäßig austauschen, damit es frisch bleibt.

Manche Gemüsearten wachsen aus der Wurzel nach:

• Kopfsalat
  
• Römersalat
  
• Kohlrabi
  
• Sellerie
  
• Lauch
  
• Frühlingszwiebeln
  

Bei anderen braucht man nur das obere Blattende zu kultivieren:

• Radieschen
  
• Pastinaken
  
• Rote Bete
  
• Mohrrübe

Die Aufzucht von Gemüse klappt mit den richtigen Tipps auf jeder Fensterbank! Wenn Du rechtzeitig mit der Aussaat anfängst, dann kannst Du schon bald frisches Gemüse ernten und leckere Gerichte zaubern.